Egal ob man mit dem Kreuzfahrtschiff zu kleinen französischen Inseln fährt oder in den kalten kanadischen Norden mit dem Flugzeug fliegt. An vielen Orten spricht man Französisch. Es ist eine der bekanntesten, meist verwendeten und meistverbreiteten Sprachen auf der Welt, welche durch viele geschichtliche Ereignisse weltweit verbreitet wurde und dabei auch andere Sprachen beeinflusst hat.
Die Entwicklung der französischen Sprache und die Geschichte dahinter ist ziemlich umfangreich und interessant. Deshalb habe ich mich, entschieden in meiner Facharbeit, über die Geschichte und den weltweiten Einfluss der französischen Sprache, zu schreiben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschichte der französischen Sprache
2.1. Wie sich Sprachen verteilen
2.2. Die Großeltern der französischen Sprache
2.3. Entstehung der heutigen französischen Sprache
3. Ausbreitung der französischen Sprache
3.1. Sprachen kennen keine Ländergrenzen
3.2. Der französische Adel
3.3. Kolonisation & Kriege
3.4. Autoren & Künstler
4. Einfluss auf andere Sprachen
4.1. Internationaler Einfluss
4.2. Einfluss auf die deutsche Sprache
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Egal ob man mit dem Kreuzfahrtschiff zu kleinen französischen Inseln fährt oder in den kalten kanadischen Norden mit dem Flugzeug fliegt. An vielen Orten spricht man Französisch. Es ist eine der bekanntesten, meist verwendeten und meist verbreiteten Sprachen auf der Welt, welche durch viele Geschichtliche Ereignisse Weltweit verbreitet wurde und dabei auch andere Sprachen beeinflusst hat.
Die Entwicklung der französischen Sprache und die Geschichte dahinter ist ziemlich umfangreich und interessant. Deshalb habe ich mich, entschieden in meiner Facharbeit, über die Geschichte und den weltweiten Einfluss der Französischen Sprache, zu schreiben.
2. Geschichte der französischen Sprache
Mit ungefähr 300 Millionen Sprechern1 ist Französisch die drift meistbekannte Sprache in Europa nach Englisch und Deutsch2 und die Sechzehnteste Sprache mit den meisten globalen Sprechern als Muttersprache3 — das hat auch seinen Grund. Obwohl die französische Sprache vielleicht heutzutage zum Erlernen und Sprechen deutlich komplexer ist als vergleichbare Sprachen, wie zum Beispiel Englisch, hat sie alte Vorfahren, welche unter anderem zur Popularität und Verbreitung der französischen Sprache geführt haben. Zuerst einmal ist aber wichtig zu wissen, wie sich Sprachen auf der Erde verteilen und verteilt haben.
2.1. Wie sich Sprachen verteilen
Sprachen können sich über viele Wege verteilen. Neue Einwanderer, Kriege oder auch Handelsbeziehungen und Politische Abkommen können die Sprache eines Landes oder einer Region beeinflussen. Durch diese manuellen Einflüsse wird eine Sprache durch gezieltes Eingreifen in der Region verändert. Das waren Beispiele für manuelle Einflüsse, es gibt aber auch sogenannte Sprachwandel oder Sprachwechsel. Damit wird die langwierige Wandlung durch das Erben alter Sprachen bezeichnet. Hier gibt es zwei verschiedene Ausgangsweisen.
1. Eine Generation lernt eine Sprache als Muttersprache, welche sich durch äußere Einflüsse oder einem eigenen Dialekt verändert. Auch wenn diese Veränderung vielleicht klein sein mag, wird sie an die nächste Generation weitergegeben, welche im Verlauf ihres Lebens wahrscheinlich auch kleine Änderungen vornimmt. Oft sind diese Änderungen unbewusst.
2. Eine Generation wandert in eine andere Region mit anderer Sprache ein und lernt diese oder integriert sich. Wörter aus der Muttersprache können in die Regionale Sprache einbezogen oder an die nächste Generation weitergegeben werden. Auch wenn dieser Weg langsamer sein mag, sind die Veränderungen wahrscheinlich größer.
Im Allgemeinen können Generation einen Einfluss auf die gesprochene Sprache haben, welche dann über die Zeit weitergegeben wird. So etwas ist fast unaufhaltbar und unsere Globalisierte Welt beschleunigt diesen Prozess auch weiter, da wir mehr Reisen und uns mehr mit Menschen aus anderen Regionen unterhalten. Während früher Sprachen oft in ihren geographisch-sprachlichen Clustern blieben, wie Französisch im Romanischen (beziehungsweise Westromanischen) Cluster,4 werden sie heute überall fast schon unabhängig von der Region oder des Clusters vermischt.
