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Einsendeaufgabe, 2022
19 Seiten, Note: 1,0
1 ANALYSE DER GESUNDHEITLICHEN AUSGANGSSITUATION
1.1 Gesundheitsbezogene Datenlage
1.1.1 Übergewicht und Adipositas
1.1.2 Unfälle
1.1.3 Bewegungsverhalten
1.1.4 Ernährungsverhalten
1.1.5 Medienkonsum
1.1.6 Psychische Auffälligkeiten
1.1.7 Diskussion der gesundheitlichen Daten
1.2 Ableitung von drei Handlungsansätzen
2 RECHERCHE „MODELLPROJEKT“
3 BEWERTUNG MODELLPROJEKT
3.1 Good-Practice-Kriterien
3.2 Schlussfolgerung für die Praxis
4 LITERATURVERZEICHNIS
5 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
5.1 Abbildungsverzeichnis
5.2 Tabellenverzeichnis
Es folgt eine Analyse der gesundheitlichen Datenlage des Settings Grundschule anhand aktuell evidenzbasierter Literatur. Dabei soll der Fokus auf Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren liegen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die genannte Altersgruppe oftmals zusammen mit anderen Altersgruppen in Bezug steht und deshalb häufig keine klare Trennung vorhanden ist.
Diese Kaptiel beschreibt die gesundheitsbezogene Datenlage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland mit Fokus auf Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren. Es werden Daten über Unfälle, das Bewegungsverhalten, das Ernährungsverhalten, Übergewicht und Adipositas, Medienkonsum und psychische Auffälligkeiten evidenzbasiert analysiert.
Die folgenden Tabellen zeigen die die Erhebung der KiGGs Welle 2 (2014-2017), über die Datenlage der Übergewicht- und Adipositasprävalenz von Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren. Die Gesamtprävalenz für Übergewicht beträgt, wie in Tabelle 1 zu sehen ist, 15,4% und die Prävalenz für Adipositas 5,9% (Tabelle 2), wobei die Prävalenz für beide Faktoren mit zunehmendem Alter steigt. Hierbei gibt es keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Auffallend ist, dass Kinder und Jugendliche mit einem geringen sozioökonomischen Status (SES) deutlich häufiger betroffen sind, um genau zu sein rund viermal so oft (Mädchen 8,1% vs. 2,0%; Jungen 11,4% vs. 2,6%). (Schienkiewitz, A. et al., 2018)
Tabelle 1: Übergewichtsprävalenz (<90.Perzentil, einschließlich Adipositas) nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischen Status (n=1.799 Mädchen, n=1,762 Jungen) (modifiziert nach(Schienkiewitz, A. et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Adipositasprävalenz (<97. Perzentil) nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischen Status (n=1799 Mädchen, n=1762 Jungen) (modifiziert nach Schienkiewitz et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie man aus Tabelle1 und 2 entnehmen kann, wurden durchschnittlich 17,4% der Mädchen und Jungen im Alter zwischen 1 und 17 Jahren, wegen mindestens einer ärztlichen versorgten Unfallverletzung (in den letzten zwölf Monaten nach Veröffentlichung) behandelt, was ungefähr jedem sechsten Kind in Deutschland entspricht. Jungen sind häufiger von Unfällen betroffen (19,4% Jungen und 15,2% Mädchen), wobei die Tendenz geschlechterunabhängig, mit zunehmendem Alter steigt. Aus dem sozioökonomischen Status gehen jedoch keine signifikanten Unterschiede hervor. Die Mädchen und Jungen im Grundschulalter (7 bis 10 Jahre) liegen mit 14% und 18,6% knapp unter dem Durchschnitt der 1-17 Jährigen. (Saß et al., 2018)
