Portugal war eine Seefahrernation, wie kaum eine andere in der Zeit des beginnenden 15. Jahrhunderts. Eine knappe Million Einwohner waren nicht viel, um eine große Kolonisierung durchzuführen. Dazu waren die Seefahrten meist privat finanziert (Genuesen und Fugger) und da diese nur an der kurzfristigen Erkundung Interesse hatten, stellt sich die Frage, inwieweit dies Einfluss auf die generelle portugiesische Siedlungspolitik hatte.
Ziel der portugiesischen Expeditionen war es nicht, unbekannte Teile der Welt zu entdecken, sondern „neue Wege zu längst entdeckten Teilen der Welt zu finden. Der Weg war das Ziel. Vorweg muss betont werden, dass, auch gerade in Hinblick auf die Siedlungspolitik Portugals, die Erfassung eines komplexen und vielgestaltigen Beziehungsrahmens, wie es der wirtschaftliche Austausch darstellt, in einer Arbeit dieses Rahmens nur ausschnittsweise möglich ist. Es soll hier auf mögliche Strategien hingewiesen werden. An der Ostküste traf man auf mächtige Reiche, vor allem die Königreiche im damaligen GroßZimbabwe. Wie verhielten sich die Portugiesen, was war ihre Absicht und wie wurden sie von den dortigen Königreichen aufgenommen? Im Inneren Afrikas profitierte das Volk der Shona, welche auf dem Gebiet des heutigen Zimbabwes ansässig sind, von den zahlreichen Goldvorkommen und dem Tauschhandel mit fernen Kulturen. Zwischen den Stätten mit Goldvorkommen und den Hafenstandorten entwickelte sich aufgrund dieser günstigen Lage um 1100 n. Chr. das Großreich Zimbabwe. Den Untergang Great Zimbabwes, der wahrscheinlich durch Überbevölkerung, Überweidung und Wassermangel hervorgerufen wurde, datiert man auf das 16. Jahrhundert. Daraufhin schlossen sich die Shona- Gesellschaften zu staatsähnlichen Gebilden zusammen, wobei vor allem die Reichsgründung von Mwene Mutapa durch Nyatsimba Mutota zu nennen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Portugal damals
- Politische Entwicklungen
- Demographische Vorraussetzungen und Merkmale der Migrationspolitik
- Portugal und die ostafrikanische Küste
- Great Zimbabwe
- Geschichtlicher Abriss
- Die Rozvij und die Portugiesen
- Vom,,Estado Da India" zum „Estado Novo"
- Resumée
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Rolle Portugals und der Portugiesen im Kontext von Groß-Zimbabwe im 17. und 18. Jahrhundert. Sie analysiert die politischen, demographischen und wirtschaftlichen Faktoren, die die portugiesische Expansion in Ostafrika beeinflusst haben, und untersucht die Beziehungen zwischen den Portugiesen und den einheimischen Bevölkerungen, insbesondere den Rozvij, die in der Region um Groß-Zimbabwe lebten. Die Arbeit beleuchtet die portugiesische Kolonialpolitik und ihre Auswirkungen auf die Region, sowie die Rolle Portugals im Handel mit Ostafrika.
- Portugiesische Expansion in Ostafrika
- Beziehungen zwischen Portugiesen und einheimischen Bevölkerungen
- Portugiesische Kolonialpolitik und ihre Auswirkungen
- Portugiesischer Handel mit Ostafrika
- Die Rolle von Groß-Zimbabwe in der portugiesischen Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Portugal im Kontext des 15. Jahrhunderts vor und beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen und demographischen Rahmenbedingungen, die die portugiesische Expansion prägten. Sie analysiert die Motivationen hinter den portugiesischen Seefahrten und die Rolle der privaten Finanzierung durch Genuesen und Fugger. Die Einleitung betont die Bedeutung des Handels für die portugiesische Politik und die begrenzten Möglichkeiten zur Kolonisierung aufgrund von Ressourcenmangel.
Das Kapitel über die politischen Entwicklungen Portugals im 16. Jahrhundert beleuchtet die Stärkung der königlichen Macht und die Bemühungen um wirtschaftliche Stabilität durch die atlantische Expansion. Es analysiert die portugiesische Außenpolitik, die auf friedliche Beziehungen mit Kastilien zielte, um die Expansionsaktivitäten zu ermöglichen. Das Kapitel beschreibt die Eroberung von Ceuta im Jahr 1415 als Beginn der portugiesischen Expansion und die anschließenden maritimen Vorstöße entlang der afrikanischen Westküste.
Das Kapitel über die demographischen Vorraussetzungen und Merkmale der Migrationspolitik Portugals analysiert die Herausforderungen, die das Königreich aufgrund von Kapitalmangel, technischer Rückständigkeit und Bevölkerungsdefizit bewältigen musste. Es beleuchtet die „Privilegienpolitik“, die darauf abzielte, Gastarbeiter ins Land zu locken, und die Rolle der portugiesischen Kolonialpolitik in diesem Kontext.
Das Kapitel über Portugal und die ostafrikanische Küste beschreibt die portugiesischen Aktivitäten an der Küste Ostafrikas und die Bedeutung des Handels mit den einheimischen Bevölkerungen. Es beleuchtet die portugiesischen Handelsinteressen und die Rolle der Sklavenhandels in der Region.
Das Kapitel über Great Zimbabwe beleuchtet die Geschichte des historischen Ortes und die Beziehungen zwischen den Portugiesen und den Rozvij, die in der Region lebten. Es analysiert die portugiesische Präsenz in der Region und die Auswirkungen der portugiesischen Kolonialpolitik auf die einheimische Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Portugal, Groß-Zimbabwe, Portugiesische Expansion, Kolonialpolitik, Ostafrika, Rozvij, Handel, Sklavenhandel, Geschichte, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Mag. Hannes Naderhirn (Autor:in), 2009, Portugal und die Portugiesen in Groß-Zimbabwe 17./18. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/132408