In der folgenden Arbeit soll untersucht werden, auf welche Weise Cicero sich selbst, seinen Charakter, sein Leben und seine politische Haltung in der De re publica darzustellen versucht. Entsprechende Stellen sollen dahingehend bewertet werden, was der Autor mit seinen Aussagen von sich Preis gibt und wie offen dies geschieht. Es soll hinterfragt werden, welcher Zweck hinter dieser Art der Selbstinszenierung und der Selbstbelobigung zu sehen ist und ob der Leser zu der gleichen Meinung gelenkt werden soll. Es ist an dieser Stelle zuzugeben, dass es als schwer zu ergründen gilt, was Cicero wirklich gedacht hat und dass er sich sogar ausdrücklich von denen distanziert hat, die seine eigene Meinung erfahren wollten . Ein Versuch soll an dieser Stelle aber dennoch unternommen und als solcher er auch angesehen werden.
Anschließend soll die Wirkung dieser Selbstdarstellung auf andere Leser der De re publica untersucht werden. Übernehmen die Leser des Werkes die Meinung, die Cicero von sich selbst zu haben scheint? Oder bewerten sie ihn womöglich gerade wegen einer zu offensichtlichen Selbstbelobigung kritischer und negativer, als es vom Autoren beabsichtig sein könnte?
Die Einleitungen zu jedem Kapitel sollen Möglichkeiten aufzeigen, weshalb die Annahmen gerechtfertigt sein können, Cicero habe die De re publica für sich allein, für bestimmte Personen, ganz allgemein für die Zeitgenossen der Antike oder auch für die Nachwelt verfasst. Je nachdem, welcher dieser Möglichkeiten am ehesten zugestimmt werden kann, kann auch die Bedeutsamkeit des dargereichten Lobes oder der Kritik an Cicero erschlossen werden.
Abschließend soll, unter der Annahme, Cicero wollte mit seinem Werk über den Staat nicht nur seine politische Philosophie vermitteln, sondern auch sich selbst als fähigen Staatsmann und politischen Theoretiker darstellen, eine Bewertung erfolgen, wie erfolgreich seine Art der Selbstdarstellung gewesen ist. Dabei sollen auch die verschiedenen Möglichkeiten der gewollten Adressaten einbezogen werden. Denn selbst wenn Cicero sein Werk nur für eine bestimmte Personengruppe geschrieben haben sollte, wäre es nicht zu verneinen, dass es auch darüber hinaus gelesen und bewertet wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Cicero über sich
- Eigendarstellung in der De re publica
- Cicero über die De re publica in seinen Briefen
- Antike Prosaschriftsteller zur De re publica
- Die mittelalterliche Nachwelt zur De re publica
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, wie Cicero in seinem Werk "De re publica" seine eigene Person, seinen Charakter, sein Leben und seine politische Haltung darstellt. Dabei wird analysiert, welche Aussagen Cicero über sich selbst macht, inwiefern er sich offen oder subtil inszeniert und welche Zwecke hinter dieser Selbstinszenierung und Selbstbelobigung stehen könnten. Darüber hinaus wird untersucht, welche Wirkung diese Selbstdarstellung auf die Leserschaft hatte.
- Ciceros Selbstinszenierung in der De re publica
- Die Intentionen hinter Ciceros Selbstdarstellung
- Die Wirkung von Ciceros Selbstdarstellung auf die Leserschaft
- Die verschiedenen Adressaten des Werkes
- Die Bewertung von Ciceros Selbstdarstellung in Bezug auf seinen Erfolg als politischer Denker und Staatsmann
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Ciceros Werk "De re publica" vor und beleuchtet die Rolle der Selbstdarstellung in Ciceros Schriften. Es wird dargelegt, dass die Arbeit untersuchen soll, wie Cicero sich in der "De re publica" präsentiert und welche Absicht hinter dieser Präsentation steht.
2 Cicero über sich
Dieses Kapitel behandelt Ciceros Selbstbild und wie er dieses in der "De re publica" zum Ausdruck bringt. Es werden Stellen im Werk beleuchtet, die auf eine Selbstdarstellung hindeuten und mögliche Beweggründe für diese Selbstdarstellung werden diskutiert.
2.1 Eigendarstellung in der De re publica
Dieser Abschnitt analysiert Ciceros Selbstinszenierung in den Proömien des ersten, dritten und fünften Buches der "De re publica". Es wird untersucht, welche Charakterzüge und Haltungen Cicero an diesen Stellen deutlich macht.
- Arbeit zitieren
- Philipp M. Jauernig-Biener (Autor:in), 2015, Ciceronische Selbstinszenierung in der "De re publica" und ihre Wirkung auf die Leserschaft, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1313133