Tabelle 3: Anteil der 1-17-jährigen Mädchen mit mindestens einer ärtzlichen versorgten Unfallverletzung in den letzten 12 Monaten nach Alter und Sozialstatus (modifiziert nach Saß et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 4: Anteil der 1-17-jährigen Jungen mit mindestens einer ärtzlichen versorgten Unfallverletzung in den letzten 12 Monaten nach Alter und Sozialstatus (modifiziert nach Saß et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 zeigt die Ergebnisse der KiGGs Wellen 1 und 2 zum Thema Bewegung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren. Darunter sind lediglich 22,4% der Mädchen und 29,4% der Jungen im Alter von 3 bis 17 Jahren mindestens 60 Minuten täglich körperlich aktiv, was der Bewegungsempfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) entspricht. Die Prävalenz für das Erreichen dieser Empfehlung nimmt mit steigendem Alter kontinuierlich ab. Vergleicht man KiGGs Welle1 (2009-2012) und KiGGs Welle2 (2014-2017), fällt auf, dass die Mädchen der Altersgruppe 3 bis 10 Jahre die Empfehlungen deutlicher seltener erreicht haben und signifikant von 40,7% auf 32,6% herabsanken. Allgemein, nahm die körperliche Aktivität der Mädchen von 25,9% auf 22,4% ab. Bei den Jungen hat sich die Prävalenz nicht stark verändert. (Robert Koch Institut, 2020)
Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Anteil der 3- bis 17-jährigen Mädchen und Jungen, die mindestens 60 Minuten pro Tag mäßig bis sehr anstrengende körperliche Aktivität ausüben (Prozent). Dies entspricht der Mindestempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (Robert Koch Institut, 2020)
Aus Tabelle 5 geht hervor, dass sich jüngere Kinder und Jugendliche gesünder ernähren als ältere. Der Konsum von Süßwaren und zuckerhaltiger Getränke ist im Vergleich der KiGGs-Basiserhebung zur KiGGs Welle 2 bei 3-17 Jährigen zurückgegangen, trotzdem essen vor allem 11-17 Jährige, auffällig weniger Gemüse. Wenngleich sich der Gemüse und Obst Konsum pro Tag bei den 3-10 Jährigen deutlich erhöht hat. Jungen konsumieren mit 129 g/Tag jedoch weniger Gemüse als Mädchen (142 g/Tag). Auch beim Obstkonsum ist die Menge der 3 bis 10 Jährigen Jungen deutlich geringer (Mädchen 286 g/Tag und Jungen 167 g/Tag). Vergleicht man Mädchen zwischen 3 und 10 Jahren, mit Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren, konsumieren die Jüngeren bedeutsam mehr Obst als die Älteren.
Im Durchschnitt trinken 3 bis 17 Jährige mehr als einen halben Liter zuckerhaltige Getränke pro Tag, wobei die 3 bis 10 Jährigen sichtbar weniger konsumieren. Mädchen zwischen 3 bis 10 Jahren, trinken mit 454ml/Tag weniger als gleichaltrige Jungen mit 569ml/Tag. Auch bei Kindern zwischen 11 und 17 Jahren, ist der Konsum zuckerhaltiger Getränke bei den Jungen mit 708ml/Tag erheblich höher als bei den Mädchen mit 569ml/Tag. Im Vergleich zur KiGGs-Basiserhebung ist der Konsum zuckerhaltiger Getränke um ein Viertel gesunken.
Süßwaren konsumieren die 3 bis 10 Jährigen Jungen mit 68,4 g/Tag häufiger, als gleichaltrige Mädchen. Die 3 bis 10 Jährigen Mädchen essen dabei geringere Mengen, als 11 bis 17 Jährige Mädchen. Bei den süßen Aufstrichen ist die Menge bei beiden Geschlechtern zwischen 3 und 10 Jahren etwa gleich. Im Vergleich zur KiGGs-Basiserhebung ist der Verzehr von Süßigkeiten erheblich gesunken, je nach Alter und Geschlecht zwischen 20% und 30%.
