Die Arbeit untersucht die diplomatischen Beziehungen zwischen christlichen und islamischen Herrschern am Beispiel des katalanischen "Llibre dels Fets" von König Jakob I. von Aragon und des fünften Kreuzzuges unter Kaiser Friedrich II. In diesem Rahmen erfolgt zunächst ein kurzer geschichtlicher Kontext zu der Kreuzfahrt des römisch-deutschen Kaisers. Im nächsten Unterkapitel wird dann explizit auf die interreligiöse Verhandlungstechnik Kaiser Friedrichs II im Kampf um die Heilige Stadt Jerusalem eingegangen.
Dieselbe Struktur wird anschließend auch zur Analyse der Kontakte König Jakobs zu den Muslimen des heutigen Spaniens angewandt. Zusätzlich zu der historischen Einbettung wird im selben Schritt auch die dazugehörige Hauptquelle, das "Llibre dels Fets", grob untersucht – auch in Bezugnahme auf kleinere interkulturelle Kontakte des aragonischen Königs, die aufgrund ihrer Aussagekraft das Bild der damaligen Ereignisse ein Stück weiter komplementieren können. Als näher betrachtete Verhandlung, die im nächsten Unterkapitel ausgewertet wird, wurde das Gespräch um Medina Mayurqa (das heutige Palma de Mallorca) ausgewählt.
Im Anschluss daran werden die Verhandlungen der beiden interreligiösen Begegnungen miteinander und mit allgemeinen Beobachtungen der mittelalterlichen Diplomatie verglichen, um gemeinsame Schwerpunkte herauskristallisieren zu können. Erst dann kann und soll die Frage, ob und wie der anfangs aufgezeigte Leitfaden zu interkultureller Verhandlungskompetenz schon im Mittelalter beherzigt wurde, beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIPLOMATISCHE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN CHRISTLICHEN UND ISLAMISCHEN HERRSCHERN AM BEISPIEL DES LLIBRE DELS FETS (1208- 1276) UND DES FÜNFTEN KREUZZUGES (1228-1229)
- DER FÜNFTE KREUZZUG (1228-1229)
- KAISER FRIEDRICH II. UND SEIN KREUZZUG
- ANALYSE DER DIPLOMATISCHEN KONTAKTE UNTER KAISER FRIEDRICH II
- DAS LLIBRE DELS FETS (1208- 1276)
- JAKOB I. VON ARAGON UND DIE SPANISCHE „RECONQUISTA“
- ANALYSE DER DIPLOMATISCHEN KONTAKTE UNTER JAKOB I. VON ARAGON
- VERGLEICH DER BEIDEN INTERKULTURELLEN KONTAKTE
- SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die diplomatischen Beziehungen zwischen christlichen und islamischen Herrschern im Mittelalter, am Beispiel des fünften Kreuzzuges unter Kaiser Friedrich II. und des katalanischen Llibre dels Fets von König Jakob I. von Aragon. Ziel ist es, die Anwendung von Richtlinien der interkulturellen Kommunikation in dieser Epoche aufzuzeigen und zu analysieren, ob und wie diese während des Mittelalters angewendet wurden.
- Diplomatische Kontakte zwischen christlichen und islamischen Herrschern im Mittelalter
- Interkulturelle Kommunikation und Verhandlungstechniken
- Analyse des fünften Kreuzzuges unter Kaiser Friedrich II.
- Analyse des Llibre dels Fets und der diplomatischen Kontakte König Jakobs I. von Aragon
- Vergleich der beiden interreligiösen Begegnungen im Hinblick auf gemeinsame Schwerpunkte.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der interkulturellen Kommunikation im Kontext der Globalisierung ein. Es wird die Relevanz von interkultureller Kompetenz in der heutigen Zeit erläutert und die Frage aufgeworfen, ob diese bereits im Mittelalter eine Rolle spielte. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, diese Frage am Beispiel des fünften Kreuzzuges und des Llibre dels Fets zu beantworten.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den diplomatischen Beziehungen zwischen christlichen und islamischen Herrschern am Beispiel des fünften Kreuzzuges und des Llibre dels Fets. Im Unterkapitel 2.1.1 wird die historische Einbettung des Kreuzzuges unter Kaiser Friedrich II. beleuchtet. Im Unterkapitel 2.1.2 wird die Verhandlungstechnik Kaiser Friedrichs II. im Kampf um Jerusalem analysiert. In Kapitel 2.2.1 wird die historische Einbettung des Llibre dels Fets und die Rolle von Jakob I. von Aragon in der Reconquista behandelt. Kapitel 2.2.2 analysiert die diplomatischen Kontakte Jakobs I. von Aragon zu den Muslimen Spaniens und geht dabei auch auf das Llibre dels Fets als Hauptquelle ein.
Im dritten Kapitel werden die Verhandlungen beider interreligiösen Begegnungen miteinander und mit allgemeinen Beobachtungen der mittelalterlichen Diplomatie verglichen, um gemeinsame Schwerpunkte herauszukristallisieren.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: interkulturelle Kommunikation, Diplomatie, Mittelalter, Kreuzzug, Llibre dels Fets, Kaiser Friedrich II., König Jakob I. von Aragon, Islam, Christentum, Verhandlungstechnik, Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Thalita Müller (Autor:in), 2020, Diplomatische Beziehungen zwischen christlichen und islamischen Herrschern im Mittelalter. Das "Llibre dels Fets" und der fünfte Kreuzzug, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1316017