Schnell wurde klar, dass Pabsts Stummfilm-Melodram wieder in die Archive kommen wird und damit sollte auch Recht behalten werden, denn "Die Freudlose Gasse" konnte, bedingt durch die Zensur, in ihrem Originalzustand nicht viele Augen erfreuen.
Es stellt sich hier die Frage, die den Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit bilden soll, was diese Verfilmung von Georg Wilhelm Pabst zu einem der größten Zensurfälle der Filmgeschichte machte. Was provozierte an diesem Film, wem konnte dies missfallen und gab es hier eventuell politisch einwirkende Kräfte, begründet durch die Gegebenheiten der Weimarer Republik?
Wer und was hier am Rad des Schicksals drehte und auch wie die Zensur aus rechtlicher Sicht zu sehen ist, soll im Folgenden aufgedeckt werden. Auch auf den heutigen Versuch, dieses verloren gegangene Kulturgut zu retten, wird eingegangen. Schließlich wird beleuchtet werden, wie sich die Zensur damals und noch heute auf die Presse auswirkt. Hierzu folgt im Anschluss der Inhaltsangabe ein umfangreicher, interessanter Blick auf die zeitgenössische Presseresonanz zu diesem Film.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Einführung
- 1.2 Inhaltsangabe
- 1.3 Zeitgenössische Presseresonanz
- 1.4 Die Freudlose Gasse - Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit
- 2. Die Zensur und ihre Folgen
- 2.1 Die Freudlose Gasse - Ein Film mit Folgen
- 2.2 Zensur konkret
- 2.3 Die Rekonstruktion – Ein Rettungsversuch
- 2.4 Film-Oberprüfstelle Berlin - Das Gutachten
- 3. Die Hintergründe der Zensur
- 3.1 Was alarmierte die Sittenwächter?
- 3.2 Diskurs zur Weimarer Republik im Kontext zum Film
- 3.3 Zensierung, Kürzung, Entstellung eines Kulturguts – Wer dahinter steckt
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Fall der Zensur von Georg Wilhelm Pabsts Film „Die Freudlose Gasse“ und beleuchtet die Gründe für die umfangreichen Eingriffe in das filmische Werk. Ziel ist es, die Auswirkungen der Zensur auf den Film selbst, die zeitgenössische Rezeption und den heutigen Umgang mit diesem „verlorenen“ Kulturgut zu analysieren.
- Die Auswirkungen der Zensur auf den Film „Die Freudlose Gasse“
- Die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe der Zensur im Kontext der Weimarer Republik
- Die zeitgenössische Presseresonanz auf den Film vor und nach der Zensur
- Der Versuch der Rekonstruktion des Originalfilms
- Die Darstellung von Armut, Prostitution und sozialer Ungerechtigkeit im Film
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gründen für die umfangreiche Zensur von Pabsts „Die Freudlose Gasse“ in den Mittelpunkt. Sie skizziert den historischen Kontext, die Bedeutung des Films als Zensurfall und den Versuch, das zensierte Kulturgut zu rekonstruieren. Die Einleitung kündigt auch die Analyse der zeitgenössischen Presseresonanz an, die den Wandel der Rezeption nach der Zensur aufzeigt.
1.2 Inhaltsangabe: Diese Zusammenfassung beschreibt die Handlung des Films „Die Freudlose Gasse“. Sie schildert das Wien der 1920er Jahre, geprägt von Armut, Inflation und sozialer Ungerechtigkeit. Die Geschichte konzentriert sich auf das Leben verschiedener Charaktere in der Melchiorgasse, darunter Prostituierte, Spekulanten und die Opfer der wirtschaftlichen Not. Es werden die zentralen Figuren und ihre Schicksale vorgestellt, die sich durch die Handlung miteinander verweben und das soziale Gefüge des Films widerspiegeln. Die Darstellung von Armut und Ausbeutung, besonders der Frauen, wird als zentrales Element hervorgehoben.
1.3 Zeitgenössische Presseresonanz: Dieser Abschnitt analysiert die Reaktionen der Presse auf die Uraufführung von „Die Freudlose Gasse“. Die anfängliche Begeisterung der linken Presse, die den Film als Meisterwerk und Zeitbild feierte, wird deutlich beschrieben. Im Fokus stehen die positiven Kritiken, die die schauspielerischen Leistungen, die Regie und die atmosphärische Dichte des Films hervorheben. Der Text zeigt auf, wie die Presse die gesellschaftliche Relevanz des Films erkannte und seine Bedeutung für die Auseinandersetzung mit den Folgen des Krieges und der Inflation betonte. Der Abschnitt leitet zum Thema der Zensur und ihren Folgen über.
