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Hausarbeit, 2021
21 Seiten, Note: 1,0
1 GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN ZUR PRÄVENTIONSMAßNAHME
1.1 Bezeichnung des Kursangebotes
1.2 Handlungsfeld und Präventionsprinzip
1.3 Bedarf
1.4 Wirksamkeit
1.5 Zielgruppe
1.6 Ziele der Maßnahme
2 INHALTLICH-ORGANISATORISCHE GROBPLANUNG DES KURSPROGRAMMS
2.1 Begründung Kursinhalte
3 INHALTLICH-METHODISCHE DETAILPLANUNG DES KURSPROGRAMMS
4 DOKUMENTATION UND EVALUATION DES KURSPROGRAMMS
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
6.1 Abbildungsverzeichnis
6.2 Tabellenverzeichnis
ANHANG
Anhang 1
Anhang 2
Anhang 3
In den folgenden Unterpunkten werden die grundlegenden Informationen zur Präventionsmaßnahme geklärt und dargestellt.
Der Titel des Präventionskurses lautet „Mehr Freude an Bewegung - Rückenschmerzen effektiv vorbeugen“. Die Hauptüberschrift „Mehr Freude an Bewegung“ wurde bewusst neutral gewählt. Da dieser Kurs mit viel Spaß auf eine Steigerung der allgemeinen körperlichen Fitness der Teilnehmer Wert legt, um bestmöglich vorhandene Risikofaktoren zu minimieren. Außerdem erreicht man dadurch eine breitere Zielgruppe, weshalb nicht nur potenzielle Teilnehmer mit akuten Rückenschmerzen in Frage kommen. Aus der Unterüberschrift „Rückenschmerzen effektiv vorbeugen“ lässt sich die Spezialisierung des Kursprogramms ableiten. Diese wurde bewusst gewählt, um einem weit verbreiteten Krankheitsbild in den Industrieländern entgegenzuwirken. Außerdem findet sich in dem zweiten Teil der Überschrift auch der Präventionsgedanke wieder.
Gemäß dem Leitfaden des GKV-Spitzenverband (2020, S. 69) wird sich an dem zentralen Handlungsfeld „Bewegungsgewohnheiten“ und seinem Präventionsprinzip: „Vorbeugung und Reduzierung spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltensund gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme“, orientiert.
Nicht erst seit heute zählen Rückenschmerzen in Deutschland und vergleichbaren Industrieländern zu einem weit verbreiteten Gesundheitsproblem. Eine Studie von Schmidt et al. (2007) zeigt auf, dass rund 85% der Bevölkerung, bezogen auf Deutschland, mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen leiden. Zusätzlich gaben 76% an innerhalb eines Jahres von Rückenschmerzen betroffen zu sein. Laut die vom Robert KochInstitut durchgeführten telefonischen Gesundheitssurveys von 2003 und 2009, geben Frauen drei Mal häufiger als Männer an, unter mindestens drei Monate anhaltender Rückenschmerzen gelitten zu haben (Raspe, 2012, S. 13). Bei beiden Geschlechtern ist eine lineare Zunahme der Häufigkeit chronischer Rückenschmerzen anhand des steigenden Alters abzuleiten (Raspe, 2012, S. 13).
Auch die Folgen von anhaltenden Rückenschmerzen wirken sich neben der psychischen Gesundheit auch auf eine verminderte Leistungsfähigkeit aus. Gemessen anhand der längsten Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) liegen Rückenschmerzen bei der AOK, Barmer GEK und der Deutschen Angestellten Kasse auf Platz eins (Raspe, 2012, S. 15). Daraus abgeleitet entspricht dies einem Anteil von 7,0% bei der AOK, 6,5% bei der Barmer GEK und 7,1% bei der Deutschen Angestellten Kasse aller AU-Tage (Raspe, 2012, S. 15). Laut Knieps & Pfaff (2015, S. 99) ist die Diagnosegruppe der sonstigen Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens für 42% aller AU-Tage und mit 49,2% aller AU- Fälle bei den Muskel- und Skeletterkrankungen verantwortlich.
