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Ausarbeitung, 2022
33 Seiten, Note: 2,875
1 Snapchat - (k)ein Tabu für den Hort!
2 Snapchat - relevant für Kinder im Grundschulalter?
2.1 Die App Snapchat
2.1.1 Die Kamera-Funktion
2.1.2 Die Kommunikations-Funktionen
2.1.3 Die Snapchat-Karte
2.1.4 Die Stories-Funktion
2.1.5 Die Spotlights
2.1.6 Die Snapchat-Community
2.2 Grundschüler und die Nutzung von Snapchat
3 Die medienpädagogische Begleitung und Sensibilisierung vonGrundschülern im Hort bei der Nutzung von Snapchat
3.1 Was beinhaltet Medienpädagogik?
3.2 Relevanz der medienpädagogischen Bereiche für die Nutzung von Snapchat...
3.3 Medienpädagogische Bildungs- und Erziehungsaufträge für Erzieher
3.4 Risiken (nicht nur) für Grundschüler bei der Nutzung von Snapchat
3.4.1 Uninformiertheit als Folge umfangreicher Nutzungsbedingungen
3.4.2 Nutzung und Weiterverbreitung persönlicher Snaps durch Drittnutzer
3.4.3 Ortung/Standortbestimmung über die Snapchat-Karte
3.4.4 Unerbetene Kontaktanfragen und Inhalte
3.4.5 Sozialer Druck
3.5 Medienpädagogische Angebote zur Unterstützung und Sensibilisierung
3.5.1 Angebot zur Aufklärung über die Nutzungsbedingungen
3.5.2 Angebot zur Veranschaulichung von Bilddiebstählen
3.5.3 Angebot zur sicheren Nutzung der Snapchat-Karte
3.5.4 Angebot zur Sensibilisierung und zum Schutz vor ungeeigneten Inhalten
3.5.5 Angebot zum Umgang mit sozialem Druck
4 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Anhang
Laut Thomas Irion, Leiter der Abteilung Grundschulpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd, Direktor des Zentrums für Medienbildung und Vorstandsmitglied des Grundschulverbandes, ist es weder sinnvoll noch möglich, Kinder im Grundschulalter von der Digitalisierung „abzukappseln“1. Irion fordert, weniger zu diskutieren, ob dieses Thema aufgegriffen werde, sondern wichtig sei, wie die Kinder „sinnvoll in einer digital geprägten Welt“ begleitet werden können2.
Rechtlich betrachtet löste 2021 das Zweite Gesetz zur Änderung des Jugendschutzgesetzes die im Wesentlichen seit 2002 bestehenden Regeln zum gesetzlichen Kinder- und Jugendmedienschutz ab, um „wieder einen effektiven Schutz von Kindern und Jugendlichen auch in Bezug auf digitale Medien, verlässliche Orientierung für Eltern und Fachkräfte und die Rechtsdurchsetzung auch gegenüber ausländischen Anbietern zu gewährleisten“3. Die in diesem Zug neu organisierte Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz formuliert zur pädagogischen Einordnung, Kinder sollten befähigt werden, Medien so in Gebrauch zu nehmen, dass ihre Mündigkeit, Sozialität, Eigenverantwortlichkeit und Gemeinschaftsfähigkeit davon profitieren und dass ihnen unbeschwerte Teilhabe und Nutzung möglich sei4. Dabei könne der Bedarf an Unterstützungs- und Hilfsangeboten „nur mit Blick auf ein konkretes Medienphänomen und die damit verbundenen Risiken und nur in Bezug auf die konkret betroffenen Kinder [...] und deren Teilhabeinteressen entschieden werden“5.
An genau diesem Punkt setzt die vorliegende Facharbeit an. Basierend auf dem beobachteten Interesse an der App Snapchat bei Grundschulkindern im Hort, wird im Folgenden zuerst die App Snapchat selbst beschrieben. Anschließend wird erläutert, inwieweit Snapchat für Grundschüler relevant ist, um herauszuarbeiten, warum die medienpädagogische Begleitung der Grundschüler bei der Nutzung dieser App wichtig ist. Um die für Erzieher geltenden medienpädagogischen Bildungs- und Erziehungsaufträge zu klären, werden sodann der Begriff Medienpädagogik definiert und auf Snapchat zutreffende Bereiche der Medienpädagogik ermittelt. Abschließend wird analysiert, inwieweit und wie genau Erzieher auf die ermittelten Risiken eingehen und Hilfestellung leisten können, es werden exemplarisch Angebote vorgestellt und es wird beschrieben, wo die Erzieher selbst Hilfe zur Erstellung eines medienpädagogischen Angebots erhalten können.
