In seiner neuen Position als Kaiser des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation verabschiedete Karl auf zwei Hoftagen in Nürnberg 1355/56 und Metz 1356/57 mit der Goldenen Bulle ein Gesetzbuch, welches bis zum Ende des Reiches 1806 Gültigkeit behielt. Zentrales Thema der Goldenen Bulle war die Regelung der Wahl des römischen Königs, um zukünftig Gegenkönige zu verhindern, aber Thema waren auch weitere reichspolitische Aspekte.
Die Frage wie es nun genau zur Verabschiedung eines solch bedeutenden Gesetzeswerks kam, soll im Folgenden hauptsächlich anhand des Verlaufes des Nürnberger Hoftages und mit einem Ausblick auf den Hoftag in Metz untersucht werden. Die genaue Einteilung der einzelnen Phasen wird sich dabei an Hergemöllers Dissertation "Der Nürnberger Reichstag von 1355/56 und die 'Goldene Bulle' Karls IV." orientieren.
Das Jahr 1356 bot im Heiligen römischen Reich deutscher Nation eine Situation, die es seit der Herrschaftszeit Friedrich II. so nicht mehr gegeben hatte. Mit der Kaiserkrönung Karls IV. herrschte zum ersten Mal seit über einhundert Jahren wieder ein vom Papst anerkannter römischer Kaiser im Reich. Karls Vorgänger, Ludwig der Bayer, hatte sich gegen den Willen des Papstes vom römischen Volk zum Kaiser wählen lassen und stand seitdem in Konflikt mit der Kurie. In dieser angespannten Lage ernannten die Kurfürsten Karl zum Gegenkönig. Nachdem dieser sich gegen alle Widerstände durchgesetzt hatte, zog er 1355 nach Rom und wurde durch den Papst zum Kaiser gekrönt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Nürnberger Reichstag 1356
- Vorgeschichte
- Teilnehmer
- Ablauf
- Von der Eröffnung des Reichstages bis zum Eintreffen des Erzbischofs von Mainz
- Von der Ankunft Gerlach von Nassau bis zur Ankunft der Erzbischöfe von Köln und Trier
- Von der Ankunft der Erzbischöfe von Köln und Trier bis zum Abschluss der ersten gemeinsamen Verhandlungen
- Vom 27.12.1355 bis zum 6.1.1356, dem ursprünglich vorgesehenen Abschlusstermin
- Vom 6.1.1356 bis zum endgültigen Abschluss des Reichstages am 10.1.1356
- Ausblick auf den Hoftag zu Metz 1356/57
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Weg zur Verabschiedung der Goldenen Bulle im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Jahr 1356, insbesondere anhand des Nürnberger Reichstages. Die Zielsetzung ist die Rekonstruktion des Ablaufs der Verhandlungen und die Analyse der Vorbereitungen, die zu diesem bedeutenden Rechtsakt führten. Der Fokus liegt auf der Klärung der Frage, wie es zur Verabschiedung dieses Gesetzeswerks kam.
- Die Vorgeschichte und Vorbereitungen des Nürnberger Reichstages
- Die Teilnehmer des Reichstages und ihre Rollen
- Der detaillierte Ablauf der Verhandlungen in Nürnberg
- Die Bedeutung der Goldenen Bulle für die Reichspolitik
- Der Ausblick auf den weiteren Verlauf der Ereignisse in Metz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext der Goldenen Bulle, die nach der Kaiserkrönung Karls IV. und dem vorherigen Konflikt zwischen dem Kaiser und dem Papst verabschiedet wurde. Sie erläutert die Bedeutung der Goldenen Bulle als ein Gesetzbuch, das die Königswahl regeln und zukünftige Gegenkönige verhindern sollte. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Nürnberger Hoftages und gibt einen Ausblick auf den Hoftag in Metz. Die Methodik und die Herausforderungen der Quelleninterpretation werden ebenfalls angesprochen, da die vorhandenen Quellen keine vollständigen stenographischen Aufzeichnungen der Verhandlungen bieten.