Folglich entstehen beträchtliche Kosten für unser Gesundheitssystem. Im Jahr 2019 hat man für Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes Kosten für Produktionsausfälle in Höhe von 19,5 Milliarden Euro verzeichnet. Das sind 0,6% des Bruttonationaleinkommen (Anteil insgesamt 2,5%). Hinzu kommt der Ausfall von der Bruttowertschöpfung in Höhe von 33,2 Milliarden Euro hinzu. Hier entfallen 0,9% am Bruttonationaleinkommen (Anteil insgesamt 4,2%) (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2019, S. 2). Ruft man sich nochmal ins Gedächtnis, dass die Diagnosegruppe der sonstigen Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens mit 49,2% aller AU- Fälle bei den Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems verantwortlich sind, erhält man einen groben Überblick über den verursachten Schaden, der sowohl durch die Einnahmeausfälle aber auch die Krankheitskosten entstehen.
Das Problem bei einer Rückenerkrankung ist die Diagnose der Ursache. Beim Großteil der Rückenschmerzpatienten/Rückenschmerzpatientinnen liegt keine „anatomische Quelle als Ursache für den Schmerz“ (Raspe, 2012, S.10) zugrunde. Hierbei spricht man von nicht-spezifischen Rückenschmerzen. Der Anteil liegt bei schätzungsweise 80% (Raspe, 2012, S.10). Jedoch gibt es Risikofaktoren, die eine Rückenerkrankung negativ beeinflussen. Das sind unteranderem, arbeitsbezogene psychosoziale Bedingungen, langjährige und sehr körperlich schwere Arbeit, der Sozialstatus und als einer der wichtigsten Risikoindikatoren für nicht-spezifische Rückenschmerzen ist deren eigene Vorgeschichte (Raspe, 2012, S. 10-11). Alle Faktoren führen zu einer zwingenden Präventionsmaßnahme gegen Rückenschmerzen.
Tab. 1: Wirksamkeitsnachweis eines Präventionskurs gegen Rückenschmerzen anhand einer Leitlinie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2: Übersicht des Zielgruppenprofils (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 3: Zielsetzungen der Präventionsmaßnahme (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 4: Grobplanung des Kursprogramms (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Um den aktuellen Wissensstand der Teilnehmer zu erfahren, beginnt der Präventionskurs inhaltlich mit den Eingangsfragen: Was sind Rückenschmerzen, wo kommen sie her und welche Bedeutung haben sie für den menschlichen Körper? Zusätzlich setzen sich die Teilnehmer mit sich selbst auseinander und bewerten ihr Bewegungsverhalten. Dies sollte zu Beginn ein Problembewusstsein schaffen, um dann mit steigender Kursdauer die Risikofaktoren von Rückenschmerzen zu minimieren und die eigenen Ressourcen gegen diese zu stärken.
Neben der sportlichen Aktivität im Präventionskurs ist es wichtig die Teilnehmer drauf zu sensibilisieren auch im Alltag oder am Arbeitsplatz körperlich aktiv zu sein. Die World Health Organization (WHO) guidelines on physical activity and sedentary behaviour (2020, S. 32) empfiehlt für Erwachsene (18 bis 64 Jahre) eine moderate Ausdauerbelastung von mindestens 150 Minuten pro Woche. Diese werden im Laufe des Kursprogramms angestrebt. „Körperlich aktiv zu sein, ist entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden - es kann dem Leben mehr Jahre und den Jahren mehr Leben bringen“ (aerzte- blatt.de, 2020).
Die Praxiseinheiten sind so aufgebaut, dass die Teilnehmer unterschiedliche Bewegungsformen kennen lernen und diese in ihren Alltag integrieren können. So kann jeder Teilnehmer eine für sich passende Trainingsform finden. Dies wiederum steigert die Motivation und optimiert das Beschwerdemanagement. Auf diese beiden Faktoren wird besonders Wert gelegt, da hiermit die Weichen für eine langfristige Bindung an körperlicher Aktivität gestellt werden und somit die Wahrscheinlichkeit an Rückenschmerzen zu erkranken deutlich gesenkt wird.
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