Die Annexion Österreichs war ein zentraler Punkt der Ideologie der Nationalsozialisten und wurde von Hitler bereits in „Mein Kampf“ als solcher betrachtet. Verwirklicht wurde dieser Plan am 12.03.1938 durch den Einmarsch in Österreich und den darauffolgenden „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Ein Einmarsch der weitestgehend ohne Verluste blieb. Einen Monat zuvor hatte auf dem Obersalzberg ein Treffen zwischen Reichskanzler Hitler und dem österreichischen Bundeskanzler Kurt Schuschnigg stattgefunden, bei dem das Berchtesgadener Abkommen verhandelt wurde. Die Bedeutung dieses Treffens für den weiteren Verlauf der deutschen Außenpolitik bis zum Einmarsch in Österreich wird in der folgenden Arbeit untersucht. Dazu werden zunächst die Entwicklungen in der politischen Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Reich und Österreich betrachtet, um einen Überblick über die Ereignisse die zu dem Treffen führten zu erhalten. Danach werden die Vorbereitungen und Sichtweisen der beiden beteiligten Lager betrachtet, um im Anschluss den eigentlichen Ablauf des Treffens und die Ergebnisse zu untersuchen. Vor dieser Grundlage werden die Folgen und die weitere Entwicklung bis zum Einmarsch in Österreich behandelt.
Einen Überblick über die gesamte Außenpolitik des Deutschen Reichs liefern die drei Werke „Das vergangene Reich“, „Das Dritte Reich“ und „Geschichte des Dritten Reiches“ von Klaus Hildebrandt, ohne dabei jedoch besonders in die Tiefe zu gehen. Explizit mit dem Anschluss setzt sich dagegen Schmidl in seinem Buch und auch in seinem Aufsatz auseinander, wobei letzterer einen besonderen Blick auf die militärischen Aspekte wirft. In seinem Buch bewertet er in Bezug auf das Treffen in Berchtesgaden, dass es eher erstaunlich ist, dass Schuschnigg nicht weitere Zugeständnisse machen musste.
Bray und Hopfgartner betrachten die Ereignisse dagegen aus der österreichischen Perspektive, genauer gesagt der perspektive Kurt Schuschniggs, indem sie sein Handeln untersuchen. Dabei geht aber besonders Hopfgartner auch auf die gesamte Entwicklung der Beziehung zwischen dem Deutschen Reich und Österreich ein. Weinberg nimmt in seinem Beitrag dagegen die deutsche Außenpolitik in den Blick und vertritt dabei die These, dass zwar das Ziel des Anschlusses bereites früh gefasst war, die letztendliche Methode bis zum Schluss nicht klar war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Weg nach Berchtesgaden
- Das Treffen zwischen Hitler und Schuschnigg
- Die deutsche Sicht
- Die österreichische Sicht
- Ablauf und Ergebnisse des Treffens
- Die Folgen des Treffens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Treffen zwischen Adolf Hitler und Kurt Schuschnigg auf dem Obersalzberg im Februar 1938. Dabei werden die Hintergründe und die Bedeutung des sogenannten Berchtesgadener Abkommens für den weiteren Verlauf der deutschen Außenpolitik bis zum Einmarsch in Österreich analysiert. Die Arbeit beleuchtet die politischen Entwicklungen in der Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Reich und Österreich und untersucht die Vorbereitungen und Perspektiven beider Seiten vor dem Treffen.
- Die Entwicklung des Anschlussgedankens in Österreich und Deutschland
- Hitlers Strategie zur Machterweiterung in Mitteleuropa
- Die politische und wirtschaftliche Situation in Österreich
- Die Vorbereitungen und Perspektiven beider Seiten vor dem Treffen
- Die Ergebnisse und Folgen des Treffens für die deutsch-österreichischen Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Treffens zwischen Hitler und Schuschnigg dar und erläutert die Forschungsfrage der Arbeit. Das Kapitel "Der Weg nach Berchtesgaden" beleuchtet die Vorgeschichte des Treffens, indem es die Entwicklung des Anschlussgedankens in Österreich und Deutschland sowie die politische Situation in Österreich in den 1930er Jahren beschreibt. Das Kapitel "Das Treffen zwischen Hitler und Schuschnigg" untersucht die Perspektiven beider Seiten auf das Treffen und analysiert den Ablauf und die Ergebnisse des Gesprächs. Die Folgen des Treffens für die deutsch-österreichischen Beziehungen werden im gleichnamigen Kapitel diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Anschluss Österreichs, deutsche Außenpolitik, Adolf Hitler, Kurt Schuschnigg, Berchtesgadener Abkommen, politische und wirtschaftliche Interessen, Machterweiterung, Nationalsozialismus, ideologischer Einfluss und internationale Beziehungen. Die Untersuchung der Ereignisse im Februar 1938 bietet wichtige Erkenntnisse über die Vorgeschichte des Einmarsches in Österreich und die deutsche Expansionspolitik in den 1930er Jahren.
- Arbeit zitieren
- Jan Becker (Autor:in), 2021, Das Treffen zwischen Hitler und Schuschnigg auf dem Obersalzberg, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1352586