In diesem Kapitel wird zunächst die App Snapchat beschrieben, wobei auf die Entwicklung, die Funktionen und die Nutzer eingegangen wird. Anschließend wird dargestellt, inwieweit bereits Kinder im Grundschulalter Snapchat nutzen und welche Risiken sich hieraus ergeben können.
Entwickelt wurde Snapchat vom 2011 in den USA gegründeten Unternehmen Snapchat Inc., welches sich 2016 in Snap Inc. umbenannte6. Heute hat Snapchat mehr als 600 Millionen Nutzer, von welchen durchschnittlich 300 Millionen Nutzer täglich aktiv sind7. Doch warum begeistert die App so viele Menschen?
Snapchat ist eine Kamera Applikation (kurz App), die auf allen gängigen Smartphone-Modellen genutzt werden kann. Der Ursprung von Snapchat lag in der Idee, einen Messenger zu kreieren, welcher Aufnahmen nach einer bestimmten Zeit automatisch wieder zerstört. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen jedoch stark weiterentwickelt und das Angebot an Funktionen innerhalb der App drastisch erweitert. Die Funktionen stellt Snapchat in seinem CitizenSnap Report aus dem Jahr 2022 im Einzelnen folgendermaßen vor:
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Abb. 1: Snapchat-Kamera (Snap Inc. 2022a, S. 10)
Beim Öffnen der App greift diese unverzüglich auf die Kamera des Smartphones zu und ermöglicht so, dass sofort Bilder oder Videos aufgenommen werden können (sh. Abb. 1). Diese Aufnahmen werden dann als „Snaps“ bezeichnet. Snaps werden in der Regeln nach dem Versenden bzw. nach dem Öffnen durch den Empfänger automatisch gelöscht. Es ist den Nutzern jedoch auch möglich, ihre Snaps nach dem Aufnehmen manuell unter dem Punkt „Memories“ zu speichern. Gespeichert werden die Snaps dann sowohl auf dem Handy, als auch im Snapchat Account des Nutzers. Zudem bietet die App sogenannte „Filter“, mit welchen sich die Snaps während oder nach der Aufnahme bearbeiten und - falls gewünscht - auch komplett verändern lassen8.
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Abb. 2: Chatbereich
(Snap Inc. 2022a, S. 10)
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Abb. 3: Bitmoji (Eigene Aufnahme)
Hierunter ist zunächst der Chatbereich zu verstehen (sh. Abb. 2). Durch ihn ist es möglich, die Snaps an einzelne, an mehrere oder an alle Kontakte zu versenden. Darüber hinaus können Textnachrichten und Sprachnachrichten versendet oder Videoanrufe getätigt werden.
Das vom Nutzer selbst erstellbare Profilbild ist eine Snapchat- Besonderheit: Bei Snapchat werden keine normalen Bilder/Fo- tos, sondern sogenannte „Bitmoji“ verwendet. Die Bitmoji können vom Nutzer angepasst und personalisiert werden, werden in kontextbezogene, automatisch generierte Bilder übernommen (sh. Abb. 3) und stehen auf den Smartphones beider chattender Personen zur Verfügung.
Als weitere Kommunikations-Option bietet Snapchat Mini-Games an, in welchen Nutzer gegen ihre Kontakte antreten können9.
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Abb. 4: Snapchat-Karte (Snap Inc. 2022a, S. 11)
Die Snapchat-Karte (sh. Abb. 4) beschreibt Snap Inc. folgendermaßen:
„Snap Map is a live and highly personalized map that allows Snapchatters to connect with friends and explore what is going on in their local area. Snap Map makes it easy to locate friends who choose to share their location and view a heatmap of recent Snaps posted to Our Story by location. Places, rich profiles of local businesses that include information such as store hours and reviews, overlay specialized experiences from select partners on top of Snap Map, and allow Snapchatters to take direct actions such as sharing a favorite store, ordering takeout, or making a reservation“[10].
