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Essay, 2005
7 Seiten, Note: 1,0
Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft
1) Einleitung
2) Rundgang durch das Museum
3) Museumsprofil
3.1) Leitbild
3.2) Standort und Nachfrage
3.3) Image
3.4) Kommunikationspolitik
4) Wie viel Kultur steckt in Schokolade?
5) Quellenangaben
Im Kölner Schokoladenmuseum werden die Besucher statt mit normalen Eintrittskarten mit kleinen Schokoladentäfelchen empfangen. Hauptattraktion neben einem Einblick in die Herstellung von Trüffeln, Schokoladenfiguren und –tafeln ist der drei Meter hohe Schokoladenbrunnen, der nicht nur Kinder magisch anzieht. Im Rahmen des Museumsbetriebs wird täglich ca. 400kg Fertigware produziert.1 Im Anschluss an den Besuch des Museums kann man entweder im hauseigenen Restaurant verschiedene Schokoladen-Kreationen probieren oder sich im angeschlossenen „Schoko-Shop“ mit einem Vorrat an Süßigkeiten aller Art eindecken.
Aber kann ein Museum, dass sich ausschließlich um ein Genussmittel dreht, dem Besuchern auch interessante und sinnvolle Informationen vermitteln? Diese Frage werde ich anhand meiner eigenen Erfahrungen im Museum beantworten, wobei ich nach einer Beschreibung der Ausstellung die wichtigsten Aspekte des Fragebogens aus dem Seminar zum Thema Museumsmarketing bearbeiten werde, um einen Überblick über das Profil und die Aussage des Museums zu geben.
Der Rundgang durch das Museum beginnt mit der Herkunft der Schokolade. Neben den Schautafeln mit Informationen gibt es Fotos aus den Anbaugebieten in Afrika. Zusätzlich dazu werden Erntewerkzeuge, Transportkörbe und sogar ein sieben Meter langer Einbaum ausgestellt, der 30 Jahre lang in Ghana als Transportmittel bei der Kakaoernte benutzt wurde.
Die Besucher werden über die Wachstumsbedingungen und Eigenschaften der Kakaopflanzen, verschiedene Kakaosorten, die Ernte und das Leben der Kakaobauern informiert, ohne dass dabei die Probleme der Plantagenarbeit (Pestizide, Insekten, Reptilien, Kinderarbeit etc) ausgeklammert werden.
Die Inhaltsstoffe der Schokolade sind auf ganz besondere Weise visualisiert: Man kann nicht einfach nur nachlesen, woraus eine Tafel Schokolade nach den Richtlinien der „Verordnung über Kakao und Kakaoerzeugnisse“2 bestehen muss, sondern die einzelnen Bestandteile liegen in ihrer ursprünglichen Form vor der Verarbeitung nebeneinander ausgebreitet.
Nach einem Exkurs über die Anfänge der maschinellen Produktion kommt man schließlich in den eigentlichen Produktionsbereich. Dank speziell angefertigter Miniatur-Ausgaben moderner Maschinen mit Sichtfenstern kann man die sonst im Verborgenen geschehenden Schritte mitverfolgen und so sehen, wie aus Kakaobohnen die kleinen Schokoladentafeln entstehen, mit denen alle Besucher am Eingang empfangen werden.
Auf der zweiten Ebene des Museums folgt schließlich die Pralinenherstellung. Nebenbei bekommt man einen Einblick, welchen Weg ein Schokoladen- Nikolaus vom ersten Entwurf auf Papier bis zur fertigen Figur zurücklegen muss.
Darauf folgt der historische Aspekt von Kakao und Schokolade. Begonnen wird bei den Anfängen in der südamerikanischen Azteken- und Maya-Kultur. Der verdunkelte Raum, in dem die einzelnen Exponate (z.B. der Gott der Kakaopflanze) gezielt beleuchtet werden, unterscheidet sich kaum von anderen Museen.
In logischer Abfolge geht es weiter mit dem spanischen Eroberer Cortéz, durch den ab 1519 der Kakao nach Europa kam. Zunächst zeugen spezielles Porzellan und Silber aus dem 17. und 18. Jahrhundert und Abbildungen wie „Das Schokoladen-mädchen“ (Jean-Etienne Liotard, 1742) von der Bedeutung von Schokolade als Luxusware.
