Ziel dieser Arbeit ist, herauszufinden, welche Bedeutung das christliche Menschenbild für die Erziehungsvorstellungen Christian Gotthilf Salzmanns hatte. Was ist der Mensch und wozu soll er erzogen werden?
Die Mannigfaltigkeit der Menschenbilder führt zu den unterschiedlichsten pädagogischen Theorien und Ansätzen. Im Kontext der Geschichte lässt sich die Herleitung des Menschenbildes auffallend häufig aus der Tradition und aus Institutionen mit Autoritätsanspruch, wie Kirchen und andere Religionsgemeinschaften oder dem Staat beobachten. Die Bibel ermöglicht die Interpretation des Menschen als ein sündiges Wesen, dessen Erlösung, Rettung und Christ-werden durch Religionspraxis möglich ist. Nicht wenige Auffassungen und Auslegungen versuchen die Lehren der Heiligen Schrift herauszuarbeiten und Irrglauben entgegenzuwirken.
Das christliche Menschenbild prägte dabei jahrhundertelang nicht nur den Alltag der Menschen, sondern auch ihre Bildung. Erste Erziehungslehren entstanden in der Alten Kirche. Die Katechetik, die Theorien religiösen Lernens im Christentum, war eine Wegbereiterin der Religionspädagogik. Gleichzeitig galt die Bildung und Pädagogik nicht allen Menschen, sondern war lange Zeit nur bestimmten gesellschaftlichen Schichten vorbehalten und Bestandteil der religiösen Praxis. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts, zu Lebzeiten Salzmanns, vollzog sich ein politischer Wandel durch die Aufklärung. Ihr lag die Herrschaft der Vernunft zu Grunde und hatte die Neugestaltung von Verwaltung und Wirtschaft, sowie die Förderung von Wissenschaft und Bildung zur Folge. Mit der Aufklärung entwickelte sich auch die Pädagogik zur eigenständigen, öffentlichen Wissenschaft und mit ihr die philanthropischen Aufklärungspädagogen.
Darunter Christian Gotthilf Salzmann, der bis heute den Ruf des „Pop-Aufklärers“ hat, in dessen Arbeit die typischen Züge populärer Aufklärung durch Alltagstauglichkeit mit dem Volk als Zielgruppe zu sehen sind. Wie sieht dieses Menschenbild aus und welche Einflüsse nahm dieses Menschenbild auf die Erziehung von Kindern und Heranwachsenden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das christliche Menschenbild - ein kurzer Umriss
- Reformation
- Pietismus
- Aufklärungstheologie
- Fazit
- Christian Gotthilf Salzmann
- Zu seiner Person mit Fokus auf der Religiosität
- Einige seiner Werke mit Fokus auf Religiosität und Pädagogik
- Das christliche Menschenbild Salzmanns
- Bedeutung für den Religionsunterricht
- Erster Grad
- Zweiter Grad
- Dritter Grad
- Vierter Grad
- Salzmanns Ziel
- Bedeutung für Salzmanns Erziehungsanstalt
- Bedeutung für den Religionsunterricht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des christlichen Menschenbildes für die Erziehungsvorstellungen Christian Gotthilf Salzmanns. Sie untersucht, wie das christliche Menschenbild der Reformation, des Pietismus und der Aufklärung Salzmanns Werk und seine Erziehungsanstalt beeinflusste.
- Die Entwicklung des christlichen Menschenbildes im Kontext der Reformation, des Pietismus und der Aufklärung.
- Die Biographie Salzmanns und seine wichtigsten Beiträge zur Pädagogik und Religiosität.
- Der Einfluss des christlichen Menschenbildes auf Salzmanns Werk „Ueber die wirksamsten Mittel Kindern Religion beyzubringen“ und seine Erziehungsanstalt.
- Die pädagogischen Ziele und Methoden Salzmanns im Lichte des christlichen Menschenbildes.
- Die Relevanz von Salzmanns Werk für die heutige Pädagogik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Frage nach dem Menschenbild und seiner Bedeutung für die Pädagogik. Sie skizziert die historische Entwicklung des christlichen Menschenbildes und die Entstehung der pädagogischen Theorien im Kontext der Reformation, des Pietismus und der Aufklärung. Sie führt Christian Gotthilf Salzmann als prominenten Vertreter der philanthropischen Aufklärungspädagogik ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet das christliche Menschenbild der Reformation, des Pietismus und der Aufklärung. Es stellt die wichtigsten Aspekte der Menschenbilder in diesen Epochen dar, insbesondere hinsichtlich der Rolle der Sünde, der Gottesebenbildlichkeit und der Erziehung zur christlichen Lebensführung. Die Kapitel umfassen die Ansichten von bedeutenden Persönlichkeiten wie Martin Luther, August Hermann Francke und Johann Hinrich Wichern.
Das dritte Kapitel widmet sich Christian Gotthilf Salzmann. Es beleuchtet seine Biografie und seine wichtigsten Werke, insbesondere im Hinblick auf seine Religiosität und seine pädagogischen Ansichten. Es geht auf seine Rolle als „Pop-Aufklärer“ ein und analysiert die Auswirkungen des christlichen Menschenbildes auf sein pädagogisches Denken.
Das vierte Kapitel untersucht die Bedeutung des christlichen Menschenbildes für Salzmanns Erziehungsvorstellungen. Es analysiert sein Werk „Ueber die wirksamsten Mittel Kindern Religion beyzubringen“ und seine Vorstellungen für seine Erziehungsanstalt, wie sie in seinem Werk „Noch etwas über die Erziehung nebst Ankündigung einer Erziehungsanstalt“ zum Ausdruck kommen.
Schlüsselwörter
Christliches Menschenbild, Reformation, Pietismus, Aufklärung, Christian Gotthilf Salzmann, Pädagogik, Religionsunterricht, Erziehungsanstalt, Philanthropie, Bildung, Gottesebenbildlichkeit, Sünde, Nächstenliebe, Selbstzucht.
- Arbeit zitieren
- S. Imhof (Autor:in), 2018, Die Bedeutung des christlichen Menschenbildes für die Erziehungsvorstellungen Christian Gotthilf Salzmanns, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1327977