Eine kritische Betrachtung der genutzten Mittel der christlichen Missionen in Bezug auf ihre Praxis der „Erziehung zur Arbeit“ ist in der aktuellen Forschung nicht zentral vorgenommen worden. Dass Missionare diejenigen waren, die Instrumente und Vorgehensweisen vorschlugen, die die Einheimischen als Ersatz für die Sklaven zu Arbeitskräften machen sollten, zeigte sich bereits 1885 in dem Gewinner des von der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft ausgeschriebenen Preises. Bei dem Gewinner handelte es sich um den Missionsinspektor Alexander Merensky.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konstruktion der Identität der Einheimischen
- Gründe für den Arbeitskräftemangel
- Erziehung zur Arbeit
- Arbeitszwang
- Christlicher Glaube
- Bewertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht, wie Missionare in ihren Stationen Einheimische zur Arbeit erzogen und ob sich die Mittel der Kolonialisten von denen der Missionare unterschieden. Dabei liegt der Fokus auf der deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika, da die Arbeitserziehung in den Missionsstationen dort besonders intensiv war.
- Die Konstruktion der Identität der Einheimischen durch Kolonialisten und Missionare
- Die Gründe für den Arbeitskräftemangel in Deutsch-Ostafrika
- Die Methoden der Missionare zur „Erziehung zur Arbeit“
- Die Rolle des christlichen Glaubens in der Arbeitserziehung
- Die Bewertung der Methoden und Ziele der Missionare
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Entstehung des Arbeitskräftemangels in deutschen Kolonien und die Rolle der Missionare in der „Erziehung zur Arbeit“. Es wird die Entstehung des Begriffs und die Bedeutung der Arbeitserziehung in der Kolonialzeit beschrieben. Außerdem werden wichtige Quellen und Forschungsansätze vorgestellt.
Das zweite Kapitel untersucht, wie Kolonialisten und Missionare die Identität der Einheimischen konstruierten. Es zeigt, dass die Einheimischen als „arbeitsscheu“ und „faul“ betrachtet wurden und die Missionare sie als „Kinder“ sahen, die „zivilisiert“ werden mussten.
Im dritten Kapitel werden die Gründe für den Arbeitskräftemangel in Deutsch-Ostafrika erläutert. Es zeigt, wie die Abschaffung der Sklaverei zu einem Bedarf an einheimischer Arbeitskraft führte und die Kolonialherren und Missionare sich einig waren, dass die Einheimischen zur Arbeit „erzogen“ werden mussten.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Methoden der Missionare zur „Erziehung zur Arbeit“. Es beleuchtet den Einsatz von Arbeitszwang, die Rolle des christlichen Glaubens und die „väterliche Erziehung“ der Einheimischen.
Der fünfte Abschnitt soll die Methoden und Ziele der Missionare bewerten und vergleichen, ob sich diese von denen der Kolonialisten unterschieden.
Schlüsselwörter
Die Arbeitserziehung, Kolonialismus, Mission, Deutsch-Ostafrika, Arbeitsscheu, Faulheit, Kinder, Zivilisation, Arbeitszwang, christlicher Glaube, „väterliche Erziehung“, Plantagenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Arbeit in Afrika, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1315930