Hochbegabung ist ein spannendes Thema, das bei Menschen, die damit in Berührung kommen, viele Emotionen auslösen kann. Neugierde, Faszination, Vorsicht, Anerkennung, Eingeschüchtertheit, Neid oder Intoleranz wären möglich. Aus Filmen, Dokumentationen und Romanen kennt man ein paar Merkmale der Hochbegabten, die sich manchmal, doch bei Weitem nicht immer mit Erfahrungen der Menschen decken, die selbst als hochbegabt gelten oder Hochbegabte aus ihrem Umfeld kennen. Dennoch kann ein fiktiver Charakter eines Romans manchmal sehr lebendig in der Vorstellung werden, sodass man sich ernsthaft anfängt zu bemühen, sein Denken, Handeln und Sein besser zu verstehen.
Ada – die Hauptfigur des Romans „Der Spieltrieb“ – ist eine junge Frau, die der Leser in ihrem Lebensabschnitt von 14 bis 16 Jahren begleiten darf. Sie wird durch einen auktorialen Erzähler in einem überwiegend sachlichen Ton und durch fixierte, externe sowie interne Fokalisation vorgestellt. Sie ist eine hochbegabte junge Frau, die ein teures Privatgymnasium besucht, mit ihren 14 Jahren bereits in der 10. Klasse ist, gute Zensuren schreibt und der es schwerfällt, sich in ihre Klassengemeinschaft zu integrieren. Womöglich deckt sich ihr Charakter mit den am häufigsten geteilten Vorstellungen von hochbegabten Kindern und Jugendlichen, doch was lässt sich über Ada noch herausfinden? Und sind alle hochbegabte Kinder ähnlich wie sie? Was sind ihre persönlichen Herausforderungen und welches Verhalten Adas verleiht den Leser vielleicht dazu, ihr Handeln und Fühlen ihrer Hochbegabung zuzuschreiben, anstatt sie als individuelle Persönlichkeit wahrzunehmen? Diesen Fragen wird sich diese Arbeit im Folgenden widmen.
Zunächst wird in Kürze auf die Frage nach Definition der Hochbegabung eingegangen. Danach werden einige Aspekte des sozialen Verhaltens sowie der Sozioemotionalität der als hochbegabt geltenden Heranwachsenden erläutert oder erwähnt. Es wird der Frage nachgegangen, wie hochbegabte Kinder mit ihrer eigenen Hochbegabung umgehen und welche Herausforderungen und Chancen ihnen dieser „Label“ eventuell bringt. Anschließend wird ein Bogen zu der ursprünglichen Frage nach Adas Hochbegabung, ihrem Verhalten, ihren Herausforderungen, ihren Chancen und ihrer individuellen Situation geschlagen und ihr fiktiver Charakter im Spiegel der neugewonnen Erkenntnisse untersucht. Diese Arbeit soll einem besseren Verständnis von hochbegabten jungen Menschen dienen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von Hochbegabung
- Sozio-emotionalität hochbegabter junger Menschen; Hochbegabte Kinder und Jugendliche in der Gesellschaft und Schule
- Adas Verhalten, unter anderem als Hochbegabte und die sozialen Dynamiken in ihrem Leben im familiären sowie schulischen Kontext
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Hochbegabung anhand der Romanfigur Ada aus „Der Spieltrieb“. Ziel ist es, Adas Charakter und ihr Verhalten im Kontext der wissenschaftlichen Erkenntnisse über Hochbegabung zu analysieren.
- Definition von Hochbegabung und unterschiedliche Perspektiven auf den Begriff
- Soziale und emotionale Besonderheiten hochbegabter Jugendlicher
- Herausforderungen und Chancen, die mit Hochbegabung verbunden sind
- Analyse von Adas Verhalten und ihrer sozialen Dynamiken
- Die Rolle der individuellen Persönlichkeit im Kontext von Hochbegabung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema Hochbegabung ein und stellt die Romanfigur Ada als Ausgangspunkt der Analyse vor.
- Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Definitionen von Hochbegabung und die historische Entwicklung des Begriffs. Es werden unterschiedliche Theorien und Modelle, wie die von Guilford, Gardner und Carroll, vorgestellt.
- Kapitel 3 thematisiert die sozio-emotionale Entwicklung hochbegabter Jugendlicher, wobei es um den Umgang mit der eigenen Begabung, Herausforderungen und Chancen sowie die Integration in die Gesellschaft geht.
- Kapitel 4 konzentriert sich auf Adas Verhalten im Roman, insbesondere im Hinblick auf ihre Hochbegabung, ihre soziale Interaktion und ihre Erfahrungen im familiären und schulischen Umfeld.
Schlüsselwörter
Hochbegabung, „Der Spieltrieb“, Ada, Intelligenz, Sozioemotionalität, soziale Interaktion, Integration, Schule, Familie, individuelle Persönlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Birisheva (Autor:in), 2022, Ada als Hochbegabte im Roman "Der Spieltrieb". Hochbegabung in unserer Gesellschaft und Vergleich Adas Charakters mit wissenschaftlicher Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1325020