Snap Inc. preist also insbesondere an, dass die Standorte der eigenen Kontakte u.U. ganz einfach in Echtzeit geortet werden können. Dies wird in Kapitel 3.2 noch besondere Beachtung finden.
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Abb. 5: Die Story-Funktion Snap Inc. 2022a, S. 11)
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2.1.5 Die Spotlights
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Abb. 6: Die Spotlights (Snap Inc. 2022a, S. 11)
Die Story-Seite (sh. Abb. 5) zeigt den Nutzern geteilte Inhalte von Freunden, der Community und Snapchat Werbepartnern an. Stories ermöglichen es also, Bildinhalte nicht nur über die Chatfunktion an Freunde zu senden, sondern sie auch öffentlich mit allen Nutzern zu teilen. Geteilte Inhalte werden anderen Nutzern chronologisch angezeigt. Über den Abschnitt „Entdecken“ werden dem Nutzer außerdem, basierend auf den Abonnements und erfassten Interessen des Nutzers, ausgewählte Inhalte und Informationen von „vetted media publishers and content creators“ angezeigt.11
Auch im Spotlight-Bereich ist es möglich, nutzergenerierte Snaps mit der gesamten Community zu teilen. Die Spotlights sollen dazu dienen, der Snapchat Community die unterhaltsamsten Snaps gebündelt auf einer Seite anzuzeigen. Laut Snap Inc. wird jeder Spotlight-Snap, noch bevor er von mehr als 25 Nutzern gesehen wurde, durch einen Menschen auf seinen Inhalt geprüft. Jedem Nutzer werden im Spotlight Bereich auf ihn zugeschnittene Inhalte angezeigt, welche auf seinem Nutzungsverhalten basieren.12
Erstellt werden können Spotlights von jedem teilnahmeberechtigten Nutzer.13
Snap Inc. erlaubt in seinen Nutzungsbedingungen unter 13-Jährigen weder, die Plattform zu nutzen, noch, einen Account zu erstellen14. Personen, die jünger als 18 Jahre sind, benötigen die Einwilligung eines Elternteils oder gesetzlichen Vertreters15. Zudem fordert Snap Inc., dass Elternteile oder gesetzliche Vertreter die Nutzungsbestimmungen prüfen und mit minderjährigen Personen besprechen, bevor Minderjährige ab 13 Jahren Snapchat nutzen dürfen16 17. Da Minderjährige unter 13 Jahren in Deutschland nur in absoluten Ausnahmen noch den Grundschülern zuzuordnen sind, müsste Snapchat für Grundschüler also unerreichbar sein. Dies suggeriert zunächst auch folgende Abbildung (sh. Abb. 7):
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Die JIM-Studie 2021 beschäftigt sich noch etwas genauer mit der Nutzung Zwölf- bis 19Jähriger und dokumentiert, dass für 18% der Befragten dieser Altersgruppe Snapchat die wichtigste App auf dem Smartphone ist18. 50% der Mädchen und 35% der Jungen nutzten die App regelmäßig, womit Snapchat zur viertbeliebtesten App wurde19 (sh. Abb. 9):
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Abb. 9: Genutzte Online-Angebote 2021 (Feierabend et al.2021a, S. 39).
Doch noch etwas wird durch die JIM-Studie 2021 sichtbar: Auch 17% der Zwölf- bis 13- Jährigen nutzen Snapchat - entgegen der zu Beginn dieses Kapitels erläuterten Nutzungs bestimmungen. Dies veranschaulicht folgende Abbildung (sh. Abb. 8):
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Abb. 8: Wichtigste Apps - Top 5 (Feierabend et al.2021a, S. 35).
Im Folgenden ist daher zu klären, inwieweit auch Grundschüler Snapchat bereits nutzen.
