In dieser Hausarbeit wird der Frage auf den Grund gegangen, wie der politische Islam in der türkischen Politik instrumentalisiert wurde. Für jenen Ansatz werden normative Fragen der Ideologie umgangen und Parteien mit der ökonomischen Demokratietheorie Downs analysiert.
Nach der ökonomischen Demokratietheorie war die Demokratische Partei, welche den politischen Islam instrumentalisiert hat, vollständig in das politische System des Landes integriert und versuchten lediglich, mit Hilfe des politischen Islams, politische Macht zu erlangen und zu erhalten, und nicht die Ideologie des Islamismus zu implementieren. Jene Interpretation des Wandels des politischen Islam steht im Einklang mit der ökonomischen Demokratietheorie Downs. In einer Argumentation seiner Theorie postuliert Down, dass in einer Demokratie Parteien ihr Programm und ihre Rhetorik so gestalten, dass sie die meisten Stimmen erhalten und somit zugleich die meiste Macht erhalten können, das heißt zur Hauptkraft, nach ihren Absichten, werden. Die Politik ist, in jenem Fall, weniger ein ideologisches Streben, sondern viel eher als ein Selbstzweck zu verstehen. Politische Parteien wollen in erster Linie Macht und versuchen daher, mit ihrer Parteisystematik möglichst viele Wählerstimmen zu erhalten.
Die vorliegende Hausarbeit erörtert insbesondere jenen interpretativen Ansatz und vertritt die These, dass die Transformationen des Islamismus in der Türkischen Republik, kein Wunsch eines ideologischen islamistischen Programms ist, sondern einfach durch das Machtkalkül ihrer Organisation erklärt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Hintergrund
- Kemalismus
- Laizismus
- Islam und Islamismus
- Politischer Islam
- Ökonomische Demokratietheorie Downs
- Der politische Islam und die Demokratische Partei
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Instrumentalisierung des politischen Islams in der türkischen Politik. Dabei werden normative Fragen der Ideologie ausgeklammert und Parteien mittels der ökonomischen Demokratietheorie Downs analysiert. Die Arbeit vertritt die These, dass die Transformationen des Islamismus in der Türkei nicht durch ein ideologisches islamistisches Programm motiviert sind, sondern durch das Machtkalkül der jeweiligen Organisation erklärt werden können.
- Instrumentalisierung des politischen Islams in der türkischen Politik
- Anwendung der ökonomischen Demokratietheorie Downs auf politische Parteien
- Analyse der Transformationen des Islamismus in der Türkei
- Bedeutung von Macht und Kalkül in der politischen Strategie von Parteien
- Untersuchung des Einflusses von Ideologie und Pragmatismus in der türkischen Politik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und den Ansatz der Arbeit vor, der die Instrumentalisierung des politischen Islams in der Türkei unter Verwendung der ökonomischen Demokratietheorie Downs untersucht. Die Arbeit vertritt die These, dass die Transformationen des Islamismus in der Türkei durch das Machtkalkül der Organisationen und nicht durch eine islamistische Ideologie motiviert sind.
- Historischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Kontext der Türkei, insbesondere das Osmanische Reich und dessen islamisches Staats- und Rechtssystem. Es wird die Bedeutung des Islams für die nationale Identifizierung und die Herausforderungen für die Stabilität des Reiches durch verschiedene Nationalitäten beschrieben. Schließlich wird die Gründung der Republik Türkei und die Rolle von Mustafa Kemal Atatürk als Staatsgründer und Vertreter des Kemalismus vorgestellt.
- Kemalismus: In diesem Kapitel werden die Ideologie des Kemalismus und seine sechs Säulen, darunter der Republikanismus, Nationalismus, Populismus, Etatismus, Laizismus und Revolutionismus, erklärt. Es wird die Rolle des Laizismus als zivilisierte Lebensform und der Ansatz der Verwestlichung durch Kemal Atatürk beleuchtet. Darüber hinaus werden die Kritik am Islam als Gefahr für den jungen Nationalstaat und die daraus resultierenden weitreichenden Veränderungen im politischen und gesellschaftlichen System der Republik dargestellt.
- Laizismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Herkunft und Definition des Laizismus, dessen Bedeutung als Trennung von Staat und Religion im 19. Jahrhundert in Frankreich und die Bedeutung des Laizismus für die türkische Republik als Kernprinzip des Kemalismus.
- Islam und Islamismus: Dieses Kapitel geht auf die unterschiedlichen Strömungen im Islam und deren Bedeutung für die türkische Politik ein. Es wird der Unterschied zwischen Islam und Islamismus erläutert und die Entstehung des politischen Islams in der Türkei beleuchtet. Die Rolle der Demokratischen Partei und ihre Strategien in der türkischen Politik stehen im Mittelpunkt dieses Kapitels.
- Politischer Islam: In diesem Kapitel wird die ökonomische Demokratietheorie Downs vorgestellt und ihre Anwendung auf den politischen Islam in der Türkei. Es werden die Strategien der Demokratischen Partei im Kontext der ökonomischen Demokratietheorie Downs erläutert, die darauf abzielen, politische Macht zu erlangen und zu erhalten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen des politischen Islams, der ökonomischen Demokratietheorie Downs, dem Kemalismus und dem Laizismus in der Türkei. Es werden die Strategien der Demokratischen Partei, die Instrumentalisierung des politischen Islams und die Transformationen des Islamismus in der Türkei analysiert. Wichtige Themen sind der Einfluss von Ideologie und Pragmatismus auf die türkische Politik, sowie das Verhältnis von Staat und Religion in der Türkei.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Die Instrumentalisierung des Islams in der türkischen Politik. Verfolgung einer islamistischen Ideologie oder eigener Ziele auf Kosten des Islams?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1309018