Ausgehend von einer kurzen Erläuterung des Begriffs der geschlechterspezifischen Arbeitsteilung werden in dieser Arbeit die Fundstellen des Modells in den Rechtsbereichen Soziales, Steuern und Arbeit betrachtet. Im Anschluss soll der Frage nachgegangen werden: Welchen Ausweg gibt es, um eine zeitgemäße egalitäre Arbeitsteilung zu erreichen? Dabei werden einige Reformmöglichkeiten aufgezeigt, die bereits umsetzungsreif zur Debatte stehen.
Durch die Covid-19-Pandemie ist insbesondere das Thema Pflegeleistungen als gesellschaftliche Aufgabe in den Fokus gerückt. Dabei spielen Fragen der Anerkennung der Leistungen, die überwiegend von Frauen erbracht werden im Hinblick auf eine gerechte Bezahlung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen eine Rolle. Auch im privaten häuslichen und damit unbezahlten Bereich sind es meist Frauen, die die größte Last der Sorgearbeiten tragen. Durch die Corona-Krise wurde die Situation der damit verbundenen Doppelbelastung, besonders für zumindest teilweise erwerbstätige Frauen, noch verschärft.
Woran liegt das? Die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau ist nicht mehr zeitgemäß. Aber deutsche Gesetze spiegeln das tradierte Modell noch wider.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Begriff der geschlechtsbezogenen Arbeitsteilung
- 1. Sorgearbeit im häuslichen Bereich
- 2. Erwerbsarbeit
- II. Widerspiegelung in Gesetzen und Verfestigung in rechtlichen Diskursen
- 1. Steuerrecht
- 2. Sozialrecht
- a) Mitversicherung in der GKV
- b) Anrechnung PartnerInneneinkommen beim ALG II
- c) Geringfügige Beschäftigung: Minijobs
- d) Elternzeit und Elterngeld nach BEEG
- 3. Arbeitsrecht
- a) Sozialauswahl nach KSchG
- b) Teilzeit nach TzBfG
- 4. Güterstandsrecht
- III. Reformmöglichkeiten
- 1. Streichung der Lohnsteuerklassen III und V / Übergang zum Realsplitting
- 2. Eigenständige gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung
- 3. Besteuerung und Sozialversicherungspflicht der Geringfügigen Beschäftigung
- 4. Einführung des gesetzlichen Güterstands der Errungenschaftsgemeinschaft
- B. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das traditionelle Modell der geschlechtsbezogenen Arbeitsteilung und seine Auswirkungen auf die Rechtsordnung. Sie untersucht, wie sich dieses Modell in Gesetzen widerspiegelt und welche rechtlichen Diskursen es beeinflusst. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Folgen für unbezahlte Sorgearbeiten und die daraus resultierenden Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Schließlich werden Reformmöglichkeiten aufgezeigt, die eine egalitäre Arbeitsteilung fördern sollen.
- Geschlechtsbezogene Arbeitsteilung: Definition und Hintergründe
- Widerspiegelung der geschlechtsbezogenen Arbeitsteilung in der Rechtsordnung
- Ungleichheiten und Folgen der geschlechtsbezogenen Arbeitsteilung, insbesondere für unbezahlte Sorgearbeiten
- Reformen zur Förderung einer egalitären Arbeitsteilung
- Kritik an den bestehenden Strukturen und Reformvorschläge
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Fokus auf Pflegeleistungen und die damit verbundene Problematik der Anerkennung und gerechten Bezahlung von Frauen in diesem Bereich dar. Sie verdeutlicht die traditionelle Rollenverteilung und ihre Auswirkungen auf die Doppelbelastung von Frauen durch Familie und Erwerbstätigkeit. Die Arbeit beleuchtet den Begriff der geschlechtsbezogenen Arbeitsteilung und seine unterschiedlichen Ausprägungen in der Sorgearbeit und der Erwerbsarbeit. Sie analysiert, wie dieses Modell in den Rechtsbereichen Steuern, Soziales und Arbeit widergespiegelt wird. Dabei werden konkrete Beispiele aus dem Steuerrecht, Sozialrecht und Arbeitsrecht aufgezeigt. Kapitel III widmet sich dann möglichen Reformen, die eine egalitäre Arbeitsteilung fördern sollen. Die Arbeit beschäftigt sich dabei mit der Streichung von Lohnsteuerklassen, der Einführung einer eigenständigen Kranken- und Pflegeversicherung sowie der Besteuerung und Sozialversicherungspflicht von Geringfügigen Beschäftigungen. Das Kapitel beleuchtet auch die Einführung des gesetzlichen Güterstands der Errungenschaftsgemeinschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet zentrale Themen wie geschlechtsbezogene Arbeitsteilung, Care-Arbeit, Gender Care Gap, Steuerrecht, Sozialrecht, Arbeitsrecht, Güterstandsrecht, Doppelbelastung von Frauen, Gender Pay Gap, Reformmöglichkeiten, egalitäre Arbeitsteilung.
- Arbeit zitieren
- Claudia Zeitler (Autor:in), 2022, Die geschlechtsbezogene Arbeitsteilung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1356741