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Einsendeaufgabe, 2022
18 Seiten, Note: 1,7
Aufgabe 1
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Literaturverzeichnis
Max Weber gilt als einer der großen Soziologen um die Jahrhundertwende. Er hat sich mit den soziologischen Grundbegriffen und dem Begriff des sozialen Handelns beschäftigt.
Den Ausdruck des „sozialen Handelns“ verbindet man in der Regel mit dem Soziologen Max Weber, welcher die Soziologie als Wissenschaft des sozialen Handelns beschreibt. Soziales Handeln ist der Gegenstandsbereich der Soziologie.
Laut Weber gibt es in der Soziologie drei wichtige Schlüsselbegriffe. Das Deuten, Verstehen und das Erklären. Subjektive Handlungen werden erstmals erfasst und interpretiert, bevor man sie in Konzepten verstehen kann. Die Handlungen können im dritten Schritt erklärt werden, das heißt immer wiederkehrende Konstanten im menschlichen Verhalten werden offenbart. Dies ist die Hauptaufgabe in der Soziologie. Sie untersucht den Zweck, den Wert und besonders den Sinn des menschlichen Verhaltens. (Winckelmann, J. S. 542-562)
Max Weber geht davon aus, dass soziales Handeln das Handeln eines Menschen ist, das von dem Verhalten eines anderen beeinflusst und dadurch auch verändert wird. (Weber, M S. 1-31)
Das soziale Handeln soll bezüglich Ablauf und Wirkung ursächlich erklärt werden. Zunächst wir das Wort „sozial“ definiert, denn das Alltagsverständnis dieses Wortes widerspricht der Definition von Max Weber. Im Alltag wird „sozial“ mit ethnischen und moralischen, sowie sozialphilosophischen und gesellschaftskritischen Vorstellungen beschrieben. Das bedeutet Rücksichtnahme auf andere, Akzeptanz gegenüber verschiedenen Personen, Solidarität und Verbesserung der sozialen Lage anderer.
Webers Begriff von sozialem Handeln meint sinnhaftes Handeln. Es bezeichnet das Handeln, das auf andere bezogen ist. Im soziologischen Sinn ist dies das gesamte Handeln, das bewusst oder unbewusst auf das Verhalten anderer Personen bezogen wird. (J.C.B. Mohr(2002)
Max Weber bezeichnet den Begriff „Handeln“ als ein menschliches Verhalten mit einem bestimmten Sinn. Dieser Sinn kann aus Tradition, kulturellen Vorgaben, verschiedenen Wertorientierungen oder die geltenden gewünschten Ziele der Gesellschaft entstehen. Diese Vorschriften bestimmen unser Handeln und garantieren somit auch das Verstehen dieser Handlungen. Daraus lässt sich schließen, dass soziales Handeln das Verhalten beschreibt, welches sich auf das Verhalten eines anderen bezieht. (Abels; o.J, S. 136)
Ein Beispiel für soziales Handeln ist zum Beispiel das Wegräumen von Baumstämmen auf einer viel befahrenen Straße. Die Person, die die Stämme aufräumt, denkt an die kommenden Autofahrer. Ihr persönlicher Sinn dahinter sind die anderen Verkehrsteilnehmer, die nun unbeschwert die Straße befahren können. Soziales Handeln ist somit mit einem subjektiven Sinn verbunden.
Wie am Beispiel ersichtlich, hängt das soziale Verhalten nach Webers Definition von einem persönlich gemeinten Sinn ab. Er erklärt die Bedeutungen des sozialen Handelns noch detaillierter, sie werden in vier Kategorien differenziert. (Winckelmann, J. S. 565-567)
Die erste Differenzierung des Begriffs soziales Handeln bezieht sich auf das Verhalten anderer Personen in der Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft.
Der zweite Aspekt zeigt auf, dass nicht jedes Handeln soziales Handeln ist. Handeln wird mit einem subjektiven Sinn verbunden, das bedeutet, eine Person reagiert auf das Handeln einer anderen Person. Der Sinn hinter einer Handlung ist immer die Bedeutung der betroffenen Person. Jeder Mensch handelt aus einem Sinn heraus, es gibt also eine sachlich Erklärung für das Handeln. Ein Beispiel für soziales Handeln ist das in die Hände klatschen und anfeuern eines Vereines zweier oder mehr Menschen. Klatscht man einfach so in die Hände, um den Ausdruck der Freude auszudrücken, ist das nur ein Handeln, aber kein soziales, da es sich auf niemanden bezieht. (Weber, M S. 1-31)
Außerdem erklärt Weber, dass nicht jede Bekanntschaft ein soziales Verhalten ist, da das Verhalten einer Person an der Handlung orientiert sein muss. Dies kann anhand eines Fahrradfahrer Beispiels erläutert werden. Zwei Radfahrer fahren aufeinander auf und es kommt zu einem Zusammenstoß. Daraufhin beschimpfen sie sich. Nun ist eine soziale Handlung entstanden. Schimpfen zählt in diesem Fall nicht zur sozialen Handlung, weil das Verhalten der schimpfenden Person in Ordnung und gut ist. Es ist ein soziales Verhalten, weil eine Reaktion, nach der Definition von Max Weber, das Dulden auf ein Verhalten einer anderen Person bezogen ist. Damit ein Verhalten sozial wird, muss es an dem Handeln einer anderen Person orientiert sein. Würden die beiden Radfahrer sich ignorieren und einfach weiter fahren, wäre das ein Ereignis, aber kein soziales Verhalten.
