Zur Analyse der kontroversen Positionen zur Umweltpolitik wird in der vorliegenden Seminararbeit im ersten Abschnitt die historische Entwicklung des Handelssystems kritisch erläutert und bewertet. Anschließend fasst ein Resümee die Entwicklungsschritte zusammen und analysiert die Wirkung des Systems anhand der Marktpreisentwicklung der Emissionsrechte. Ein Ausblick auf die Zukunftsfähigkeit des Systems wird im Anschluss dargestellt. Ein kurzes Fazit mit Einbeziehung der aktuellen, politischen Lage schließt die Arbeit ab.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist die Durchschnittstemperatur auf der Erdoberfläche um ungefähr 0,3-0,6°C gestiegen. Experten schätzen den Temperaturanstieg bis 2100 ohne Klimaschutzmaßnahmen von 4,5°C, was weitreichende, katastrophale Folgen für die Menschheit haben werde. Mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls 1997 legten Staaten erstmals international verbindliche Ziele und Grundsätze für die Zusammenarbeit im Umweltbereich sowie Reduktionsziele für bestimmte Treibhausgasemissionen fest. Das zentrale Instrument zur Erreichung der Ziele ist der Handel mit Emissionen bzw. Umweltzertifikaten. Erstmals entwickelten T. Crocker und J. Dales vor 30 Jahren die Idee den Umweltschutz mit Hilfe von Zertifikaten ökonomisch effizient und ökologisch effektiv zu realisieren. Dieses Instrument wurde in der nachfolgenden Zeit immer wieder kontrovers diskutiert.
Für die Befürworter der Emissionshandelsrichtlinie ist die Einführung eines effektiven und marktkonformen Instruments das richtige Signal für einen Technologieimpuls, der die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie nachhaltig stärken soll. Die Gegenseite argumentiert den Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit vor allem bei der Grundstoffindustrie. Durch Abwanderung in Drittländern würde ein Negativeffekt eintreten, weil die europäischen Standards in Klimaschutz und Menschenrechten unterschlagen werden. Auch sei der Treibhausgashandel unzureichend vor Korruption geschützt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Weg zum Internationalen Emissionshandel
- Kyoto-Protokoll (1997)
- Joint Implementation (JI)
- Clean Development Mechanism (CDM)
- Internationaler Emissionshandel
- Entwicklung des Europäischen Emissionshandelssystems
- Funktionsweise des EU-ETS
- Zugangsperiode 1 (2005-2007)
- Inhalt
- Bewertung
- Zugangsperiode 2 (2008-2012)
- Inhalt
- Das Versteigerungsprinzip
- Bewertung
- Korruption
- Zugangsperiode 3 (2013-2020)
- Inhalt
- Bewertung
- Backloading
- Marktstabilitätsreserve
- Zugangsperiode 4 (2021-2030)
- Inhalte
- Bewertung
- Carbon Leakage
- Resümee des EU-ETS bis 2021
- Analyse des CO2-Preises
- Soziale Einwirkungen auf den Ausstoßpreis
- Ausblick
- Integration eine CO2-Besteuerung in das EU-ETS
- Blick auf die globale Klimapolitik
- Fazit
- Entwicklung und Funktionsweise des Europäischen Emissionshandelssystems
- Bewertung der einzelnen Phasen des Emissionshandels
- Einfluss des CO2-Preises auf die Wirtschaft und die Umwelt
- Zukünftige Herausforderungen und Entwicklungen des Emissionshandelssystems
- Mögliche Integration einer CO2-Besteuerung in das EU-ETS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Europäischen Emissionshandelsrecht, einem wichtigen Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels. Sie beleuchtet die grundlegenden Prinzipien, die Entwicklung, den Inhalt und die Bewertung des Emissionshandelssystems der EU. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis des Systems und seiner Auswirkungen auf die Umwelt und die Wirtschaft zu vermitteln.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des menschengemachten Klimawandels ein und skizziert die historische Entwicklung des Emissionshandels als Instrument der Klimapolitik. Das Kyoto-Protokoll und seine Instrumente zur Reduktion von Treibhausgasemissionen werden beleuchtet.
Das Kapitel „Entwicklung des Europäischen Emissionshandelssystems“ erläutert die Funktionsweise des EU-ETS und analysiert die einzelnen Zugangsperioden. Die Kapitel betrachten den Inhalt und die Bewertung jeder Phase und diskutieren wichtige Herausforderungen wie Korruption, Backloading und Carbon Leakage.
Das Resümee analysiert den CO2-Preis und seine sozialen Auswirkungen. Der Ausblick beleuchtet die Integration einer CO2-Besteuerung in das EU-ETS und den Einfluss globaler Klimapolitik auf das System.
Schlüsselwörter
Europäisches Emissionshandelsrecht, Klimawandel, Treibhausgasemissionen, CO2-Preis, Kyoto-Protokoll, Joint Implementation, Clean Development Mechanism, EU-ETS, Zugangsperioden, Backloading, Marktstabilitätsreserve, Carbon Leakage, CO2-Besteuerung, globale Klimapolitik.
- Arbeit zitieren
- Jonas Bonnstaedter (Autor:in), 2021, Europäisches Emissionshandelsrecht. Grundprinzipien, Entwicklung, Inhalte und Bewertung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1367373