Den Übergang zum Zeitalter der Schokolade als Konsumgut schaffen alte Verpackungen, Blechdosen und eine Litfasssäule, die mit Werbeplakaten beklebt ist. Dazwischen bleibt aber immer noch Platz für die Entwicklung der Maya-Kultur in der heutigen Zeit, die Probleme des Kolonialismus, Informationen über fairen Handel und eine Fotoausstellung zum Thema „Plantagenarbeit“.
Die dritte Ebene der Ausstellung widmet sich wieder anderen Aspekten der Schokolade. Hier erfährt der Besucher nicht nur von der aphrodisierenden Wirkung der Kakaobohnen, sondern vor allem von ihrem Einsatz in der Medizin. Das schließt nicht nur die griechische Vier-Säfte-Lehre ein, sondern auch die Verwendung von Zusätzen wie Pfeffer, Zimt, Vanille, Moschus oder Zucker und die positiven Auswirkungen der Schokolade auf Blutgefäße, Bronchien und das Herz. Daneben geben Gemälde aus dem 17. Jahrhundert Aufschluss über die Gesellschaft der damaligen Zeit.
Da Frauen 22-mal mehr Schokolade essen als Männer3 ist es verständlich, dass sich ein eigener Abschnitt dem Thema „Frauen und Schokolade“ widmet, der einerseits einen Kalorienvergleich von Schokolade und anderen Lebensmitteln bietet und andererseits zwei Zerrspiegel mit den Aussagen „Schokolade macht dick“ und „Schokolade macht schön“ sowie eine Quiztafel zeigt, anhand der man ermitteln kann, welcher Schokoladen-Typ man ist.
Schließlich folgt noch eine Abteilung über die Geschichte der Firma Stollwerck. Damit verbunden ist die Entwicklung des Schokoladenkonsums ab 1860. Hier sorgen Radiodurchsagen, Fernsehausschnitte, Email-Schilder und eine Kollektion von Schokoladenautomaten nicht nur für Abwechslung sondern informieren auch über die Krisenzeit der Firma Stollwerck und die Sanierung durch Hans Imhoff. Gleichzeitig erfährt man, was eigentlich Email ist bzw. die griechische Herkunft des Wortes „Automat“.
„Das Gedeihen der Kakaobäume ist an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, die nur in einem etwa 3000km breiten Gürtel entlang des Äquators erfüllt werden: Die immergrüne Pflanze benötigt einen nährstoffreichen durchlässigen Boden und ein feucht-warmes Klima. Die Temperatur sollte im Jahresdurchschnitt zwischen 25° und 28°C liegen und darf nicht unter 20°C absinken. Eine hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 80% und ein Jahresniederschlag von 1500 bis 2000 mm je Quadratmeter sind weitere Voraussetzungen.“4 Was der Besucher zunächst nur auf einer Schautafel lernt wird im Museum auf ganz besondere Weise veranschaulicht: Durch eine Schleuse gelangt man in den aufwändigsten Teil der Ausstellung: Im Tropenhaus wurden eben diese Bedingungen geschaffen, so dass hier neben Kakaopflanzen auch eine Bananenstaude, Kaffeepflanzen, Palmen und andere Regenwaldgehölze wachsen. Dazu schwimmen Goldfische in einem Wasserbecken mit Seerosen. In diesem Dschungel hat man die einmalige Gelegenheit, zu sehen, und vor allem zu fühlen, welche Bedingungen in den Kakaoanbaugebieten herrschen.
Schokolade ist das zentrale Thema und prägt dadurch natürlich den gesamten Charakter des Museums. Das rote Logo mit dem Namen der Firma Imhoff-Stollwerck findet man auf Flyern, Werbeanzeigen und –plakaten und es weist den Besuchern durch die unübersehbaren roten Fahnen den Weg ins Museum.
[...]
1 Presseinformation des Schokoladenmuseums
2 Schautafel des Museums
3 Presse-Information
4 Schautafel des Museums
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