In der Hausarbeit werden die frühe Lagerphase unter den Lagerkommandanten Wäckerle und Eicke ab 1933/ 34 sowie die späte Lagerphase um 1938 thematisiert. Untersucht werden dabei der gewaltdurchzogene Häftlingsalltag und die Chancen des Widerstands im Konzentrationslager Dachau anhand der Zeitzeugenberichte Hans Beimlers und Paul Martin Neuraths.
Um die Handlungsmöglichkeiten der Häftlinge besser nachvollziehen zu können, wird dafür auch auf die Wachmannschaften und Kommandanten samt ihrer Häftlingshandhabung beziehungsweise ihre Gangart gegenüber den Insassen eingegangen. Die genannten Zeitzeugenberichte sind, da sie von ehemaligen Häftlingen verfasst wurden, sehr subjektiv geschrieben.
Auf der einen Seite beschreibt Hans Beimler, damaliger KPD Funktionär und Reichstagsabgeordneter, in seinem Werk "Im Mörderlager Dachau. Vier Wochen in den Händen der braunen Banditen" seinen Aufenthalt in der frühen Dachauer Lagerphase. Aufgrund seiner politischen Einstellung ist er damals im Bunker des Lagers in Einzelhaft genommen worden, was seine Sicht und den Bericht über das Lagergeschehen beschränkt und prägt.
Auf der anderen Seite bezieht sich die Arbeit auf das Werk "Die Gesellschaft des Terrors. Innenansichten der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald" von Paul Martin Neurath, einem damaligen österreichischen Juristen, der 1938 nach Dachau deportiert worden war und neben der Lagerstruktur, Häftlings- und Wachmannsbeschreibungen, vor allem auf die Häftlingsgesellschaft, die Machtausübung der SS und auch Konflikte eingeht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. WIDERSTAND UND SELBSTBEHAUPTUNG
- 2.1 DEFINITION VON WIDERSTAND UND SELBSTBEHAUPTUNG
- 2.2 KRITISCHE HINTERFRAGUNG DER WIDERSTANDSMÖGLICHKEITEN IM KONZENTRATIONSLAGER
- 3. FRÜHE LAGERPHASE AM BEISPIEL BEIMLERS
- 3.1 AUFBAU DES TERRORSYSTEMS IN DER FRÜHEN LAGERPHASE
- 3.2 HÄFTLINGSSITUATION UND WIDERSTANDSMÖGLICHKEITEN AM BEISPIEL BEIMLERS
- 4. WEITERER VERLAUF DER ANFANGSPHASE - ENTLASSUNG HILMAR WÄCKERLES UND ÜBERNAHME THEODOR EICKES
- 5. SPÄTE LAGERPHASE UM 1938
- 5.1 VERGLEICHENDE ANALYSE DER HÄFTLINGSSITUATION IN DER SPÄTEN LAGERPHASE UM 1938 AM BEISPIEL NEURATHS
- 5.2 „WARUM SCHLAGEN SIE NICHT ZURÜCK?”
- 6. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Möglichkeiten von Widerstand und Selbstbehauptung im Konzentrationslager Dachau zwischen 1933 und 1939 anhand der Zeitzeugenberichte von Hans Beimler und Paul Martin Neurath. Der Fokus liegt auf dem gewalttätigen Häftlingsalltag und den Handlungsspielräumen der Insassen vor dem Hintergrund der Lagerstrukturen und der Vorgehensweise der Wachmannschaften und Kommandanten. Die subjektive Perspektive der ehemaligen Häftlinge wird dabei kritisch berücksichtigt.
- Widerstandsformen und Selbstbehauptung im KZ Dachau
- Analyse des gewalttätigen Alltags im KZ Dachau
- Vergleich der Häftlingssituation in der frühen und späten Lagerphase
- Die Rolle der Lagerkommandanten und Wachmannschaften
- Subjektivität und Interpretation von Zeitzeugenberichten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beschreibt den Fokus auf Widerstand und Selbstbehauptung im KZ Dachau anhand der Zeitzeugenberichte von Hans Beimler und Paul Martin Neurath. Sie erläutert die Wahl der Quellen und die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Autoren, wobei die subjektive Natur der Berichte hervorgehoben wird. Die Einleitung skizziert die Struktur der Arbeit und benennt die zentralen Forschungsfragen, die im weiteren Verlauf untersucht werden.
2. Widerstand und Selbstbehauptung: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe "Widerstand" und "Selbstbehauptung" und differenziert zwischen aktiven und passiven Formen des Widerstands. Es wird auf unterschiedliche theoretische Ansätze eingegangen und die Komplexität und Vielschichtigkeit der Begriffe im Kontext des KZ Dachau hervorgehoben. Die subjektive Bewertung von Widerstandshandlungen wird als abhängig von Ort, Zeit und Perspektive des Betrachters dargestellt.
3. Frühe Lagerphase am Beispiel Beimlers: Dieses Kapitel analysiert die frühe Phase des KZ Dachau unter den Kommandanten Wäckerle und Eicke anhand des Berichts von Hans Beimler. Es beschreibt den Aufbau des Terrorsystems und die besonderen Bedingungen der Häftlingshaft, insbesondere unter Berücksichtigung von Beimlers Erfahrung in Einzelhaft im Bunker. Der Abschnitt untersucht die Möglichkeiten des Widerstands unter diesen extremen Bedingungen und wie diese durch die Lagerstruktur und die Gewalt der SS eingeschränkt wurden. Es wird gezeigt wie Beimler’s politische Position seine Wahrnehmung des Lagers prägte.