Während sich die JIM-Studie mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren befasst, untersucht die KIM-Studie Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren - also ziemlich genau die Gruppe der Grundschüler. Der Bericht zur KIM-Studie 2021 hält fest, dass Internet und Smartphones für Sechs- bis 13-Jährige zum Alltag gehören und 50% der Kinder bereits ein eigenes Handy oder Smartphone besitzen, wobei ein wichtiger Aspekt der Nutzung die Kommunikation sei.20 Bezogen auf die Nutzung von Snapchat bedeutet dies, dass etwa die Hälfte der Grundschulkinder technisch in der Lage sind, die App zu nutzen. In der KIM- Studie wird weiter ausgeführt, jedes fünfte Kind verschicke regelmäßig E-Mails, nutzte Instagram oder verwende Snapchat.21 Dies impliziert nicht nur, dass Grundschulkinder bereits eine hohe Affinität gegenüber den heutigen Telekommunikationswegen besitzen, sondern inkludiert auch, dass ein Teil von ihnen tatsächlich Snapchat bereits nutzt. Und auch konkrete Zahlen bietet die KIM-Studie: Immerhin 31% der Sechs- bis 13-Jährigen gaben an, Snapchat zu nutzen - davon 8% jeden oder fast jeden Tag, 11% ein- oder mehrmals pro Woche und 12% „seltener“22.
Das Projekt „Schau hin!“ kommentiert diesen Umstand wie folgt:
„Snapchat ist in der gängigen Version (jedoch nur) für Nutzerinnen ab 13 Jahren zugelassen [...]. [...] Auch für Jüngere ist Snapchat bereits interessant. Der Anbieter hat jedoch keine Mechnismen [sic!] eingerichtet, die verhindern, dass junge Nutzerinnen sich anmelden“23.
Die Registrierung wird demzufolge bislang (noch) nicht überwacht - entgegen der Vorgaben des eingangs erwähnten neuen Zweiten Gesetzes zur Änderung des Jugendschutzgesetzes, die, wie bereits erwähnt, den „effektiven Schutz von Kindern [...] und die Rechtsdurchsetzung auch gegenüber ausländischen Anbietern“24 gewährleisten sollen (vgl. Kapitel 1). Da die Nutzung von Snapchat durch Grundschüler auch in der täglichen Praxis zu beobachten ist, ergeben sich für Erzieher „mit Blick auf ein konkretes Medienphänomen und die damit verbundenen Risiken und [...] in Bezug auf die konkret betroffenen Kinder“25 (vgl. Kapitel 1) Handlungsbedarfe, die im Folgenden erläutert werden sollen.
In Kapitel 3 wird zuerst definiert, was unter Medienpädagogik bzw. medienpädagogischer Begleitung von Grundschülern durch Erzieher zu verstehen ist. Dann werden konkrete Handlungsaufträge abgeleitet, die sich auf die Nutzung von Snapchat und damit verbundene Risiken für Grundschüler beziehen, bevor letztlich exemplarisch Angebote vorgestellt werden, die Grundschüler im Hort für die Risiken sensibilisieren können, damit eine möglichst unbeschwerte Teilhabe und Nutzung möglich werden kann26 (vgl. auch Kapitel 1).
Besonders Wolfgang Neubauer und Gerhard T ulodziecki prägten Medienpädagogik als Begriff und definierten ihn 1979 folgendermaßen: „Medienpädagogik umfasst in unserem Verständnis alle Fragen der pädagogischen Bedeutung von Medien“27.
2005 erweiterten und konkretisierten Jürgen Hüther und Bernd Schrob diese Definition:
„Medienpädagogik umfasst alle Fragen der pädagogischen Bedeutung von Medien in den Nutzungsbereichen Freizeit, Bildung und Beruf. Dort wo Medien als Mittel der Information, Beeinflussung, Unterhaltung, Unterrichtung und Alltagsorganisation Relevanz für die Sozialisation des Menschen erlangen, werden sie zum Gegenstand der Medienpädagogik“28.
Aus dieser erweiterten Definition soll die Einteilung in die Bereiche „Information“, „Beeinflussung“, „Unterhaltung“, „Unterrichtung“ und „Alltagsorganisation“ festgehalten werden.
Anknüpfend an die gerade in Kapitel 3.1 herausgearbeiteten Bereiche lässt sich zur Nutzung von Snapchat durch Grundschüler folgendes feststellen:
Die KIM-Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass 19% der sechs- bis 13-jährigeren InternetNutzer fast täglich Suchmaschinen auf ihren Geräten heranziehen, weitere 45% tun dies mehrmals pro Woche29. Die Informationsbeschaffung per Internet ist also schon für Grundschüler ein wichtiges Thema. Um diese Zielgruppe zu bedienen, bietet Snapchat die bereits unter 2.1.4 beschriebene Stories-Funktion mit ihrer Unterkategorie „Entdecken“ an30.