2.2. Die Großeltern der französischen Sprache
Wie so viele andere süd- und westeuropäische Sprachen stammt auch die französische Sprache von der lateinischen Sprache ab.5 Der lateinische Sprachstammbaum zeigt: auch Portugiesisch, Spanisch, Rätoromanisch, Italienisch und Rumänisch stammen von der lateinischen Sprache ab.6 In verschiedenen römischen Provinzen startete der, durch die alleinige Größe des römischen Reiches, voraussehbare Sprachwandel. Die Provinzen bestanden zum Beispiel aus Franken und Germanen welche einen natürlichen Einfluss auf die dort entstehenden Sprachen hatten. Teilweise setzten sich auch nichtrömische Sprachen, wie Germanisch durch.
Auch das Altgriechisch hat die französische Sprache beeinflusst, wenn auch nur größtenteils durch das Übertragen von altgriechischen Wörtern in die französische Sprache. Im Großen und Ganzen bildete sich ein Europäisches Sprachen-Cluster mit verschiedenen Sprachherkünften und Einflüssen.
2.3. Entstehung der heutigen französischen Sprache
Die heutige französische Sprache war einst ein Dialekt der Pariser Bürger, welcher sich im gesamten Königreich ausbreitete.7 Ein wichtiger Punkt, warum sich diese „Mundart“ verbreitete, war die große Wirtschaftliche und Politische Macht der Hauptstadt. Nach dem Gallischen Krieg und der Ansiedlung von Franken, welche die Grundbausteine für die heutige französische Sprache legten, entstand im 10.-13. Jahrhundert Altfranzösisch. Da es keine richtigen festgelegten Regeln für das Altfranzösisch gab, wurde die Sprache unterschiedlich gesprochen und geschrieben. Das Mittelfranzösisch, welches im 14.-17. Jahrhundert existierte, erlebte eine sinkende Anzahl von Sprechern durch Ereignisse wie den Hundertjährigen Krieg und die Pest. Offiziell anerkannt wurde Französisch 1539, außerdem wurden in derzeit durch Erfindungen, wie der Buchdruck, rudimentäre Regeln für die französische Sprache aufgestellt, sodass Bücher in Masse verbreitet und gelesen werden konnten. Zur Zeit der Aufklärung wurde Französisch relatinisiert da durch die fehlenden Regeln die Sprache an Legitimität und Unterscheidungskraft verlor.8
3. Ausbreitung der französischen Sprache
Die französische Sprache wurde über viele verschiedene Wege verbreitet und wird heute an vielen Orten außerhalb Europas als Amtssprache gesprochen. Dazu kam es durch die folgenden Ereignisse und Ursachen.
3.1. Sprachen kennen keine Ländergrenzen
Sprachen verbreiten sich weltweit über alle möglichen Ländergrenzen — das hat mehrere Gründe und einer davon ist die Verwandtschaft. Sie sprechen oft die Landesprache, leben aber im Ausland. Wenn der Nachwuchs groß genug ist und die Sprache auch in späteren Generationen noch als Muttersprache gesprochen wird, kann es möglich sein, dass sich diese Sprache in einer Region ausbreitet und regelmäßig gesprochen wird. Natürlich ist an so einem Sprachwandel nicht nur eine Familie beteiligt und oft kann sich so ein Prozess lange hinziehen.
3.2. Der französische Adel
In Frankreich gibt es, wie auch in Deutschland, eine lange Adelsgeschichte. Bekannte Könige, wie der Sonnenkönig (Ludwig XIV.), welcher die Franzosen über 70 Jahre begleitete und regierte, halfen bei der Verbreitung der französischen Sprache. Er wandelte Frankreich in einen Industriestaat mit Fabriken und einer starken Wirtschaft um, welche ihm unter anderem auch half sein prächtiges Anwesen aufzubauen beziehungsweise zu verbessern und damit auch sein Name als prächtigen König zu verbreiten. Trotz der ganzen Kriege und Erfolge scheiterte er schließlich an seinem Ehrgeiz.9 Nichtsdestotrotz sprachen die Leute über Frankreich und durch die zwischenzeitlich gute Wirtschaft wurde gehandelt, wodurch die Sprache weiter über die Welt verteilte wurde.
