In dieser Hausarbeit soll der Spielfilm "Good Bye, Lenin!" nach dem methodischen Ansatz der Kinder- und Jugendfilmanalyse von Tobias Kurwinkel und Philipp Schmerheim (2013) mit dem Schwerpunkt der Auralität analysiert werden.
Der Film, welcher dem Genre der Tragikomödie zuzuordnen ist, wurde unter der Regie von Wolfgang Becker bei der Berlinale 2003 uraufgeführt und entwickelte sich im Anschluss daran nicht nur in Deutschland, sondern auch international zum Kino-Hit. Die Begeisterung im wiedervereinigten Deutschland war in den alten und neuen Bundesländern gleich groß, so hatte der Film im deutschen Kino ca. 6,5 Millionen Zuschauer:innen. Darüber hinaus gewann Wolfgang Becker mit der Verfilmung 9 Deutsche und 6 europäische Filmpreise, darunter auch den französische César. Die Geschichte dreht sich um die Tragik einer zerrissenen Familie aus der DDR vor und nach der Wende, sodass es im Verlauf der Handlung zur Erzählung von historischen Ereignissen in fiktionalisierter Form kommt. So bewegt sich die Story auf der familiären Ebene, kann aber nicht losgelöst von den gesellschaftlichen und politischen Ereignissen rund um den Mauerfall und die Wiedervereinigung betrachtet werden.
Auch über 30 Jahre nach der Wende, halte ich die Auseinandersetzung mit der damaligen Zeit und den damit verbundenen politischen Gegebenheiten für äußerst wichtig. Durch den analytischen Schwerpunkt auf Auralität, worunter die Autoren Kurwinkel und Schmerheim knapp zusammengefasst die „Verschränkung von Film und Ton“ verstehenmöchte ich herausarbeiten, welche Atmosphären die Filmermacher:innen durch das Zusammenspiel von Musik und Geräuschen mit visuellen Elementen des Films bei den Zuschauer:innen in Bezug auf die DDR hervorrufen. Durch das Genre der Tragikomödie liegt es auf der Hand, dass verschiedenste Atmosphären erzeugt werden, sodass der Regisseur selbst den Film Good Bye, Lenin! als Achterbahnfahrt beschreibt. Da eine ganzheitliche Analyse aller im Film erzeugten Atmosphären den Rahmen dieser Hausarbeit sprengen würde, liegt der Fokus in Anlehnung an Gansel auf der „Komödisierung der DDR“, bei der der Reiz des Absurden eine genussvolle Verkostung der DDR erst möglich macht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kinder- und Jugendfilmanalyse nach Kurwinkel und Schmerheim
- Tonsorten des Films im Überblick
- Verschränkung von Bild und Ton
- Inhalt Good Bye, Lenin!
- Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Spielfilm Good Bye, Lenin! mit Fokus auf Auralität, mithilfe des methodischen Ansatzes der Kinder- und Jugendfilmanalyse von Tobias Kurwinkel und Philipp Schmerheim (2013). Die Arbeit untersucht, wie die Filmermacher:innen durch das Zusammenspiel von Musik und Geräuschen mit visuellen Elementen des Films Atmosphären bei den Zuschauer:innen in Bezug auf die DDR hervorrufen, insbesondere im Kontext der „Komödisierung der DDR“ (Gansel 2010, 21).
- Analyse der Auralität in der Tragikomödie "Good Bye, Lenin!"
- Untersuchung der „Komödisierung der DDR“ durch auralen Gestaltungsmittel
- Anwendung der Kinder- und Jugendfilmanalyse nach Kurwinkel und Schmerheim
- Betrachtung des Zusammenspiels von Bild und Ton in Bezug auf die DDR
- Hervorhebung der Rezeptionsleitenden Funktion des Filmtones
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein, indem sie den Spielfilm Good Bye, Lenin! und die Relevanz der Auralitätsanalyse im Kontext der Komödisierung der DDR beleuchtet.
Kapitel 2 stellt das methodische Vorgehen der Kinder- und Jugendfilmanalyse nach Kurwinkel und Schmerheim vor, mit besonderem Fokus auf die Auralität. Es werden die verschiedenen Tonsorten im Film erläutert, wie gesprochene Sprache, Geräusche und Musik, sowie die Bedeutung der Verschränkung von Bild und Ton.
Schlüsselwörter
Auralität, Kinder- und Jugendfilmanalyse, Good Bye, Lenin!, Komödisierung der DDR, Tragikomödie, Filmmusik, Geräusch, Verschränkung von Bild und Ton, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Wie aurale Gestaltungsmerkmale eine Komödisierung der DDR ermöglichen. Spreewaldgurkenromantik im Film "Good Bye, Lenin!", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1359368