Das Ziel dieser Arbeit leitet sich aus der Fragestellung ab, inwiefern und inwieweit die Geldpolitik eine Auswirkung auf den Immobilienmarkt in Deutschland hat und was die dazugehörigen Einflussfaktoren sind. Dabei soll insbesondere der Einfluss der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den deutschen Immobilienmarkt von 2008 bis zum heutigen Tag untersucht werden.
Im Jahre 2008 entwickelte sich die expansive Geldpolitik der EZB, die als Reaktion auf die globale Finanzmarktkrise begann. Diese wurde während der Banken- und Staatsschuldenkrise im Euroraum in den Jahren 2011 und 2012 instrumentell weiterentwickelt. In den Folgejahren der Krise weitergeführt und in der aktuellen Corona-Krise erneut instrumentell intensiviert. Aus diesem Grund wird sie seit längerem in Bezug auf ihre Nebenwirkungen kontrovers diskutiert. Es hat sich gezeigt, dass geldpolitische Instrumente, die im Jahr 2008 noch als unkonventionell galten, wie beispielsweise Anleihenkäufe durch großangelegte Programme, heutzutage zunehmend als geldpolitische Standardinstrumente Anwendung finden. Dieses geldpolitische Vorgehen ist jedoch eine Reaktion auf drei ungewöhnlich schwere Krisen innerhalb kürzester Zeit. Dabei zeichnet sich ab, dass ein Ausstieg aus dieser Form der Geldpolitik, im Sinne einer Rückkehr zur Normalität aus der Zeit vor der globalen Finanzkrise, nach häufig zu findender Meinung nicht mehr möglich ist. Während in anderen Ländern Europas und den USA die Preise exorbitant gestiegen sind, folgen die Preise in Deutschland erst seit 2010 einem kontinuierlichen Preisanstieg. Die Geldpolitik spielt dabei eine maßgebliche Rolle.
Viele Kritiker sehen in der Niedrigzinspolitik der EZB die Grundlage für eine Immobilienpreisblase in Deutschland. Sie verweisen darauf, dass die niedrigen Zinsen die Verbraucher dazu verführen werden, mehr Hypothekenkredite aufzunehmen. Gleichzeitig sind professionelle Anleger, wie Versicherungsgesellschaften und andere Fonds, aufgrund niedriger Zinsen versucht, ihre Portfolios zugunsten von Immobilien umzuschichten. Die Folge der Niedrigzinspolitik der EZB ist eine sehr starke Immobiliennachfrage. Diese führt zu einem Anstieg der Immobilienpreise, die nicht mehr durch übliche Einflussfaktoren erklärt werden können. Nach Meinung vieler Kritiker droht in Deutschland eine Immobilienpreisblase, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit verheerende Auswirkung auf die Volkswirtschaft haben könnte, wenn sie platzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Beschreibung des Ablaufe
- Die Aufgaben der Europäischen Zentralbank
- Zusammenhang des Finanz- und Immobilienmarktes
- Unkonventionelle Geldpolitik
- Auswirkungen der EZB Niedrigzinspolitik auf den Immobilienmarkt
- Immobilienmarkt
- Mietentwicklungen
- Projektentwicklermarkt
- Investmentmarkt
- Bauwirtschaft
- Chancen und Risiken
- Zusammenfassung
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Auswirkungen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf den deutschen Immobilienmarkt seit der Finanzkrise von 2008. Sie analysiert den Zusammenhang zwischen den geldpolitischen Instrumenten der EZB und der Preisentwicklung am Immobilienmarkt. Dabei wird insbesondere der Einfluss der unkonventionellen Geldpolitik, wie Anleihenkäufe und Niedrigzinsen, auf die verschiedenen Segmente des Immobilienmarktes betrachtet.
- Die Auswirkungen der EZB-Geldpolitik auf den deutschen Immobilienmarkt seit 2008
- Der Zusammenhang zwischen der EZB-Geldpolitik und der Immobilienpreisentwicklung
- Der Einfluss der Niedrigzinspolitik auf die verschiedenen Segmente des Immobilienmarktes
- Die Rolle der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen
- Chancen und Risiken der EZB-Geldpolitik für den deutschen Immobilienmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, die darin besteht, den Einfluss der EZB-Geldpolitik auf den deutschen Immobilienmarkt zu untersuchen. Das Ziel der Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen der Geldpolitik und der Immobilienpreisentwicklung aufzuzeigen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Aufgaben der Europäischen Zentralbank und dem Zusammenhang des Finanz- und Immobilienmarktes. Dabei wird die unkonventionelle Geldpolitik der EZB, wie Anleihenkäufe und Niedrigzinsen, im Detail betrachtet.
Im dritten Kapitel werden die Auswirkungen der EZB-Niedrigzinspolitik auf den deutschen Immobilienmarkt analysiert. Dazu werden verschiedene Segmente des Immobilienmarktes betrachtet, wie zum Beispiel der Immobilienmarkt, die Mietentwicklungen, der Projektentwicklermarkt, der Investmentmarkt und die Bauwirtschaft. Es werden die Chancen und Risiken der EZB-Geldpolitik für den deutschen Immobilienmarkt diskutiert.
Schlüsselwörter
EZB-Geldpolitik, Immobilienmarkt, Niedrigzinsen, Finanzkrise, Immobilienpreisentwicklung, Anleihenkäufe, unkonventionelle Geldpolitik, Projektentwicklung, Investmentmarkt, Bauwirtschaft, Chancen, Risiken.
- Arbeit zitieren
- Marten Schomburg (Autor:in), 2022, Auswirkungen der EZB-Geldpolitik seit der Finanzkrise auf die deutschen Immobilienmärkte, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1336164