4. Weiterer Verlauf der Anfangsphase - Entlassung Hilmar Wäckerles und Übernahme Theodor Eickes: Dieses Kapitel beschreibt den Wechsel in der Lagerleitung von Hilmar Wäckerle zu Theodor Eicke und dessen Einfluss auf die Lagerstrukturen und die Gewaltanwendung. Es geht auf die Veränderungen in der Häftlingsbehandlung und die Konsequenzen für die Möglichkeiten des Widerstands ein, indem der Übergang zwischen unterschiedlichen Führungsstilen und deren Wirkung auf die Häftlinge erläutert wird. Es werden die Auswirkungen des Wechsels auf den Alltag der Häftlinge untersucht.
5. Späte Lagerphase um 1938: Dieses Kapitel analysiert die späte Lagerphase um 1938 anhand der Erfahrungen von Paul Martin Neurath. Es vergleicht die Häftlingssituation der späten Phase mit der frühen Phase und untersucht Veränderungen in der Lagerstruktur, den Machtstrukturen der SS und der Häftlingsgesellschaft. Der Abschnitt widmet sich der Frage nach den Gründen für das scheinbar passive Verhalten der Häftlinge, beleuchtet den "Strudel" der Lagerwirklichkeit, den Neurath beschreibt, und analysiert die komplexen Faktoren, die Widerstandsaktionen erschwerten.
Schlüsselwörter
Konzentrationslager Dachau, Widerstand, Selbstbehauptung, Häftlingsalltag, Gewalt, Zeitzeugenberichte, Hans Beimler, Paul Martin Neurath, Frühe Lagerphase, Späte Lagerphase, Lagerkommandanten, Wachmannschaften, SS, Widerstandsmöglichkeiten, Subjektivität.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Widerstand und Selbstbehauptung im KZ Dachau
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Möglichkeiten von Widerstand und Selbstbehauptung im Konzentrationslager Dachau zwischen 1933 und 1939. Sie basiert auf den Zeitzeugenberichten von Hans Beimler und Paul Martin Neurath und konzentriert sich auf den gewalttätigen Häftlingsalltag und die Handlungsspielräume der Insassen im Kontext der Lagerstrukturen und der Vorgehensweise der SS.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hausarbeit stützt sich auf die Zeitzeugenberichte von Hans Beimler und Paul Martin Neurath. Die subjektive Perspektive der ehemaligen Häftlinge wird dabei kritisch berücksichtigt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte von Widerstand und Selbstbehauptung im KZ Dachau, darunter verschiedene Formen des Widerstands, die Analyse des gewalttätigen Alltags, den Vergleich der Häftlingssituation in der frühen und späten Lagerphase, die Rolle der Lagerkommandanten und Wachmannschaften sowie die Subjektivität und Interpretation von Zeitzeugenberichten.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von Widerstand und Selbstbehauptung, Kapitel zur frühen und späten Lagerphase am Beispiel Beimler und Neurath, ein Kapitel zum Wechsel in der Lagerleitung und ein Fazit. Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Aspekte zusammen und analysiert die Thematik detailliert.
Welche zentralen Begriffe werden definiert?
Die Hausarbeit definiert die zentralen Begriffe "Widerstand" und "Selbstbehauptung" und differenziert zwischen aktiven und passiven Formen des Widerstands. Die Komplexität und Vielschichtigkeit der Begriffe im Kontext des KZ Dachau wird hervorgehoben.
Wie wird die frühe Lagerphase analysiert?
Die Analyse der frühen Lagerphase konzentriert sich auf den Bericht von Hans Beimler und beschreibt den Aufbau des Terrorsystems, die besonderen Bedingungen der Häftlingshaft und die Möglichkeiten des Widerstands unter diesen extremen Bedingungen. Der Einfluss von Beimlers politischer Position auf seine Wahrnehmung wird ebenfalls untersucht.
Wie wird die späte Lagerphase analysiert?
Die Analyse der späten Lagerphase um 1938 basiert auf den Erfahrungen von Paul Martin Neurath. Sie vergleicht die Häftlingssituation der späten Phase mit der frühen Phase und untersucht Veränderungen in der Lagerstruktur, den Machtstrukturen der SS und der Häftlingsgesellschaft. Die Frage nach dem scheinbar passiven Verhalten der Häftlinge wird ebenfalls diskutiert.
Welche Rolle spielen die Lagerkommandanten und Wachmannschaften?
Die Rolle der Lagerkommandanten (Wäckerle und Eicke) und der Wachmannschaften (SS) wird in Bezug auf den Aufbau und die Aufrechterhaltung des Terrorsystems und deren Einfluss auf die Möglichkeiten von Widerstand und Selbstbehauptung der Häftlinge analysiert.
Wie wird die Subjektivität der Zeitzeugenberichte berücksichtigt?
Die Hausarbeit berücksichtigt die subjektive Natur der Zeitzeugenberichte und betont die Bedeutung der individuellen Perspektiven und Erfahrungen der Häftlinge. Die Interpretation der Berichte erfolgt kritisch und unter Berücksichtigung des Kontextes.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Konzentrationslager Dachau, Widerstand, Selbstbehauptung, Häftlingsalltag, Gewalt, Zeitzeugenberichte, Hans Beimler, Paul Martin Neurath, Frühe Lagerphase, Späte Lagerphase, Lagerkommandanten, Wachmannschaften, SS, Widerstandsmöglichkeiten, Subjektivität.
- Arbeit zitieren
- Oliver Rohr (Autor:in), 2017, Widerstand und Selbstbehauptungsmöglichkeiten im KZ Dachau 1933-1939. Zeitzeugenberichte von Hans Beimler und Paul Martin Neurath, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1340200