Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Auswanderungsmotiven im 19. Jahrhundert. Für diese Untersuchung wurde das Push-/Pull Modell von Everett S. Lee herangezogen.
Zunächst soll zur besseren Einordnung des Themas der Verlauf der Amerikawanderung im 19. Jahrhundert dargestellt werden. Das Werk „Sozialhistorische Migrationsforschung“ und insbesondere die graphische Abbildung des Migrationsverlaufs im 19. Jahrhundert von Klaus Bade bietet hierfür eine erste Orientierung. Anschließend wird sowohl das Modell der Push- und Pull – Faktoren definiert als auch kurz vorgestellt werden. Im Folgenden soll zunächst eine Übersicht zur Bevölkerungsentwicklung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegeben werden, welche notwendig für eine weitere Analyse von Push-Faktoren, also abstoßende Gegebenheiten vom Herkunftsland ist. Dafür wird das Gebiet der Pfalz, als eines der wichtigsten Auswanderergebiete in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts untersucht. Einen Überblick dazu liefert die Monografie „Bleibe im Lande, und nähre dich redlich!“ von Joachim Heinz und das Buch von Roland Paul und Karl Scherer „Pfälzer in Amerika – Palatines in America“. Das anschließende Kapitel beschäftigt sich mit den Pull-Faktoren, also Aspekten, die das Zielland attraktiv für Auswanderer machten. Ein wesentlicher Bestandteil stellen in diesem Fall die Auswandererbriefe von bereits ausgewanderten Verwandten oder Bekannten dar, die überwiegend ein positives, gar paradiesisches Gegenbild in Amerika gegenüber Deutschland zeichneten. Aufgrund dessen werden die Auswandererbriefe in vorliegender Arbeit als ein Pull-Faktor fokussiert betrachtet. Die Briefe von Wilhelm Stille, Johann Bauer und Heinrich Möller bieten hierfür einen guten Überblick und werden exemplarisch für die Analyse herangezogen. Die vorliegende Arbeit befasst sich im Wesentlichen mit wirtschaftlich-sozialen Aspekten. Der Grund hierfür ist, dass in der Forschung vorwiegend wirtschaftlichen und sozialen Faktoren als Auswanderungsgrund eine besondere Rolle zugeschrieben wird, wohingegen religiöse oder politische Motive in den Hintergrund treten.
Abschließen soll die Arbeit ein Fazit, welches die wesentlichen Inhalte der einzelnen Kapitel zusammenfasst, das „Push-/Pull-Modell“ kritisch betrachtet und einen Ausblick auf zukünftige Forschung gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verlauf der Migration im 19. Jahrhundert
- Push/Pull Faktoren
- Push-Faktoren
- Bevölkerungsanstieg
- Ernährung – und Teuerungskrise
- Gewerbekrise und Industrialisierung
- Pull – Faktor: Auswandererbriefe
- Push-Faktoren
- Fazit
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründe für die Amerikaauswanderung im 19. Jahrhundert anhand des Push/Pull-Modells von Everett S. Lee. Sie analysiert sowohl die abstoßenden Faktoren (Push-Faktoren) in Deutschland als auch die anziehenden Faktoren (Pull-Faktoren) in den Vereinigten Staaten, die zur Emigration beitrugen. Die Arbeit konzentriert sich dabei räumlich auf das Gebiet des späteren Deutschen Reiches und zeitlich auf das 19. Jahrhundert.
- Analyse der Auswanderungswellen im 19. Jahrhundert
- Bedeutung von Push- und Pull-Faktoren
- Die Rolle der Bevölkerungsentwicklung, der Ernährungskrise und der Industrialisierung in Deutschland
- Der Einfluss von Auswandererbriefen als Pull-Faktor
- Zusammenhang zwischen wirtschaftlich-sozialen Aspekten und der Auswanderungsentscheidung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Amerikaauswanderung im 19. Jahrhundert dar und erläutert die Bedeutung des Push/Pull-Modells für die Analyse der Auswanderung. Außerdem wird die geographische und zeitliche Eingrenzung der Arbeit festgelegt.
- Das Kapitel über den Verlauf der Migration im 19. Jahrhundert präsentiert anhand einer graphischen Darstellung die drei großen Auswanderungswellen aus Deutschland in die USA.
- Die Kapitel über Push- und Pull-Faktoren analysieren die jeweiligen Ursachen und Faktoren, die die Entscheidung zur Auswanderung beeinflusst haben. Die Push-Faktoren umfassen den Bevölkerungsanstieg, die Ernährungskrise und die Industrialisierung in Deutschland, während die Pull-Faktoren vor allem durch die Attraktivität der USA und die positive Darstellung Amerikas in Auswandererbriefen begründet wurden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Amerikaauswanderung, Push/Pull-Modell, Bevölkerungsentwicklung, Ernährungskrise, Industrialisierung, Auswandererbriefe, wirtschaftlich-soziale Faktoren, 19. Jahrhundert, Deutsches Reich, USA.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Amerikaauswanderung im 19. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1357345