In der vorliegenden Arbeit geht es darum, herauszufinden, inwiefern die männliche Körperästhetik Riefenstahls in der Olympia-Verfilmung der Ideologie des Nationalsozialismus entspricht.
Die Olympia-Verfilmung von Leni Riefenstahl hat nach aktuellem Forschungsstand propagandistische Intentionen, da die Olympischen Spiele vordergründig zur Selbstdarstellung des NS-Regimes genutzt wurden. Die internationalen Wettkämpfe wurden vom ersten bis sechzehnten August 1936 in Berlin ausgetragen und für politische Zwecke genutzt. Hauptsächlich dienten sie zur Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg und zur Präsentation eines starken Deutschlands nach außen hin. Die Olympia-Verfilmung gilt als bloße Inszenierung, die alle weiteren olympischen Wettkämpfe beeinflusste. Die Darstellung der Spiele in den Medien war eine Mischung aus Politik und Ästhetik und erfüllte dadurch den Zweck, die Darstellung des Dritten Reiches im Ausland zum Positiven hin zu verfälschen.
Die Verfilmung von Olympia 1936 ist also nicht als bloßes Kunstwerk Leni Riefenstahls anzusehen, sondern muss im Kontext seiner Zeit betrachtet werden. Die olympische Idee war damals bereits unvereinbar mit der Ideologie des Nationalsozialismus, da es bei den olympischen Spielen um einen friedlichen Wettkampf der Sportler aus allen Nationen geht und die NSDAP gegen den völkervereinenden Gedanken von Olympia war. 1932 ließ man noch deutlich verlauten, dass man bei der Austragung der Spiele bestimmte Gruppen von Athleten ausschließen werde. Riefenstahls Behauptung, die Olympia-Filme „Fest der Völker“
und „Fest der Schönheit“ seien ohne Einfluss des Dritten Reiches produziert worden, ist ebenso eine Falschaussage. Die Olympia-Verfilmung wurde durch Goebbels Anweisung mit Reichsmitteln finanziert, zusätzlich wurden keine Mühen gescheut, um sich den Olympia-Film für die eigenen propagandistischen Zwecke zu Nutze zu machen. Thematisch rückt Riefenstahl den Mann mit seinen Muskeln und seinem starken Willen in den Fokus des Films.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Leni Riefenstahls Lebenswerk
- Vom Bergfilm zum Propagandafilm
- Hitlers Lieblingsregisseurin
- Engagement für Olympia
- Propagandafilm vs. Sportfilm
- Die Olympia-Verfilmung von 1936
- Das Körperbild
- Fest der Völker
- Fest der Schönheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die männliche Körperästhetik in Leni Riefenstahls Olympia-Verfilmung von 1936 im Kontext der NS-Ideologie. Ziel ist es, aufzudecken, inwiefern die Inszenierung des männlichen Körpers in den Filmen „Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“ propagandistische Intentionen verfolgt und die Ideale des Nationalsozialismus widerspiegelt.
- Analyse der Rolle von Riefenstahl als Hitlers Regisseurin und ihre Verbindung zum NS-Regime
- Untersuchung der Unterschiede zwischen Propagandafilm und Sportfilm im Hinblick auf die filmische Darstellung
- Analyse der männlichen Körperästhetik in der Olympia-Verfilmung im Kontext des Nationalsozialismus
- Identifizierung der propagandistischen Mittel, die Riefenstahl in der Inszenierung des Körpers verwendet
- Bewertung der Olympia-Verfilmung in ihrer Gesamtheit als Instrument nationalsozialistischer Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die propagandistischen Intentionen der Olympia-Verfilmung und den historischen Kontext der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin. Sie beleuchtet die Nutzung der Spiele für politische Zwecke und die Verbindung zur nationalsozialistischen Ideologie.
Das Kapitel über Leni Riefenstahls Lebenswerk zeichnet die Karriere der Regisseurin von den frühen Bergfilmen bis hin zu ihrer Rolle als Hitlers Lieblingsregisseurin nach. Es beschreibt ihren Einfluss auf das filmische Werk der NS-Propaganda und die Kontroversen, die ihre Filme bis heute umgeben.
Das Kapitel über die Olympia-Verfilmung analysiert das Körperbild, das in den Filmen „Fest der Völker“ und „Fest der Schönheit“ präsentiert wird. Es geht der Frage nach, inwiefern Riefenstahl die männliche Körperästhetik für propagandistische Zwecke nutzt und sie mit den Idealen des Nationalsozialismus verbindet.
Schlüsselwörter
Leni Riefenstahl, Olympia-Verfilmung, Propagandafilm, Sportfilm, NS-Ideologie, Körperästhetik, männliche Körperlichkeit, „Fest der Völker“, „Fest der Schönheit“, Nationalsozialismus, Dritte Reich, Olympische Spiele 1936, Berlin.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Sportfilm oder Propagandafilm? Die männliche Körperästhetik in der Olympia-Verfilmung (1936) "Fest der Völker" und "Fest der Schönheit" von Leni Riefenstahl, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1320876