3.3. Kolonisation & Kriege
Inmitten des 17. Jahrhunderts war Frankreich die weltweit zweitgrößte Kolonialmacht da das Land, ab dem Ende des 16. Jahrhunderts Kolonien erwarb.10 Wie viele andere Europäische Staaten gründete auch Frankreich ab Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem in Afrika Kolonien.11 Die Folgen der französischen Kolonialisierung in Afrika sind heute noch spürbar, da viele Länder, wie die Elfenbeinküste oder die Republik Kongo, immer noch Französisch als offizielle Amtssprache anerkannt haben.12 Nach dem zweiten Weltkrieg und mehreren Aufständen in den afrikanischen Kolonien, stimmte Frankreich ihrer Entlassung in die Unabhängigkeit zu. Trotzdem ist die Kolonisationszeit eine dunkle Zeit in der französischen Geschichte, da nicht alles rechtens und in Einhaltung der Menschenrechte verlief — viele Menschen wurden ermordet, gefoltert und unterdrückt.13 Über Generationen von Einwohnern wurde die Sprache in den Kolonien verbreitet. Heutzutage gehören auch Inseln wie La Réunion oder Guadeloupe zu den französischen Überseeterritorien.14
Auch nach Kanada kamen um 1500 die ersten Europäer, die hauptsächlich Franzosen und Briten waren.15 Sie besiedelten Kanada und legten die Grundbausteine für das heute zweit größte Land der Welt.16 Der Einfluss durch die französische Sprache ist in dem heutigen bilingualen Land noch stark spürbar. Auch der Baustil wurde, wenn auch an die kälteren Temperaturen angepasst, größtenteils aus Frankreich übernommen.
Für französische Kriege ist vor allem einer bekannt: Napoleon. Im 2. Koalitionskrieg um 1800, konnte er Österreich schlagen, wodurch nun Teile Italiens und das linke Rheinufer zu Frankreich gehörten. Im 3. Koalitionskrieg besetzte Napoleon Wien und im 4. Koalitionskrieg besiegte er Preußen. In den Jahren 1807 und 1808 besetzte er schließlich auch noch Portugal und Spanien, um das Vereinte Königreich (Großbritannien) zu besiegen. Zwischenzeitlich verband Napoleon sich sogar mit Russland und besiegte auch noch Österreich im 5. Koalitionskrieg, wodurch mehr Gebiete von Österreich in einem Friedensvertrag an Frankreich abgegeben wurden.17 Durch die Napoleonischen Kriege wurde die Französische Sprache, wenn auch nicht für eine lange Zeit, in Europa verteilt.
Frankreich war außerdem Teil der Alliierten, welche nach dem zweiten Weltkrieg die West-Hälfte, also die damalige Bundesrepublik Deutschland, besetzten. Die Süd- Westliche Region Deutschlands war die französische Besatzungszone. Dazu gehörten Städte wie Freiburg oder Trier.18 Heutzutage sind die Beziehungen mit Frankreich auf einem guten Stand durch Handelsbeziehungen und ähnliche Interessen in Europa. Im Saarland gibt es aktuell viele deutsch-französische Einrichtungen und circa 18.000 Menschen pendeln täglich über die Grenze, um dort ihrer täglichen Arbeit nachzugehen.19 Daher ist es auch nicht selten, im Saarland auf eine französisch sprechende Person zu treffen.
3.4. Autoren & Künstler
Französische Autoren und Künstler halfen auch bei der Verbreitung der französischen Sprache. Die französische Sprache ist nämlich voller Kultur: Aufklärung, Rebellion, Leidenschaft und Philosophie spiegeln sich alle in der französischen Literatur und Kunst wider.20
Die Kunst des 19. Jahrhunderts war anders als die der vorherigen Zeiten — sie sagte mehr aus und hatte oft eine mit der französischen Revolution oder der Aufklärungszeit verbundene Botschaft. Der in einem Vorort von Paris geborene Künstler Eugene Delacroix und sein bekanntestes Werk „Die Freiheit führt das Volk“ von 1830, welche einen Aufstand der Pariser Bürger darstellt, verbreitete nicht nur den Revolutionsgedanken, sondern auch die französische Kunst und Kultur.21
Dabei ist er aber nicht der einzige Künstler mit internationalem Einfluss: auch Voltaire schaffte es mit seiner revolutionären Kunst halb Europa gegen ein Todesurteil der Kirche zu mobilisieren.22
Ein weiteres gutes Beispiel für französische Literatur ist Charles Baudelaire, welcher 1821 auch in Paris geboren wurde.23 Mit seinem Werk „Le Fleurs du Mal“, auf Deutsch „Die Blumen des Bösen“, etablierte er sich als moderner Künstler in Frankreich, der nicht alles wie zu der Zeit üblich schön sprach, sondern das Hässliche und Grauenhafte ansprach. Diese „Ästhetik des Hässlichen“ verbreitete sich später auch weiter in Europa.24
Sie alle verbindet, dass sie kritische Themen ansprachen, die in manchen Ländern sogar zensiert wurden. Die Künstler verband zudem, dass sie fortgeschrittene, aufgeklärte und revolutionäre Kunst verbreiteten.