Der Nürnberger Hoftag 1355/56: Dieses Kapitel ist in drei Unterkapitel gegliedert. Die Vorgeschichte behandelt die Vorbereitungen, die bereits vor dem Hoftag stattgefunden haben, wie z.B. Karls Italienzug, die Einsetzung von Reichsvikaren und die Klärung der Kurfürstenfrage in Sachsen und der Pfalz. Der Abschnitt über die Teilnehmer nennt die anwesenden Kurfürsten (sowohl geistliche als auch weltliche) und weitere Reichsstädte und Herren. Der Ablauf der Verhandlungen wird, basierend auf den verfügbaren Quellen, rekonstruiert. Trotz der Herausforderungen der Quellenlage wird versucht, den Prozess der Verhandlung und Entscheidungsfindung nachzuvollziehen und in seine einzelnen Phasen zu gliedern. Das Kapitel verdeutlicht, dass die Goldene Bulle nicht nur Ergebnis der Verhandlungen in Nürnberg war, sondern bereits vorab in ihren Grundzügen vorbereitet wurde.
Schlüsselwörter
Goldene Bulle, Karl IV., Nürnberger Reichstag 1356, Kurfürsten, Reichspolitik, Kaiserwahl, Gegenkönige, Metz, Hoftag, Quellenkritik, Verhandlungen, Gesetzgebung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Nürnberger Reichstages 1356
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Nürnberger Reichstag von 1356 und die Verabschiedung der Goldenen Bulle im Heiligen Römischen Reich. Der Fokus liegt auf der Rekonstruktion des Verhandlungsablaufs und der Analyse der Vorbereitungen, die zu diesem bedeutenden Rechtsakt führten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Vorgeschichte des Reichstages, die Teilnehmer und ihre Rollen, den detaillierten Ablauf der Verhandlungen in Nürnberg, die Bedeutung der Goldenen Bulle für die Reichspolitik und einen Ausblick auf den Hoftag zu Metz 1356/57. Die Methodik und die Herausforderungen der Quelleninterpretation werden ebenfalls diskutiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel über den Nürnberger Reichstag (mit Unterkapiteln zur Vorgeschichte, den Teilnehmern und dem Ablauf der Verhandlungen), einen Ausblick auf den Hoftag zu Metz und einen Schluss. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit basiert auf den verfügbaren Quellen zum Nürnberger Reichstag 1356. Die Arbeit thematisiert explizit die Herausforderungen der Quelleninterpretation, da keine vollständigen stenographischen Aufzeichnungen der Verhandlungen existieren. Die Rekonstruktion des Ablaufs basiert daher auf einer sorgfältigen Analyse der vorhandenen Quellen.
Welche Bedeutung hat der Nürnberger Reichstag 1356?
Der Nürnberger Reichstag von 1356 ist von großer Bedeutung, da dort die Goldene Bulle verabschiedet wurde. Dieses Gesetzbuch regelte die Königswahl und sollte zukünftige Gegenkönige verhindern. Die Arbeit untersucht, wie es zu dieser Verabschiedung kam.
Welche Rolle spielte Karl IV.?
Karl IV. spielte eine zentrale Rolle bei den Ereignissen, die zur Verabschiedung der Goldenen Bulle führten. Seine Italienzüge, die Einsetzung von Reichsvikaren und die Klärung der Kurfürstenfrage waren wichtige Vorbereitungen für den Reichstag.
Wer waren die Teilnehmer des Reichstages?
Am Reichstag nahmen die Kurfürsten (sowohl geistliche als auch weltliche) sowie weitere Reichsstädte und Herren teil. Die Arbeit nennt die anwesenden Teilnehmer und beschreibt ihre Rollen im Verhandlungsprozess.
Was ist der Ausblick auf den Hoftag zu Metz 1356/57?
Der Ausblick auf den Hoftag zu Metz 1356/57 dient dazu, den weiteren Verlauf der Ereignisse nach der Verabschiedung der Goldenen Bulle in Nürnberg zu skizzieren und den Kontext der Entscheidung in Nürnberg weiter zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Goldene Bulle, Karl IV., Nürnberger Reichstag 1356, Kurfürsten, Reichspolitik, Kaiserwahl, Gegenkönige, Metz, Hoftag, Quellenkritik, Verhandlungen, Gesetzgebung.
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- Jan Becker (Author), 2013, Der Weg zur Verabschiedung der Goldenen Bulle, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1352580