2. Die Zensur und ihre Folgen: Dieses Kapitel befasst sich mit den konkreten Maßnahmen der Zensur und deren Auswirkungen auf den Film. Es wird detailliert beschrieben, wie die Zensur den Film inhaltlich und formal veränderte, zu Kürzungen führte und die künstlerische Integrität beeinträchtigte. Der Abschnitt beleuchtet die verschiedenen Stationen des Zensurprozesses und die Folgen für die Verbreitung und Rezeption des Films. Die Arbeit mit den unterschiedlichen Filmfassungen und den Auswirkungen der Zensur auf die zeitgenössischen Kritiken wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Freudlose Gasse, Georg Wilhelm Pabst, Filmzensur, Weimarer Republik, Inflation, Armut, Prostitution, soziale Ungerechtigkeit, Presseresonanz, Filmgeschichte, Rekonstruktion, Kulturgut.
Häufig gestellte Fragen zu "Die Freudlose Gasse": Ein Zensurfall der Weimarer Republik
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Zensur des Films "Die Freudlose Gasse" von Georg Wilhelm Pabst und untersucht die Gründe für die umfangreichen Eingriffe in das filmische Werk. Es werden die Auswirkungen der Zensur auf den Film, die zeitgenössische Rezeption und den heutigen Umgang mit diesem "verlorenen" Kulturgut untersucht.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Auswirkungen der Zensur auf den Film, die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe der Zensur im Kontext der Weimarer Republik, die zeitgenössische Presseresonanz vor und nach der Zensur, den Versuch der Rekonstruktion des Originalfilms und die Darstellung von Armut, Prostitution und sozialer Ungerechtigkeit im Film.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einführung mit Inhaltsangabe und zeitgenössischer Presseresonanz, ein Kapitel über die Zensur und ihre Folgen, ein Kapitel zu den Hintergründen der Zensur und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte des Themas, von der Handlung des Films über die konkreten Zensurmaßnahmen bis hin zu den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Zeit.
Wie wird die Zensur im Detail dargestellt?
Das Kapitel "Die Zensur und ihre Folgen" beschreibt detailliert die konkreten Maßnahmen der Zensur und deren Auswirkungen auf den Film. Es werden Kürzungen, inhaltliche Veränderungen und die Beeinträchtigung der künstlerischen Integrität beleuchtet. Der Zensurprozess wird Schritt für Schritt nachvollzogen, ebenso die Folgen für die Verbreitung und Rezeption des Films.
Welche Rolle spielt die zeitgenössische Presseresonanz?
Die zeitgenössische Presseresonanz wird sowohl in der Einleitung als auch im Kontext der Zensur analysiert. Es wird gezeigt, wie die anfängliche Begeisterung der linken Presse nach der Uraufführung in negative Kritik umschlug, nachdem der Film zensiert wurde. Die Analyse vergleicht die Rezeption vor und nach der Zensur und zeigt den Wandel der öffentlichen Meinung auf.
Wie wird die Rekonstruktion des Films behandelt?
Die Arbeit thematisiert den Versuch, den Originalfilm zu rekonstruieren, und beleuchtet die Herausforderungen und die Bedeutung dieses Unterfangens für das Verständnis des Films und seines Kontextes. Die unterschiedlichen Filmfassungen und die Auswirkungen der Zensur auf die zeitgenössischen Kritiken werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Die Freudlose Gasse, Georg Wilhelm Pabst, Filmzensur, Weimarer Republik, Inflation, Armut, Prostitution, soziale Ungerechtigkeit, Presseresonanz, Filmgeschichte, Rekonstruktion, Kulturgut.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe für die umfangreiche Zensur von Pabsts "Die Freudlose Gasse" zu untersuchen und die Auswirkungen dieser Zensur auf den Film selbst, seine zeitgenössische Rezeption und den heutigen Umgang mit diesem "verlorenen" Kulturgut zu analysieren.
- Quote paper
- Michelle Eickmeier (Author), 2008, "Die Freudlose Gasse" von Georg Wilhelm Pabst. Einer der größten Zensurfälle der Filmgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1348240