4. Einfluss auf andere Sprachen
Egal ob regional oder global: die französische Sprache hatte im Laufe ihrer Entwicklung und teilweise auch heute noch einen großen Einfluss auf andere Sprachen und Länder.
4.1. Internationaler Einfluss
Französisch ist in vielen internationalen und auch Europäischen Organisationen vertreten. Beispiele dafür sind Interpol oder die UNO.25 In Europa ist die französische Sprache die offizielle Verhandlungssprache und die interne Amtssprache des Europäischen Gerichthofs. Außerdem wird sie als Amtssprache von den Vereinten Nationen anerkannt.26
Wie am Anfang erwähnt wurde, wird Französisch in Kanada gesprochen. Die Charta der Rechte und Freiheiten hat die Bilingualität (also das Sprechen mehrerer Sprachen) festgelegt, dabei hängt es aber von Stadt zu Stadt ab, welche Sprache (also Englisch oder Französisch) die Amtssprache ist. Allein in Kanada leben 12 Millionen Menschen, die regelmäßig Französisch sprechen. Ein Einfluss auf oder durch andere Sprachen ist daher gegeben, weil in Kanada Sprachen beziehungsweise Dialekte zum Quebecer- Französisch variiert sind.27
4.2. Einfluss auf die deutsche Sprache
Auch die deutsche Sprache wurde von der französischen Sprache beeinflusst. Während der Ausbreitung des Pariser Dialekts, wurden auch Sprachen der angrenzenden Gebiete beeinflusst — dazu gehörten auch Teile von Deutschland. Ein Grund dafür waren sich ändernde Ländergrenzen, wodurch zwischenzeitlich Teile Deutschlands zu Frankreich oder Teile Frankreichs zu Deutschland gehört haben. Ansonsten wurden durch bestimmte Industrien und Handwerke wie Kunst, Mode, Makeup oder auch die französische Küche Begriffe aus der französischen in die deutsche Sprache übertragen. Beispiele dafür sind die Begriffe Crème brülée, Dessous oder Bonbon.
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1 Vgl. Babbel.com/Wood, 2019.
2 Vgl. TNS Opinion & Social et al., 2005.
3 Vgl. Wunderlich, 2015, S. 36.
4 Vgl. Wunderlich, 2015, S. 53.
5 Vgl. Wunderlich, 2015, S. 51.
6 Vgl. Wunderlich, 2015, S. 51.
7 Vgl. Bodmer, 1997, S. 401.
8 Vgl. Babbel.com, 2019.
9 Vgl. Nickels, 2020.
10 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 2013.
11 Vgl. Mair/Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.
12 Vgl. Babbel.com/Wood, 2019.
13 Vgl. Bohne et al., 2020.
14 Vgl. Superprof, 2018.
15 Vgl. Hübner, 2019.
16 Vgl. Lankers, 2019.
17 Vgl. Napoleonische Kriege, o. J.
18 Vgl. Stiftung Haus Der Geschichte Der Bundesrepublik Deutschland et al., 2016.
19 Vgl. Interview: Martin Orth, 2018.
20 Vgl. Superprof, 2018.
21 Vgl. Kunst des 19. Jahrhunderts (19. Jahrhundert) in Kunst | Schülerlexikon, 2010.
22 Vgl. Voltaire-Stiftung, o. J.
23 Vgl. Charles Baudelaire - Autoren, o. J.
24 Vgl. von Stein, 2017.
25 Vgl. Superprof, 2018.
26 Vgl. Babbel.com/Wood, 2019.
27 Vgl. Babbel.com/Wood, 2019.
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- Anonym,, 2020, Wie hat die französische Sprache andere Sprachen beeinflusst?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1339617