In meiner Arbeit möchte ich anhand von "The meaning of the disaster", einem Werk von Constantin Zurayk, darstellen, wie die Ereignisse in den Jahren 1947/48 aus arabischer Sicht dargestellt werden. Dabei möchte ich insbesondere darauf eingehen wie es zu der von den arabischen Staaten genannten Katastrophe kommen konnte und inwiefern es sich dabei um ethnische Säuberung handelt, wie Pappé es beschreibt, oder um eine selbstverschuldete Niederlage. Zudem werde ich auf die Auswirkungen eingehen, die der Krieg heute noch hat, zu welchen Auseinandersetzungen er auch heutzutage noch führt und wie der Staat Israel dazu steht.
"Israel wehrt Raketen aus Gaza ab." Eine Schlagzeile, die man nicht selten liest, denn um die Konflikte zwischen Palästina und Israel wird es nicht still. Jedes Jahr wird mindestens einmal geschossen und bei jeder Berichterstattung kommt es zu Diskussionen, ob alles objektiv und unparteiisch dargestellt wurde. Denn häufig erfährt man erst beim genaueren Lesen des Artikels, dass Israel häufig mit Militär- und Polizeieinsätzen angefangen hatte zu provozieren. Ein Zustand, der verdeutlicht, wie komplex die Thematik eigentlich ist und wie sehr sie an Perspektive gebunden ist.
Ein bestimmter Anlass für Unruhen ist jedes Jahr der 14. oder 15. Mai. Zwei aufeinanderfolgende Tage, die zwei Narrative des Kriegs 1948 repräsentieren. Für Israel bedeutet dieser Tag die Unabhängigkeit und massive Gebietsgewinne, während die Palästinenser diesen nakba (arab. Katastrophe) nennen. Mit Demonstrationen und Gedenken fordern die Palästinenser an diesem Tag Gerechtigkeit für das, womit sie seit dem Krieg 1948 täglich konfrontiert sind: Ausgrenzung und Vertreibung aus ihrem ehemaligen Gebiet, ein Eindringling im eigenen Land zu sein.
Der Krieg 1948 hinterlässt eine tiefe Wunde bei den Palästinensern, vor allem, da sich knapp 70 Jahre später fast nichts getan hat, die meisten immer noch in Flüchtlingslagern in anderen arabischen Ländern leben. Vertrieben aus ihrer Heimat, ohne Perspektive oder Hoffnung auf Besserung oder Rückkehr.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einordnung in den historischen Kontext
- 3. „The meaning of the disaster“ – Analyse der Niederlage durch Zurayk
- a) Fortschritt und Organisation
- b) Die Rolle der arabischen Staaten
- c) Rolle des Zionismus und der internationalen Staatenwelt
- 4. Bedeutungswandel Begriff Nakba
- 5. Nakba in Israel
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Unabhängigkeitskrieges von 1948 aus arabischer Perspektive, insbesondere anhand von Constantin Zurayks Werk „The meaning of the disaster“. Ziel ist es, die Ursachen der arabischen Niederlage zu analysieren und die Bedeutung des Begriffs „Nakba“ (Katastrophe) im historischen Kontext und in seiner heutigen Relevanz zu beleuchten. Die Arbeit fragt nach den Verantwortlichkeiten für die Ereignisse und ihren anhaltenden Folgen bis in die Gegenwart.
- Analyse der arabischen Niederlage im Krieg von 1948
- Bedeutungswandel des Begriffs „Nakba“
- Rolle des Zionismus und der internationalen Staatenwelt
- Der historische Kontext des Konflikts
- Anhaltende Auswirkungen des Krieges bis in die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die komplexe Thematik des israelisch-palästinensischen Konflikts ein und stellt den 14./15. Mai als Tag mit gegensätzlichen Bedeutungen für Israelis und Palästinenser vor. Der Fokus liegt auf der „Nakba“, der Katastrophe aus palästinensischer Sicht, und dem anhaltenden Leid der palästinensischen Bevölkerung. Die Arbeit kündigt die Analyse von Zurayks Werk an, um die Ereignisse von 1947/48 aus arabischer Perspektive zu beleuchten und die Frage nach Selbstverschuldung oder ethnischer Säuberung zu untersuchen.
