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Unterrichtsentwurf, 2008
18 Seiten
Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg
Die Schüler können Ursachen und Folgen des nationalsozialistischen Antisemitismus benennen. Sie kennen den Verlauf sowie wichtige Eckpunkte der Judenverfolgung in Deutschland von 1933-1938 (Boykott jüdischer Geschäfte und Berufsverbote, Nürnberger Gesetze, Reichspogromnacht) und wissen, dass sich die Lebensbedingungen von Juden in Deutschland danach noch weiter verschlechterten (Zwangsquartierung, Judengesetze, Gettoisierung). Die Schüler setzen sich mit der „Endlösung“ auseinander und wissen, welche Folgen diese für die europäischen Juden hatte (Konzentrationslager, Auschwitz, millionen-facher Mord).[1]
Gliederung der Unterrichtseinheit:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Nürnberger Gesetze
Kernkompetenz der Stunde:
Die Schüler wissen durch Analyse von Gesetzestexten, welche Folgen die Nürnberger Gesetze auf das Leben der Juden in Deutschland hatten (Ehe/ Heirat/ sexueller Kontakt zwischen `Ariern` und Juden verboten; Verlust politischer Rechte). Sie wissen, dass die Nürnberger Gesetze die juristische Grundlage für die Entrechtung der Juden in Deutschland bildeten.
Phasenbezogene Kompetenzen:
Die Schüler...
1. … können den Widerspruch zwischen den Nürnberger Gesetzen und den Grundgesetzen der Bundesrepublik durch Betrachtung der Folie erfassen und die Fragestellung der Stunde entwickeln.
2. ... wissen durch Gesetzesanalyse und Erstellung eines entsprechenden Plakates,
a) dass der jüdischen deutschen Bevölkerung durch das „Reichsbürgergesetz“ öffentliche Ämter und politische Mitwirkungsmöglichkeiten/Rechte verweigert wurden. Durch ein kleines Rollenspiel, durch Verfassen eines Tagebuch-eintrages oder Schreiben eines Briefes können sie sich in die Lage von Personen versetzen, die von dem „Reichsbürgergesetz“ betroffen waren.
b) dass Juden und sog. Arier durch dass „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ nicht mehr heiraten durften und außereheliche sexuelle Kontakte zwischen ihnen verboten wurden. Durch ein kleines Rollenspiel, durch Verfassen eines Tagebucheintrages oder Schreiben eines Briefes können sie sich in die Lage von Personen versetzen, die von dem „Blutschutzgesetz“ betroffen waren.
3. ... können ihre Ergebnisse der Gesetzesanalyse so präsentieren und auf mögliche Nachfragen ihrer Mitschüler eingehen, dass diese der Präsentation folgen können (Methodenkompetenz).
4. ... kennen durch Lehreräußerung und Reaktivierung eigenen Wissens weitere nach 1935 entstandene Judengesetze und Verordnungen und wissen, dass die Nürnberger Gesetze diese juristisch legitimierten.
5. ... kennen konkrete Probleme der Juden jener Zeit und können sich in die Situation und Gefühlswelt der jüdischen deutschen Bevölkerung nach den Nürnberger Gesetzen hineinversetzen, indem sie autobiografisches Textmaterial einer Jüdin lesen und darüber im Plenum diskutieren.
[...]
[1] Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Rahmenrichtlinien für die Realschule. Geschichtlich-soziale Weltkunde, Hannover 1995 (Themenbereich: Menschen mit dem gelben Stern).