Schauen wir in die Theaterwelt, so wird schnell klar, diese ist eine Männerwelt. Noch immer sind es die Männer, die die großen Bühnen leiten. Noch immer sind es die Männer, die die meisten (und wenn wir hier ehrlich sein wollen, fast alle) Texte schreiben. Noch immer sind es die Männer, die zuweilen anstrengend oft Regie führen. Und seit es das Theatertreffen gibt, welches seit 1964 besteht, wurden insgesamt 26 Frauen im Bereich Regie eingeladen. Insgesamt waren es in dem Bereich 219 Nennungen, das entspricht einem Anteil von 12%. Dabei lässt sich natürlich die Frage stellen: warum ist das so? Warum sind Frauen so unterrepräsentiert in der Theaterwelt, die doch zumindest von außen, einen relativ gleichberechtigten Anschein trägt? Warum gibt es so wenige Regisseurinnen? Wobei doch die meisten der Studierenden, in den Studiengängen Regie, Darstellende Kunst und Bühnenkunst, Frauen sind. Wie kommt das, wie entsteht das? Welche Fragen muss man sich stellen, um auf diese Fragen Antworten zu erlangen?
(...) Diese Hausarbeit soll sich mit dem Thema Regisseurinnen im Theater beschäftigen, und weiter mit den Fragen; wie viel Raum bleibt für Frauen? Und wo sind die Frauen? Was wird gesagt über Regisseurinnen? Hierbei wird diese Frage deutlich ernst genommen, im Sinne von wo bleiben sie stehen/stecken/auf der Strecke. Welche Unterschiede gibt es, wenn man die „Karriere Regie“ von der Frauen-, als auch von der Männer-Sicht betrachtet. Wo liegen die Unterschiede in der Arbeitsweise (...) Diese Hausarbeit soll also eher als Auftakt einer mehrteiligen wissenschaftlichen Arbeit verstanden werden.
Hierbei wird mit der Fragestellung: „Wo sind die Frauen? – in der männerdominierten Theaterwelt“ gearbeitet. (...) Im Fazit werden die gewonnen Erkenntnisse nochmals aufgegriffen und es wird versucht die Fragestellung zu beantworten. Da auch diese Hausarbeit einen begrenzten Umfang hat, lässt sich noch sagen, dass in dem Rahmen, der hier zur Verfügung steht, versucht wird alles bestmöglich zu bearbeiten. Wie bereits erwähnt, würde sich, eine intensivere und tiefergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema, beispielsweise in einer weiteren Hausarbeit oder wissenschaftlichen Arbeit anbieten. Hierbei könnten folgende Themen aufgegriffen werden: „Frauenberufe“, „Männerberufe“, Gender Pay Gap, (Un-)vereinbarkeit Beruf und Familie, Interview mit der Schauspielerin Sophie Krauß, sowie mit der Regisseurin Leonie Böhm (siehe oben), und die #MeToo Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Theater der patriarchalische Betrieb
- Karriere Regie
- Die Gegenwart ist von der Vergangenheit geprägt
- Der Thomas-Kreislauf
- Lösungsansätze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Unterrepräsentation von Frauen in der Theaterregie zu untersuchen und zu analysieren. Sie beleuchtet die bestehenden strukturellen Ungleichgewichte und die historischen Einflüsse, die dazu beitragen, dass Frauen in der Theaterwelt benachteiligt werden.
- Patriarchalische Strukturen im Theaterbetrieb
- Der Karriereweg von Regisseurinnen
- Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart
- Der Thomas-Kreislauf und das Bild des idealen Regisseurs
- Mögliche Lösungsansätze für mehr Gleichberechtigung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Unterrepräsentation von Frauen in der Theaterregie ein und stellt die Forschungsfrage in den Mittelpunkt: „Wo sind die Frauen? – in der männerdominierten Theaterwelt?“. Sie beleuchtet die geringe Anzahl von Regisseurinnen im Vergleich zu Regisseuren und stellt die Frage nach den Ursachen für dieses Ungleichgewicht.
Der Hauptteil beginnt mit einer Analyse der patriarchalischen Strukturen im Theaterbetrieb, die sich in den Gehaltsunterschieden zwischen Regisseurinnen und Regisseuren, der Dominanz männlicher Autoren und der geringen Anzahl von Regisseurinnen am Schauspiel Frankfurt und im Theatertreffen widerspiegeln. Das Kapitel „Karriere Regie“ beleuchtet die Karrierewege von Frauen, die Regie studieren, und untersucht die Herausforderungen, die ihnen im Berufsfeld begegnen. Anschließend wird die Frage gestellt, inwiefern die Vergangenheit die gegenwärtige Lage an Theatern für Regisseurinnen prägt. Der „Thomas-Kreislauf“ und das Idealbild des „idealen Regisseurs“ werden als weitere Einflussfaktoren auf die Unterrepräsentation von Frauen im Theaterbetrieb erörtert.
Schlüsselwörter
Die zentrale Fragestellung der Hausarbeit dreht sich um die Unterrepräsentation von Frauen in der Theaterregie und die damit verbundenen strukturellen und historischen Diskriminierungsprozesse. Schlüsselbegriffe sind: Patriarchalische Strukturen, Frauenquote, Gender Pay Gap, Karriereweg von Regisseurinnen, „Thomas-Kreislauf“, Idealbild des „idealen Regisseurs“, Lösungsansätze für mehr Gleichberechtigung. Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse von Statistiken, Studien und Beispielen aus dem Theaterbetrieb, um die Problematik der Unterrepräsentation von Frauen in der Theaterregie aufzuzeigen und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Wo sind die Frauen in der männerdominierten Theaterwelt?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1306520