Die Kim-Studie zeigt weiter auf, dass „gut ein Drittel“31 der Nutzer nach Informationen über Prominente suchen32. Dies nutzt Snapchat aus: Unter „Entdecken“ werden regelmäßig reißerische Titel zu Prominenten gezeigt (sh. Abb. 10). Demzufolge besitzt Snapchat bereits große Relevanz für die oben benannten Bereiche Information, Beeinflussung und Unterhaltung.
Zum Bereich Unterhaltung wird in der KIM-Studie gezielt nach den Motiven zur Nutzung von TikTok und Instagram gefragt. Ein Großteil der sechs- bis 13-jährigeren Nutzer nannte hier „Spaß“ als Hauptmotiv (TikTok: 91%, Instagram: 85%)33. Außerdem relevant sind „Langeweile“ (TikTok: 71%, Instagram: 69%), „mitbekommen, was Stars/Prominente/YouTuber so machen“ (TikTok: 61%, Instagram: 66%) und „mitbekommen, was Freunde/Bekannten/Verwandte so machen“ (TikTok: 48%, Instagram: 70%) 34. Nun wurde hier zwar nicht speziell nach Snapchat gefragt, aufgrund der ähnlichen Strukturen und Funktionen könnte jedoch vermutet werden, dass die Gründe zur Nutzung von Snapchat ähnlich sein können und somit ebenfalls eine Relevanz im Bereich Unterhaltung besteht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 10: Reißerische Beiträge(Eigenes Bild)
Des Weiteren ergibt sich auch für die „Alltagsorganisation“ eine Relevanz: Zwischen 15 und 27% der acht- bis 13-jährigeren Nutzer suchen im Internet nach Freizeitangeboten in der Umgebung35, was Snapchat über die Kartenfunktion abdeckt (vgl. Kapitel 2.1.3), viele TikTok- und Instagram-Nutzer geben, die Apps für den Kontakt mit Freunden/Bekann- ten/Verwandten zu nutzen (TikTok: 43%, Instagram: 60%) bzw. um eigene Bilder/Videos zu posten und diese anderen zu zeigen (TikTok: 32%, Instagram: 52%)36 - auch diese Funktionen stellt Snapchat zur Verfügung (vgl. Kapitel 2.1.1, 2.1.2 und 2.1.4).
Damit sind die relevanten Bereiche der Medienpädagogik bezogen auf Snapchat dargestellt. Im Folgenden sollen nun die medienpädagogischen Bildungs- und Erziehungsaufträge für Erzieher erläutert werden, bevor anschließend konkrete Möglichkeiten der Einflussnahme der Erzieher auf die Nutzung von Snapchat durch Grundschüler betrachtet werden können.
[...]
1 vgl. Irion 2021, S. 11.
2 vgl. Irion 2021, S. 11.
3 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2021.
4 vgl. Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (Hg.) 2022, S. 14.
5 Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (Hg.) 2022, S. 14.
6 vgl. Business Insider Deutschland GmbH 2016.
7 vgl. Snap Inc. 2022a, S. 9.
8 vgl. Snap Inc. 2022a, S. 10.
9 vgl. Snap Inc. 2022a, S. 10.
10 Snap Inc. 2022a, S. 11.
11 vgl. Snap Inc. 2022a, S. 11.
12 vgl. Snap Inc. 2022a, S. 11.
13 Snap Inc. 2022c.
14 vgl. Snap Inc. 2022b.
15 vgl. Snap Inc. 2022b.
16 vgl. Snap Inc. 2022b.
17 Statista GmbH 2022.
18 vgl. Feierabend et al. 2021a, S. 33.
19 vgl. Feierabend et al. 2021a, S. 39.
20 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 46.
21 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 38.
22 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 49.
23 Projektbüro SCHAU HIN! o.J.b.
24 vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2021.
25 Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (Hg.) 2022, S. 14.
26 vgl. Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (Hg.) 2022, S. 14.
27 Tulodziecki 2011, S. 13.
28 Tulodziecki 2011, S. 13.
29 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 51.
30 vgl. Snap Inc. 2022a, S. 11.
31 Feierabend et al. 2021b, S. 52.
32 Feierabend et al. 2021b, S. 52.
33 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 50.
34 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 50.
35 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 53.
36 vgl. Feierabend et al. 2021b, S. 50.