Die Arbeit geht der Frage nach, ob die Präsenz der AfD in Landesparlamenten und auch dem Bundesparlament als ein Agenda-Building-relevantes Momentum im Sinne eines Schlüsselereignisses zu einer Veränderung der journalistischen Praxis in der Kriminalitätsberichterstattung führt. Zudem untersucht sie Muster der journalistischen Praxis unter der folgenden, übergeordneten Forschungsfrage: In welchem Umfang enthalten deutsche Kriminalitätsberichte in den Nachrichtenmedien Informationen über die Herkunft von (mutmaßlichen) Täter(-gruppen) und wie hat sich dieses Muster verändert?
Zur Ermittlung einer Veränderung der Kriminalitätsberichterstattung in Deutschland wurde eine inhaltsanalytische Untersuchung von acht regionalen und zwei überregionalen Tageszeitungen durchgeführt. Die Verbreitungsgebiete der acht regionalen Zeitungen repräsentieren proportional den Norden, Osten, Süden und Westen Deutschlands und werden durch die überregionalen Zeitungen ergänzt. Um eine Veränderung vor und nach den Parlamentseinzügen der AfD feststellen zu können, wurde der Untersuchungszeitraum in relevante Dreimonatssegmente unterteilt. Das erste Quartal ist das vierte im Jahr 2014. Zu diesem Zeitpunkt ist die AfD in zwei Landesparlamenten vertreten. Das letzte einbezogene Quartal ist das vierte im Jahr 2018, als die AfD ausnahmslos in allen 16 Landesparlamenten und dem deutschen Bundestag vertreten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Die journalistische Praxis und die Veränderung der deutschen Kriminalitätsberichterstattung
- Die Parlamentspräsenz der Alternativen für Deutschland als ein Agenda-Building-relevantes Momentum
- Einführung
- Forschungsstand
- Hypothesen
- Methode
- Ergebnisse
- Diskussion
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Parlamentspräsenz der AfD auf die deutsche Kriminalitätsberichterstattung. Dabei geht es insbesondere darum, ob und in welchem Umfang die Nennung der Herkunft von Tatverdächtigen in Nachrichtenmedien seit dem Aufstieg der AfD zugenommen hat.
- Der Einfluss der AfD auf die öffentliche Agenda im Sinne des Agenda-Building-Ansatzes
- Die Veränderung der journalistischen Praxis in der Kriminalitätsberichterstattung
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der Berichterstattung über Kriminalität
- Der Zusammenhang zwischen Medienberichterstattung und öffentlicher Meinung
- Die Herausforderungen für die Pressefreiheit im Kontext von Rechtspopulismus und der AfD
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung
- Kapitel 2: Forschungsstand
- Kapitel 3: Hypothesen
- Kapitel 4: Methode
- Kapitel 5: Ergebnisse
- Kapitel 6: Diskussion
- Kapitel 7: Zusammenfassung und Ausblick
Das Kapitel stellt den Forschungsgegenstand vor und erläutert die Relevanz der Thematik. Es wird auf den Rechtsruck in Europa und die Bedeutung der AfD als rechtspopulistische Partei eingegangen. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und die zu untersuchenden Hypothesen vor.
Dieses Kapitel beleuchtet den Forschungsstand zum Thema Agenda-Setting und Agenda-Building sowie zu den Auswirkungen der AfD auf die Medienlandschaft. Es werden wichtige Studien und Erkenntnisse aus der Literatur zusammengetragen und kritisch diskutiert.
Das Kapitel spezifiziert die Forschungsfrage in drei operationalisierbare Hypothesen. Es wird erläutert, wie die Parlamentspräsenz der AfD in drei Dimensionen (Zeitpunkt des Einzugs, Stärke der Präsenz, Dauer der Präsenz) untersucht werden soll.
Das Kapitel beschreibt die gewählte Methode der Inhaltsanalyse und die Auswahl des Untersuchungskörpers. Es werden die analysierten Zeitungen, der Untersuchungszeitraum und die Codierungsprozedur erläutert.
Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und zeigt auf, in welchem Umfang die Nennung geografischer Herkunftsmerkmale in den untersuchten Zeitungen zugenommen hat. Die Ergebnisse werden in Bezug auf die drei Hypothesen interpretiert.
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung diskutiert und in den Kontext des Forschungsstandes und der relevanten Literatur eingeordnet. Es werden die Stärken und Schwächen der Studie sowie die möglichen Implikationen der Ergebnisse für die journalistische Praxis beleuchtet.
Das Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf mögliche zukünftige Forschungsansätze.
Schlüsselwörter
Agenda-Building, Kriminalitätsberichterstattung, AfD, Rechtspopulismus, Medienagenda, Publikumsagenda, Stereotypen, Vorurteile, Nationalität, Herkunft, Journalismus, Inhaltsanalyse, Deutschland
- Arbeit zitieren
- Leonie Pfeiffer (Autor:in), 2019, Die Parlamentspräsenz der Alternative für Deutschland als ein Agenda-Building-relevantes Momentum, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1351195