In dieser Arbeit wird untersucht, inwiefern die Traupredigt für das Ehepaar von Beyme von 1823 Schleiermachers Frauenbild, das er 25 Jahre zuvor in seiner „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“ formuliert hat, widerspiegelt.
Dazu werden zunächst die Rolle der Frau am Beginn des sogenannten „langen 19. Jahrhunderts“ sowie Schleiermacher als Person und die beiden Primärquellen in ihren historischen Kontext eingeordnet. Im Anschluss werden Katechismus und Traupredigt im Hinblick auf das darin dargestellte Frauenbild analysiert und es folgt ein Vergleich dieser mit Rückgriff auf die Fragestellung. Das abschließende Fazit resümiert die gewonnen Erkenntnisse und gibt einen Ausblick auf mögliche folgende Untersuchungen.
„Ich glaube, daß ich nicht lebe, um zu gehorchen oder um mich zu zerstreuen, sondern um zu seyn und zu werden; und ich glaube an die Macht des Willens und der Bildung, mich dem Unendlichen wieder zu nähern, mich aus den Fesseln der Mißbildung zu erlösen, und mich von den Schranken des Geschlechts unabhängig zu machen.“
So formuliert Friedrich Schleiermacher 1798 den zweiten Glaubensartikel in seiner „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“. Der reformierte Prediger zeichnet damit ein für seine Zeit bemerkenswert fortschrittlich wirkendes Frauenbild. Dagegen erweckt die Traupredigt für das Ehepaar von Beyme aus dem Jahr 1823 den Eindruck von einem traditionellen Rollenverständnis: Von der „treue[n] Gefährtin“ ist die Rede, die bis zur Ehe als „geliebte Tochter“ zur „Zierde und Freude“ des „älterlichen Hause[s]“ in ebenjenem geblieben ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Einordnung
- Die Rolle der Frau zur Zeit Schleiermachers
- Friedrich Schleiermacher
- Die „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“
- Die Traupredigt für das Ehepaar von Beyme
- Schleiermachers Frauenbild
- Das Frauenbild in der „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“
- Das Frauenbild in der Traupredigt
- Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern die Traupredigt für das Ehepaar von Beyme aus dem Jahr 1823 Schleiermachers Frauenbild widerspiegelt, welches er 25 Jahre zuvor in seiner „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“ formulierte.
- Die Rolle der Frau im frühen 19. Jahrhundert
- Schleiermachers Ansichten über die Frauenrolle
- Analyse des Frauenbildes in Schleiermachers „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“
- Analyse des Frauenbildes in Schleiermachers Traupredigt für das Ehepaar von Beyme
- Vergleich der beiden Texte und deren Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den historischen Kontext der beiden Primärquellen: Schleiermachers „Idee zu einem Katechismus der Vernunft für edle Frauen“ (1798) und seine Traupredigt für das Ehepaar von Beyme (1823).
Historische Einordnung
Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Frau im frühen 19. Jahrhundert und ordnet Schleiermacher als Person und die beiden Primärquellen in ihren historischen Kontext ein. Es werden die gesellschaftlichen Veränderungen in dieser Zeit, die sich auf die Frauenrolle auswirkten, sowie die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Frauen in verschiedenen sozialen Schichten betrachtet.
Schleiermachers Frauenbild
In diesem Kapitel werden die beiden Primärquellen im Hinblick auf das darin dargestellte Frauenbild analysiert und miteinander verglichen. Die Analyse fokussiert auf die jeweiligen Aussagen Schleiermachers über die Aufgaben, Pflichten und Möglichkeiten von Frauen in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Das Frauenbild im 19. Jahrhundert am Beispiel Friedrich Schleiermachers, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1334523