Wie Frauen in der Literatur dargestellt werden, spiegelt das Weltbild der Zeit und des Autors wider. Es verdeutlicht den Umgang und die Sicht auf die Frauen und inwieweit die Emanzipation zu der jeweiligen Zeit und dem Ort entwickelt war. Im Mittelalter war die Rolle der Frau die der Umworbenen und Angebeteten. Sie musste schön aussehen, um einem Mann oder sogar Ritter aufzufallen. Im Idealfall war sie von einem höheren Stand und damit unerreichbar für den Mann, sodass er sie nur von Weitem anhimmeln und über seinen Schmerz im Minnesang schreiben konnte.
Phyllis aus der Märendichtung ‚Aristoteles und Phyllis‘ und Laudine aus dem Artusroman ‚Iwein‘ sind zwei sehr unterschiedliche Figuren, für die jeweils unterschiedliche Herangehensweisen der Darstellung gewählt wurden. Dabei existieren zu der Figur Phyllis noch recht wenige Forschungsarbeiten, obwohl sie als „listige Frau“ eine interessante Grundlage bietet und zudem einen Kontrast zu den höfischen Damen wie Laudine und vielen anderen Frauen in Artusromanen darstellt. Hartmanns Laudine dagegen ist eine sehr beliebte Figur, auch in der Forschung. Ihre Schönheit ist genau wie Phyllis‘ in dem Roman ein sehr wichtiger Aspekt, der ganz besonders im Vordergrund steht. Bei beiden Frauen spielen dabei auch ihre Trauer und Wut eine große Rolle. Doch, wie wird ihr schönes Aussehen dargestellt und inwiefern unterscheiden sich diese Darstellungen voneinander? Und was sagt dies über das jeweilige veranschaulichte Frauenbild aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schönheit in der mittelalterlichen Literatur
- Phyllis und Laudine
- Die erste Beschreibung der Liebenden
- Die Schönheit in der Trauer
- Die listige Frau und die höfische Dame
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung von weiblicher Schönheit in der mittelalterlichen Literatur am Beispiel der Figuren Phyllis und Laudine. Ziel ist es, die verschiedenen Herangehensweisen der Darstellung von Schönheit zu analysieren und die Unterschiede in Bezug auf das jeweilige Frauenbild zu beleuchten.
- Schönheitsideale im Mittelalter
- Die Rolle der Frau in der mittelalterlichen Literatur
- Kontrast zwischen „listiger Frau“ und „höfischer Dame“
- Darstellung von Schönheit und Trauer
- Frauenverherrlichung und Frauenfeindlichkeit in der mittelalterlichen Literatur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der weiblichen Schönheit in der mittelalterlichen Literatur ein und stellt die Figuren Phyllis und Laudine vor. Das zweite Kapitel beleuchtet die allgemeinen Schönheitsideale und die Rolle der Frau im Mittelalter, wobei die „Sehtheorie“ und die drei Bestimmungen der Schönheit von Thomas von Aquin erwähnt werden.
Im dritten Kapitel werden Phyllis und Laudine anhand verschiedener Aspekte verglichen, darunter die erste Begegnung mit den männlichen Figuren, ihre Schönheit während des Trauers und die Darstellung der „listigen Frau“ und der „höfischen Dame“.
Schlüsselwörter
Weibliche Schönheit, Mittelalter, Literatur, Phyllis, Laudine, „listige Frau“, „höfische Dame“, Minne, Artusroman, Märendichtung, Schönheitsideale, Frauenrolle, Trauer, Frauenverherrlichung, Frauenfeindlichkeit.
- Arbeit zitieren
- Jacqueline Mikol (Autor:in), 2021, Weibliche Schönheitsdarstellung in der mittelalterlichen Literatur am Beispiel von Phyllis und Laudine. Die listige Frau und die höfische Dame, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1309609