Diese Arbeit soll zunächst Aufschluss über die politischen und ökonomischen Entstehungsbedingungen des Ressourcenfluches geben und nach einem kurzen Abriss über die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft den Nutzen von Institutionen als Lösungsansatz für das Problem des Ressourcenfluches an Hand zweier ausgewählter Fallbeispiele kritisch überprüfen. Hierbei sei zu beachten, dass die Arbeit nur einen kurzen Einblick in die Forschung zur Problematik geben kann.
Die jährliche Zuwachsrate des weltweiten Energieverbrauchs betrug in den 70er Jahren 1,4%, im Jahr 2005 bereits 4% und die Internationale Energieagentur schätzt die Zunahme der weltweiten Energienachfrage bis 2030 auf über 50%. Der Rohstoffpreis 1999 betrug 10$ pro Barrel, 2006 bereits siebenfach so viel, 70$ pro Barrel. So sollte man meinen, dass die Nachfragesteigerung nach fossilen Rohstoffen für alle rohstoffreichen Nationen bzw. Regionen ein unvorstellbares Wirtschaftswachstum, gekoppelt an Einkommenssteigerung, Förderung von Bildung, Absenken der Armutsgrenze etc. bedeuten würde - und diejenigen Regionen, welche noch Entwicklungsbedarf haben, mit Hilfe der Einnahmen der Rohstoffgewinnung diese fördern würden.
Soweit also die logisch klingende Theorie über die Auswirkungen des Rohstoffreichtums eines Landes. In der Praxis allerdings zieht der Ressourcenreichtum in einigen Fällen noch größere Armut, Gewalt, Korruption und Staatsgewalt nach sich. Wirtschaftliche Gefüge, gesellschaftlicher Zusammenhalt und politische Institutionen werden geschwächt. Die Folge ist eine alarmierende Anzahl ressourcenreicher Länder bleiben in ihrer ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung zurück oder werden sogar rückständig. Doch wie und wodurch wird der Werdegang nach einem Ressourcenfund bestimmt und wie kann dieser verhindert werden?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Definition Institutionen
- III. Das Phänomen Ressourcenfluch
- III.1 Entstehung des Ressourcenfluchs
- III.2 Auswirkungen des Ressourcenfluchs
- IV. Institutionen als Lösungsansatz für den Ressourcenfluch
- IV.1 Staatsaufbau und Governance
- IV.2 Ökonomische Institutionen
- V. Fallbeispiele: Botswana und Nigeria
- V.1 Botswana
- V.1.1 Überblick
- V.1.2 Institutionen in Botswana
- V.1.3 Evaluation: Botswana und der Ressourcenfluch
- V.2 Nigeria
- V.2.1 Überblick
- V.2.2 Institutionen in Nigeria
- V.2.3 Evaluation: Nigeria und der Ressourcenfluch
- VI. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entstehung des Ressourcenfluchs und seine Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei wird der Fokus auf die Rolle von Institutionen als Lösungsansatz für dieses Problem gelegt. Ziel ist es, zu verstehen, wie die Herausbildung stabiler Institutionen den positiven Nutzen von Rohstoffvorkommen fördern kann.
- Entstehung des Ressourcenfluchs: „Holländische Krankheit“, politische Anreizwirkungen
- Auswirkungen des Ressourcenfluchs: Wirtschaftswachstum, Armut, Konflikte
- Institutionen als Lösungsansatz: Staatsaufbau, Governance, ökonomische Institutionen
- Fallbeispiele: Botswana und Nigeria
- Bewertung der Rolle von Institutionen im Umgang mit dem Ressourcenfluch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problematik des Ressourcenfluchs ein und stellt die Bedeutung stabiler Institutionen für die erfolgreiche Nutzung von Rohstoffvorkommen heraus. Kapitel II klärt den Begriff „Institution“ im geographischen Kontext und betont die Notwendigkeit von Rahmenbedingungen für stabiles ökonomisches Handeln. In Kapitel III wird das Phänomen des Ressourcenfluchs näher beleuchtet, wobei die Entstehungsmechanismen und die Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft im Fokus stehen. Kapitel IV widmet sich den Institutionen als Lösungsansatz für den Ressourcenfluch und beleuchtet die Rolle von Staatsaufbau, Governance und ökonomischen Institutionen. Kapitel V analysiert die Entwicklung von Botswana und Nigeria im Hinblick auf den Ressourcenfluch, wobei die jeweiligen Institutionen und deren Einfluss auf die jeweilige Entwicklung betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Ressourcenfluch, Institutionen, Holländische Krankheit, Rohstoffvorkommen, Wirtschaftswachstum, Armut, Konflikte, Staatsaufbau, Governance, ökonomische Institutionen, Botswana, Nigeria.
- Arbeit zitieren
- Melissa Jarc (Autor:in), 2016, Nutzen der Institutionen als Lösungsansatz für den Ressourcenfluch. Eine kritische Beurteilung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1321750