In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie sich die AKP von einem europafreundlichen, reformwilligen und wirtschaftsstarken Kurs zu einer Partei eines „Diktatoren“ gewandelt hat und welche Konsequenzen diese Entwicklung auf die Beziehungen zur Europäischen Union hat. Dafür wird im ersten Teil die Geschichte der Republik Türkei skizziert – vom Sturz des Sultanats bis zu Gründung der AKP. Nachfolgend werden die Anfänge der AKP erläutert, um in einem nächsten Schritt Parameter zur Radikalisierung von Parteien allgemein und zur Radikalisierung der AKP im Speziellen zu erklären. Im letzten Teil der Arbeit liegt der Fokus auf den Beziehungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union, um schlussendlich zu resümieren und eine historisch-fundierte Erklärung für die Radikalisierung der AKP abzuleiten sowie einen Ausblick geben zu können.
Die Beziehungen zwischen den Bewohnern der heutigen Türkei bzw. dem Orient und dem europäischen Kontinent (dem Okzident) reichen bis kurz nach den Tod des Propheten Mohammeds zurück, als arabisch-islamische Heere große Teile des südlichen und östlichen Mittelmeerraumes einnahmen und zum großen Teil für immer islamisierten. Vom Reich al-Andalus (711 – 15. Jhd.) über die Gründung des Osmanischen Reiches im 13. Jahrhundert, der Eroberung Konstantinopels 1453 bis zum Ende des Osmanischen Reiches Anfang des 20. Jahrhunderts haben Europäer (Personen aus dem Okzident, Tartaren, Christen) und Türken (Personen aus dem Orient, Osmanen, Muslime) viel gegeneinander, manchmal miteinander gekämpft, jedoch auch immer Handel und Geschäfte betrieben2. Dies änderte sich weder mit der Ausrufung der säkularen Republik Türkei durch Mustafa Kemal „Atatürk“ am 19. Oktober 1923 noch durch die Parlamentswahl 2002, welche die Adalet ve Kalkɪnma Partisi oder kurz AKP (deutsch: Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) gewinnen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entstehung der jungen Republik Türkei nach dem Ersten Weltkrieg
- 3. Die Geschichte der AKP
- 4. Die Radikalisierung der AKP
- 4.1 Parameter für eine Stärkung der innerparteilichen Demokratie
- 4.2 Einschneidende Ereignisse und ihre Auswirkungen
- 5. Die Republik Türkei und Europa bzw. die Europäische Union
- 6. Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Radikalisierung der AKP (Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung) in der Türkei und den Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Beziehungen der Türkei zur Europäischen Union. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der AKP von einer europafreundlichen und reformwilligen Partei hin zu einer Partei unter der Führung eines „Diktatoren“ aufzuzeigen und die historischen Hintergründe dieser Entwicklung zu beleuchten.
- Die Entstehung der jungen Republik Türkei nach dem Ersten Weltkrieg
- Die Geschichte der AKP und ihre Anfänge
- Die Radikalisierung der AKP und die damit verbundenen Faktoren
- Die Beziehungen der Türkei zur Europäischen Union
- Die Folgen der Radikalisierung der AKP für die Beziehungen zur EU
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehung der jungen Republik Türkei nach dem Ersten Weltkrieg und beschreibt den schwierigen Übergang vom Osmanischen Reich zur modernen Türkei. Das zweite Kapitel widmet sich der Geschichte der AKP, ihren Anfängen und ihren ersten Jahren. Im dritten Kapitel werden verschiedene Parameter erläutert, die zur Radikalisierung von Parteien beitragen können und wie sich diese auf die AKP übertragen lassen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Radikalisierung, Demokratie, AKP, Türkei, Europäische Union, Beziehungen, Geschichte, Politik, und islamische Ideologie.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Sidorowicz (Autor:in), 2021, Die Entwicklung der türkischen AKP und ihre Beziehungen zu Europa und der EU. Eine historische Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1322218