In dieser Ausarbeitung widme ich mich der Frage, wie unser heutiges Tonsystem entstanden ist und wie durch ein einfaches Monochord schon die alten Griechen ein chromatisches Tonsystem berechnen konnten und wie dieses im Laufe der Zeit weiterentwickelt wurde. Hierbei werden zunächst einige grundlegende Definitionen gegeben, um die (zum Teil sehr mathematiklastigen) Schilderungen im geschichtlichen Verlauf besser nachvollziehen zu können. Zum Abschluss folgt ein zusammenfassendes Fazit.
Wer schon einmal versucht hat, ein Klavier zu stimmen, ohne dabei auf ein Stimmgerät zurückzugreifen, wird schnell feststellen, dass es zu zahlreichen Problemen kommt: Die Akkorde nahe der Tonart C-Dur mögen vielleicht sehr schön klingen, doch in anderen Tonarten läuft einem ein Schauer über den Rücken. Aber wie kommt es dazu, dass solche Probleme auftauchen und wie lassen sich diese beheben?
Es bedarf eines Tonsystems, welches dafür sorgt, dass alle Tonarten gut klingen, so wie wir es heute gewohnt sind. Doch wie kam es zu unserem heutigen Tonsystem, der sogenannten gleichstufigen Temperierung und wie wurden Tonsysteme entwickelt, ohne dass beispielsweise ein Stimmgerät ein Stimmen der einzelnen Töne auf bestimmte Frequenzen ermöglicht?
Hierbei beschränke ich mich auf das abendländische Tonsystem mit der Unterteilung der Oktave in 12 Tonschritte, da dies auch in der von mir verwendeten Literatur geschieht und es schließlich um die Entwicklung unseres Systems geht, das eben seit ein paar Jahrhunderten diese Aufteilung der Töne verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einige Definitionen
- Töne und Intervalle
- Das Frequenzmaß und das Centmaß
- Tonsystem, Stimmungssystem und Temperatur
- Die verschiedenen Stimmungssysteme im Laufe der Zeit
- Pythagoras
- Das natürlich-harmonische System
- Mitteltönigkeit
- Verschiedene Stimmungssysteme im 14. bis 18. Jahrhundert
- Die Kirnberger III Temperatur
- Die Werckmeister III Temperatur
- Gleichschwebende Stimmung
- Gleichstufige Temperierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Entwicklung unseres heutigen Tonsystems, der gleichstufigen Temperierung. Sie beleuchtet die historischen Schritte, die von den alten Griechen bis zur modernen Stimmungsweise geführt haben. Dabei werden die Herausforderungen und die Lösungen beschrieben, die sich durch die Entwicklung verschiedener Stimmungssysteme ergeben haben.
- Das Monochord als Werkzeug zur Erforschung musikalischer Intervalle
- Die Rolle von Pythagoras und der Pythagoreer in der Entwicklung der Musiktheorie
- Die unterschiedlichen Stimmungsweisen und ihre Vor- und Nachteile
- Der Übergang von reinen Intervallen zur gleichstufigen Temperierung
- Die Bedeutung des Frequenz- und Centmaßes für die Beschreibung und Analyse von Tonsystemen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Problemstellung vor und gibt eine kurze Einführung in die Thematik der Tonsystementwicklung. Sie erklärt, warum unser heutiges Tonsystem notwendig ist und wie es mit Hilfe eines einfachen Monochords untersucht werden kann.
- Kapitel 2 definiert grundlegende Begriffe, die für das Verständnis der folgenden Kapitel relevant sind. Es werden die Begriffe Ton, Intervall, Frequenzmaß, Centmaß, Tonsystem, Stimmungssystem und Temperatur erläutert.
- Kapitel 3 beleuchtet die verschiedenen Stimmungssysteme im Laufe der Geschichte. Es beginnt mit den Entdeckungen der Pythagoreer und ihren Beiträgen zur Musiktheorie. Anschließend werden das natürlich-harmonische System, die Mitteltönigkeit und verschiedene Stimmungssysteme des 14. bis 18. Jahrhunderts vorgestellt. Schliesslich wird die gleichstufige Temperierung als die heutige Standard-Stimmungsweise beschrieben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen musikalische Akustik, Tonsystem, Stimmungssystem, Temperierung, Frequenzmaß, Centmaß, Pythagoras, Monochord, Intervalle, Oktave, Quarte, Quinte, Mitteltönigkeit, Kirnberger III Temperatur, Werckmeister III Temperatur, Gleichschwebende Stimmung, Gleichstufige Temperierung, Geschichte der Musiktheorie, abendländisches Tonsystem.
- Arbeit zitieren
- Erik Winkelmann (Autor:in), 2020, Die Entwicklung unseres heutigen Tonsystems. Von Pythagoras bis zur gleichstufigen Temperierung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1300932