Jedes Unternehmen ist in seiner Grundausrichtung bestrebt, seine vorhandenen monetären Ressourcen möglichst profitabel und möglichst sicher zu investieren. Unter diesen Voraussetzungen sind Immobilien als Finanzinvestition bereits stark in den Bilanzen vieler Unternehmen vertreten.
Um Immobilien, die nicht dem betriebsnotwendigen Kapital eines Unternehmens angehören und die zur reinen Ertragsgenerierung gehalten werden, sinnvoll in einer Bilanz abzubilden, wurde mit IAS 40 ein eigenständiger Standard für diesen Zweck entwickelt. Im Rahmen dieses Standards wird der Forderung des IASB nach einem „True and Fair View“ Rechnung getragen und ein Wahlrecht zur Folgebewertung von Investment Properties eingeräumt. Dieses Wahlrecht unterscheidet nach dem „Cost-Modell“ (Anschaffungskostenmodell) und dem „Fair-Value-Modell“ (beizulegender Zeitwert), die im Verlauf dieser Arbeit noch näher betrachtet werden.
Jedoch genau die Betrachtung der Zeitwerte ist in den letzten Jahren auch kritisch zu betrachten, da durch stark schwankende Immobilienpreise in diversen Krisen, auch eine klare Darstellung der Vermögensverhältnisse von Unternehmen nur eingeschränkt ermöglichten. So weist beispielsweise die Bilanz der IVG Immobilien AG im Jahr 2008 586 Millionen Euro an nicht zahlungswirksamen Abwertungen aus, obwohl dies höchstwahrscheinlich in keiner Relation zu den bestehenden Mietverträgen sowie deren Einnahmen steht.
Im Zuge dieser Problematik werden in der vorliegenden Arbeit die Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften des IAS 40 systematisch dargestellt. Hierzu wird in Kapitel zwei die Definition/Klassifikation von Immobilien sowie deren Ansatzkriterien betrachtet. Kapitel drei erläutert die Vorschriften zur Erstbewertung und aufgrund der dargestellten Situation, die Folgebewertung von Investment Properties näher. In Kapitel vier werden zur Vervollständigung noch die grundlegenden Regelungen zum Ausweis in der Bilanz sowie Abgabepflichten im Anhang dargestellt. Die Arbeit endet mit dem fünften Kapitel, das eine kurze kritische Würdigung des „Fair-Value-Modells“ darstellt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- 1. Einleitung
- 2. Ansatz von Investment Properties
- 2.1. Definition und Klassifikation
- 2.2. Ansatzkriterien
- 3. Bewertung von Investment Properties
- 3.1. Erstbewertung
- 3.1.1. Erstbewertung selbst erstellter Investment Properties
- 3.1.2. Erstbewertung erworbener Investment Properties
- 3.1.3. Besonderheiten im Rahmen der Erstbewertung
- 3.2. Folgebewertung
- 3.2.1. Folgebewertung nach dem Anschaffungskostenmodell
- 3.2.2. Folgebewertung nach dem Modell des beizulegenden Zeitwertes
- 3.2.3. Bewertung bei Umklassifizierung
- 3.2.4. Bewertung bei Abgängen
- 4. Ausweis und Angabepflichten bei Investment Properties
- 5. Fluch des „Fair-Value-Modells“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit befasst sich mit den Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften des International Accounting Standard 40 (IAS 40) für als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Properties). Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte des Standards zu geben und die Anwendung in der Praxis zu erläutern.
- Definition und Klassifizierung von Investment Properties
- Ansatzkriterien und Bewertung von Investment Properties
- Erstbewertung und Folgebewertungsmöglichkeiten
- Ausweis und Angabepflichten in der Bilanz
- Kritische Würdigung des "Fair-Value-Modells"
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und beleuchtet die Relevanz von Investment Properties für Unternehmen und die Notwendigkeit eines speziellen Standards wie IAS 40.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition und Klassifizierung von Investment Properties gemäß IAS 40 sowie den Kriterien für deren Ansatz in der Bilanz.
Kapitel 3 befasst sich mit den Vorschriften zur Erstbewertung und Folgebewertung von Investment Properties. Dabei werden die beiden gängigen Modelle, das Anschaffungskostenmodell und das Fair-Value-Modell, detailliert erläutert.
Kapitel 4 stellt die grundlegenden Regelungen zum Ausweis von Investment Properties in der Bilanz sowie die relevanten Angabepflichten im Anhang dar.
Schlüsselwörter (Keywords)
IAS 40, Investment Properties, Immobilien, Finanzinvestition, Ansatzkriterien, Bewertung, Erstbewertung, Folgebewertung, Anschaffungskostenmodell, Fair-Value-Modell, beizulegender Zeitwert, Ausweis, Angabepflichten, Bilanz, Anhang.
- Quote paper
- Florian Wiederkehr (Author), 2012, International Accounting Standard 40. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1320655