2. Einordnung in den historischen Kontext: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Wurzeln des Konflikts, beginnend mit der Entstehung des Zionismus und den internationalen Interessen im Nahen Osten während des Ersten Weltkriegs. Es analysiert die widersprüchlichen Abkommen Großbritanniens, wie die Hussein-McMahon-Korrespondenz, das Sykes-Picot-Abkommen und die Balfour-Deklaration, die einerseits die arabische Unabhängigkeit versprachen, andererseits aber die Gründung einer jüdischen Heimat in Palästina unterstützten. Die Kapitel beschreibt den daraus resultierenden Konflikt, die zunehmende jüdische Einwanderung und die Reaktion der arabischen Bevölkerung mit Aufständen und der Palästinenser-Revolte (1936-1939).
Schlüsselwörter
Nakba, Palästinenser, Israel, Unabhängigkeitskrieg 1948, Zionismus, arabische Staaten, Constantin Zurayk, ethnische Säuberung, historischer Kontext, Balfour-Deklaration, Sykes-Picot-Abkommen, Hussein-McMahon-Korrespondenz, Selbstbestimmung, Konfliktlösung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der arabischen Perspektive auf den Palästinakrieg von 1948
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die arabische Perspektive auf den Unabhängigkeitskrieg von 1948 in Palästina, insbesondere anhand des Werkes „The meaning of the disaster“ von Constantin Zurayk. Sie untersucht die Ursachen der arabischen Niederlage, den Bedeutungswandel des Begriffs „Nakba“ (Katastrophe) und die anhaltenden Folgen des Konflikts bis in die Gegenwart.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Analyse der arabischen Niederlage 1948, den Bedeutungswandel der „Nakba“, die Rolle des Zionismus und der internationalen Staatenwelt, den historischen Kontext des Konflikts und die anhaltenden Auswirkungen des Krieges bis heute. Es werden die Verantwortlichkeiten für die Ereignisse und deren Folgen untersucht, inklusive der Frage nach Selbstverschuldung oder ethnischer Säuberung.
Welche Quellen werden verwendet?
Die zentrale Quelle ist Constantin Zurayks Werk „The meaning of the disaster“. Zusätzlich wird der historische Kontext des Konflikts beleuchtet, unter Einbezug von Abkommen wie der Hussein-McMahon-Korrespondenz, dem Sykes-Picot-Abkommen und der Balfour-Deklaration.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Einordnung in den historischen Kontext, Analyse der Niederlage durch Zurayk (inkl. Unterkapitel zu Fortschritt und Organisation, Rolle der arabischen Staaten und Rolle des Zionismus und der internationalen Staatenwelt), Bedeutungswandel des Begriffs Nakba, Nakba in Israel und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nakba, Palästinenser, Israel, Unabhängigkeitskrieg 1948, Zionismus, arabische Staaten, Constantin Zurayk, ethnische Säuberung, historischer Kontext, Balfour-Deklaration, Sykes-Picot-Abkommen, Hussein-McMahon-Korrespondenz, Selbstbestimmung, Konfliktlösung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist die Analyse der Ursachen der arabischen Niederlage im Krieg von 1948 aus arabischer Sicht und die Untersuchung der Bedeutung und des Bedeutungswandels des Begriffs „Nakba“ im historischen Kontext und in seiner heutigen Relevanz.
Wie wird die arabische Niederlage analysiert?
Die Analyse der arabischen Niederlage erfolgt anhand von Zurayks Werk und betrachtet Faktoren wie Fortschritt und Organisation der arabischen Seite, die Rolle der arabischen Staaten selbst und die Rolle des Zionismus und der internationalen Gemeinschaft.
Welche Rolle spielt der historische Kontext?
Der historische Kontext, inklusive der Entstehung des Zionismus, der internationalen Interessen im Nahen Osten und der widersprüchlichen Abkommen Großbritanniens (Hussein-McMahon-Korrespondenz, Sykes-Picot-Abkommen, Balfour-Deklaration), wird als essentiell für das Verständnis des Konflikts dargestellt.
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- Anonym (Author), 2022, Der Unabhängigkeitskrieg aus arabischer Sicht. Der Begriff al-Nakba und sein Bedeutungswandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1321512