Im Rahmen dieser Hausarbeit werden zunächst die Bedingungen und Symptome des Groupthink-Modells beschrieben, dessen Komponenten beobachtbare Ursachen und Konsequenzen sind, die im dritten Kapitel anhand des Fallbeispiels empirisch belegt und mit deren Hilfe die Aussagekraft des Modells überprüft werden soll. Die Forschungsfrage bezieht sich auf das Erklärungspotenzial des Modells, angewendet auf die US-amerikanischen Entscheidungsprozesse im Kontext des Irak-Krieges 2003.
In der Außenpolitikanalyse zählt das Werk von Snyder, Bruck und Sapin "Decision Making as an Approach to the Study of International Politics" zu den Grundlagen dieser wissenschaftlichen Disziplin. Darin erklären die Autoren den Weg zu multikausalen und interdisziplinären Entscheidungen unter Berücksichtigung der Kompetenzen und der Motivation der Akteure; zusätzlich untersuchen sie den Kommunikations- und Informationsfluss. Sie betonen den Prozess und die Struktur von Entscheidungen, die von Gruppen getroffen werden. Neben den Großtheorien der Internationalen Beziehungen und den innenpolitischen Erklärungsansätzen findet damit auch die sozialpsychologische Perspektive Eingang in die Außenpolitikanalyse. Grundlegende Studien hierzu stammen von Irving Janis, der in seinem Groupthink-Modell die Dynamik von Kleingruppen untersucht und diese als Quelle für außenpolitische Fehleinschätzungen sieht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Komponenten des Groupthink-Modells
- Antezedenz-Bedingungen (Observable Causes)
- Der vermittelnde Mechanismus (Concurrence Seeking)
- Beobachtbare Konsequenzen (Observable Consequences)
- Geringe Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Ergebnisse (Low Probability of Successful Outcome)
- Groupthink innerhalb der US-Regierung im Kontext des Irak-Krieges 2003
- Der Irak-Krieg im Überblick
- Antezedenz-Bedingungen des Groupthink-Verhaltens
- Entscheider in der kohäsiven Gruppe (A)
- Strukturelle Defekte der Organisation (B-1)
- Provokativer situationaler Kontext (B-2)
- Konsequenzen des Groupthink-Phänomens
- Symptome des Groupthink (C)
- Symptome der defektiven Entscheidungsfindung (D)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Groupthink-Modell von Irving Janis und dessen Anwendbarkeit auf die Entscheidungsfindung der US-Regierung im Kontext des Irak-Krieges 2003.
- Die Komponenten des Groupthink-Modells, einschließlich der Antezedenz-Bedingungen, des vermittelnden Mechanismus und der beobachtbaren Konsequenzen
- Die Analyse der Entscheidungsfindung im Irak-Krieg im Lichte des Groupthink-Modells
- Die Überprüfung des Erklärungspotenzials des Modells für den Fall des Irak-Krieges
- Die Identifizierung von relevanten Aspekten des Groupthink-Verhaltens in Bezug auf die US-Regierung
- Die Bewertung der Auswirkungen des Groupthink auf den Entscheidungsprozess und die daraus resultierenden Folgen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Groupthink-Modell und seine Relevanz für die Außenpolitikanalyse vor. Sie formuliert die Forschungsfrage, die sich mit dem Erklärungspotenzial des Modells für die US-amerikanischen Entscheidungsprozesse im Kontext des Irak-Krieges 2003 befasst.
Kapitel 2 erläutert die Komponenten des Groupthink-Modells, wobei die Antezedenz-Bedingungen, der vermittelnde Mechanismus und die beobachtbaren Konsequenzen im Detail dargestellt werden. Die Antezedenz-Bedingungen umfassen den Zusammenhalt der Entscheidungsgruppe, strukturelle Defekte der Organisation und provokative Kontextbedingungen.
Kapitel 3 wendet das Groupthink-Modell auf den Fall des Irak-Krieges 2003 an. Es analysiert die Antezedenz-Bedingungen, die zum Groupthink-Verhalten innerhalb der US-Regierung geführt haben, und untersucht die beobachtbaren Folgen des Groupthink-Phänomens.
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Forschungsfrage.
Schlüsselwörter
Groupthink, Außenpolitik, Irak-Krieg, Entscheidungsprozess, US-Regierung, Sozialpsychologie, Internationale Beziehungen, Fehleinschätzungen, Konflikt, Kohäsion, Entscheidungsfindung.
- Arbeit zitieren
- Markus Lüske (Autor:in), 2019, Decision Making in der US-Außenpolitik und der Irak-Krieg 2003. Lassen sich die Entscheidungsprozesse mit dem Groupthink-Modell erklären?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1333674