Der Wasserkonsum der 3 bis 17 Jährigen liegt im Durschnitt bei anderthalb Liter Wasser pro Tag, wobei es keine signifikanten Unterschiede bei den Geschlechtern gibt. Darüber hinaus trinken die 3 bis 10 Jährige Mädchen auffällig weniger, als Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren. Der tägliche Wasserkonsum ist im Vergleich zur Basiserhebung deutlich gestiegen. Je nach Geschlecht und Alter um 50% bis 90%. (Krug et al., 2018)
Tabelle 5: Lebensmittelmengen pro Tag bei 3- bis 17-Jährigen nach Geschlecht und Alter (KiGGS- Basiserhebung n = 6.918 Mädchen, n = 7.186 Jungen; KiGGS Welle 2 n = 6.568 Mädchen, n = 6.466 Jungen) (modifiziert nach Krug et al., 2018)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wie aus Abbildung 2 hervorgeht, sieht fast die Hälfte der 2 bis 5 Jährigen jeden Tag fern (MiniKIM-Studie 2014), bei den 6 bis 13 Jährigen sind es sogar fast 80% (KIM-Studie). Das Internet wird von 27% der 6 bis 13 Jährigen fast täglich genutzt, digitale Spiele zu 13%. Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest zeigen, dass digitale Spiele vor allem von Jungen gespielt werden und Fernseh- und Internetmedien etwa gleich oft von Mädchen und Jungen genutzt werden. Beim Blick auf den Umfang der Bildschirmzeit, siehe Abbildung 3, sieht man, dass Kinder zwischen 2 und 5 Jahren durchschnittlich 43 Minuten pro Tag fernsehen. Die Altersgruppe der 6 bis 13 Jährigen sieht im Schnitt 82 Minuten fern, verbringt seine Zeit 40 Minuten im Internet und 50 Minuten mit digitalen Medien. Der Medienkonsum steigt also mit höherem Alter klar an. Jungen verbringen mit 146 Minuten deutlich mehr Zeit mit digitalen Spielen als Mädchen (57 Minuten). Die Durchschnittliche Dauer der Mediennutzung ist in den vergangen Jahren stark gestiegen. (Robert Koch-Institut, 2020)
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Abbildung 2: Anteil er Kinder und Jugendlichen, die jeden oder fast jeden Tag (miniKIM- und KIM- Studie) bzw. täglich (JIM-Studie) in der Freizeit fernsehen, das Internet nutzen und digitale Spiele spielen (modifiziert nach Robert Koch-Institut, 2020)
Die Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.
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Abbildung 3: Nutzung von Bildschirmmedien (Umfang). Anzahl der Minuten, die Kinder und Jugendliche durchschnittlich pro Tag in der Freizeit fernsehen, das Internet benutzen und digitale Spiele spielen (modifiziert nach Robert Koch-Institut, 2020)
Die folgende Tabelle zeigt die Prävalenz psychischer Auffälligkeiten nach Geschlecht und Alter für die KiGGs-Basiserhebung und KiGGs Welle 2. Demnach waren zur Basiserhebung 20% der Kinder und Jugendlichen psychisch auffällig. Im Vergleich waren bei der KiGGs Welle 2 nur 16,9% auffällig. Der Trend ist nach diesen Zahlen rückläufig und es ist nicht mehr jeder sechste Junge betroffen, sondern nur noch jeder vierte. Besonders im Alter zwischen 9 und 17 Jahren, gab es eine signifikante Abnahme. Vergleicht man Mädchen mit Jungen, haben Jungen mit 19,1% eine wesentlich höhere Prävalenz als Mädchen mit nur 14,4%, vor allem in den Altersgruppen zwischen 3 und 14 Jahren. Die Auffälligkeit im Alter von 15 bis 17 Jahren ist dagegen bei Mädchen und Jungen vergleichbar. In der Erhebung wurde ebenfalls festgestellt, dass Kinder und Jugendlichen aus Familien mit niedrigeren sozioökonomischen Status (SES) deutlich häufiger betroffen sind als gleichaltrige aus Familien mit höherem SES. (Klipker et al., 2018)
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