Im Jahr 1189 versammelte sich die Elite des europäischen Adels zum Dritten Kreuzzug. Zu den legendären Herrschern, welche an diesem Kreuzzug teilnahmen, gehörten Friedrich I. Barbarossa aus dem Adelsgeschlecht der Staufer, Richard Löwenherz von England sowie Philipp II. von Frankreich. Sie alle machten sich auf den Weg nach Osten, um einen Kriegszug zur Befreiung des Heiligen Landes und insbesondere der Stadt Jerusalem aus muslimischer Herrschaft zu unternehmen.
Diese von den westlichen Herrschern und ihren Streitkräften religiös motivierte militärische Aktion lag die Idee der Verschmelzung von Kriegsführung und Frömmigkeit in bewaffneter Pilgerfahrt zugrunde. Während der Kreuzzüge prallten zwei Welten aufeinander: Westen gegen Osten - Christentum gegen Islam. Nachdem Sultan Saladin, der Herrscher von Ägypten und Syrien, im Jahr 1187 Jerusalem eroberte, wurde er zugleich der mächtigste Gegenspieler der Kreuzzügler.
Nur wenn sich ihm die westlichen Herrscher gemeinsam, mit vereinten (Streit-)Kräften, entgegenstellen, hätten die christlichen Kreuzfahrer eine Möglichkeit Jerusalem zurückzuerobern und den damals stark in Bedrängnis geratenen Kreuzfahrerstaaten zu helfen. Diese Einigung und das gemeinsame Handeln sowie Voranschreiten geht jedoch nur mit einer gewissen Kompromissbereitschaft einher, welche in der Regel nicht in der Natur der westlichen Fürsten lag, die freilich ihr gemeinsamer Glaube einte, welche jedoch in erster Linie an ihre weltliche Macht dachten, wie ihre Vergangenheit bereits bewiesen hat.
War der Dritte Kreuzzug nun eine gesamtheitliche europäische Kreuzzugsunternehmung? Unterstützten sich die westlichen Kreuzritter und ihre Herrscher in einer verbindlichen Gemeinschaft, auf ihrem Weg in das Heilige Land und im Laufe der dort geschehenen Ereignissen, wie sie es als „Brüder im Glauben“ tun sollten und wie es von Papst Gregor VIII. vorgesehen war, welcher die Crème de la Crème der abendländischen Herrscher mit diesem gesamtchristlichen Unterfangen einen und somit auch die Position des Papsttums stärken wollte? Oder überwiegen am Ende die Einzelinteressen der Beteiligten, sodass der Dritte Kreuzzug, diese zweckgemeinschaftliche Unternehmung, von Anfang an zum Scheitern verurteilt war?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Dritte Kreuzzug
- Vorgeschichte des Dritten Kreuzzugs
- Friedrich I. Barbarossa
- Richard Löwenherz und Philipp II.
- Der Dritte Kreuzzug – Eine gescheiterte Gemeinschaftsidee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Dritten Kreuzzug und hinterfragt dessen Funktion als gesamteinheitliche europäische Kreuzzugsunternehmung. Sie untersucht, ob die westlichen Kreuzritter und ihre Herrscher eine verbindliche Gemeinschaft bildeten oder ob die Einzelinteressen der Beteiligten überwiegten.
- Die Vorgeschichte des Dritten Kreuzzugs und die Gründe für dessen Ausrufung
- Die Rolle der einzelnen Herrscher, insbesondere Friedrich I. Barbarossa, Richard Löwenherz und Philipp II.
- Die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Herrschern
- Die Frage, ob der Dritte Kreuzzug eine gescheiterte Gemeinschaftsidee war
- Die Rolle des Papsttums und die Bedeutung der religiösen Motivation für den Kreuzzug
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die historische Bedeutung des Dritten Kreuzzugs vor und beschreibt den Hintergrund des Konflikts zwischen Christen und Muslimen im Heiligen Land. Sie erläutert die Idee des Kreuzzugs als bewaffnete Pilgerfahrt und die Rolle des Papsttums bei der Mobilisierung der europäischen Herrscher.
Der Dritte Kreuzzug
Vorgeschichte des Dritten Kreuzzugs
Dieser Abschnitt beleuchtet die Geschichte der Kreuzzüge, insbesondere des Ersten und Zweiten Kreuzzugs, und erläutert die Ursachen für die erneute Kreuzzugswelle im späten 12. Jahrhundert. Er behandelt die Gründung der Kreuzfahrerstaaten und die Bedeutung der Rückeroberung Jerusalems durch Sultan Saladin für die Ausrufung des Dritten Kreuzzugs.
Friedrich I. Barbarossa
Hier wird die Rolle des deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa im Dritten Kreuzzug beschrieben. Der Abschnitt thematisiert seine Motivation und die Vorbereitung seiner Beteiligung am Kreuzzug.
Richard Löwenherz und Philipp II.
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Teilnahme von Richard Löwenherz und Philipp II. am Dritten Kreuzzug. Er beleuchtet die Herausforderungen und Konflikte zwischen den beiden Herrschern und ihre jeweilige Rolle im Gesamtgeschehen des Kreuzzugs.
Schlüsselwörter
Dritter Kreuzzug, Friedrich I. Barbarossa, Richard Löwenherz, Philipp II., Papst Gregor VIII., Sultan Saladin, Jerusalem, Kreuzfahrerstaaten, religiöse Motivation, Gemeinschaftsidee, europäische Zusammenarbeit, Einzelinteressen, gescheiterte Unternehmung.
- Arbeit zitieren
- Sophia Schumacher (Autor:in), 2023, Der Dritte Kreuzzug. Eine Hinterfragung der gesamtheitlichen europäischen Kreuzzugsunternehmung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1369004