Die vierte Differenzierung ist die massenbedingte Handlung. Lässt man sich von Menschenmassen beeinflussen, wird dies als massenbedingtes Handeln bezeichnet.
Beispielsweise in der heutigen Zeit mit Corona ziehen die Menschen in Parks Masken auf, auch wenn sie nicht zwingend müssen. Haben mehrere Menschen eine Maske auf, und fordern daher eine Person auf, dasselbe zu tun, so würde sie ihre Maske auch aufsetzen. Dadurch, dass das eigene Handeln von anderen beeinflusst wird, spricht man nun nichtmehr von sozialem Handeln, sondern von einer Massenbedingten Handlung. Würde die Person jedoch sagen, dass es keine Pflicht ist die Maske aufzusetzen und dies daher auch nicht tun, wäre es soziales Handeln. Die Person würde bei ihrer Meinung bleiben und sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen.
Ein weiteres Beispiel von massenbedingtem Handeln wäre, wenn eine Person beschließt, von einem Treffen mit Freunden nach Hause zu gehen, er aber von den anderen noch einmal zurück gezogen und gefragt wird, ob er nicht noch ein wenig länger bleiben wolle. Entscheidet die Person sich aufgrund des Verhaltens der anderen Personen dazu, zu bleiben, wäre es ein massenbedingtes Handeln, also von anderen beeinflusst. Geht sie jedoch tatsächlich nach Hause, wie sie es vorhatte, wäre es soziales Handeln.
Max Weber hat sich zusätzlich noch tiefgreifender mit der Thematik des eigentlichen Sinnes hinter der Handlung beschäftigt. Er unterteilte das soziale Handeln in vier Bestimmungsgründe des Handelns. Diese sind das zweckorientierte Handeln, das wertrationale Handeln, die affektive Aktion und die traditionale Aktion. (Weber, M. S. 1-31)
Beim zweckrationalen Handeln werden gezielte Mittel eingesetzt, um Ziele zu erreichen. Man orientiert sich an Zwecken und Nebenfolgen. Im zweckrationalen Handeln plant man sein Vorgehen, damit die gezielten Mittel ihre Wirkung haben.
Beim wertrationalen Handeln agiert der Handelnde in seinem Sinne und nimmt keine Rücksicht auf Folgen. Dies wird häufig in Religionen festgestellt. Dort handelt man häufig aus strenger Gehorsamkeit und Befehl heraus. Wenn einer Person vorgelebt wird, dass man sich und seinen Körper verstecken muss, wird diese Person das immer tun und auch in weiteren Familienkreise und Freundeskreisen versuchen, dieses vorgelebte Bild weiterzuführen. Im extremsten Fall käme es zu einer Unterdrückung anderer Menschen.
Mit der affektiven Aktion wird das emotionale Verhalten beschrieben. Der Handelnde reflektiert sein Verhalten nicht, da er starken Gefühlen ausgesetzt ist, welchen er nachgehen möchte. Daraus resultiert, wie bei dem wertrationalen Verhalten, rücksichtsloses Handeln. Ein Beispiel wäre ein Paar, das sich vor kurzem gestritten hat. In der Regel führen die beiden Personen eine gute Beziehung, nun ist aber eine Person gekränkt worden und wird daraufhin wütend. Im nächsten Schritt macht er/sie seinem Partner/Partnerin heftige Vorwürfe, schreit sie/ihn an. Der Handelnde reflektiert sein Verhalten in diesem Moment nicht und agiert gefühlsgesteuert. Das führt dazu, dass der Streit nur schlimmer wird und man die andere Person weitaus mehr verletzt, als es hätte sein müssen.
Die traditionale Aktion orientiert sich an täglichen Gewohnheiten und Ritualen. Hierbei entsteht keine rationale Bewertung der Handlung, da sie aus der Gewohnheit, also aus Automatismen heraus resultiert. Diese Handlung ist eine der häufigsten, da fast jeder Mensch gewohnte Abläufe kennt, aus Routinen und Gewohnheiten heraus handelt.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich soziales Handeln sehr selten nur an der einen oder anderen Art orientiert. Die oben genannten Begrifflichkeiten wurden rein für soziologische Zwecke geschaffen, denn das reale Handeln in wirklichen Situationen kommt nur ansatzweise an die Realität heran. Oft ist es eine Mischung aus mehreren Formen, da die Menschen aus verschiedenen Gründen handeln. Um Verhalten in der Theorie erläutern zu können, sind die Ansätze von Max Weber eine gute Vorlage, auf die jederzeit zurückzugreifen ist.
Einleitend wird erläutert, was eine soziale Gruppe kennzeichnet und was die Soziologie darunter versteht. Im weiteren Verlauf ist eine Beschreibung der sozialen Gruppen von Bedeutung. Außerdem ist eine Erläuterung der Darstellung der unterschiedlichen Untergruppen und ihrer einzelnen Merkmale erforderlich.
Jedes Individuum ist Teil einer Gruppe. Eine soziale Gruppe kann beispielsweise die Familie sein, der Freundeskreis, der Verein oder die Kollegen. (Schäfers, B. S. 128)
Unter einer sozialen Gruppe versteht man eine dauerhafte, wechselseitige Beziehung zwischen verschiedenen Personen.
In der Soziologie spricht man von einer sozialen Gruppe, wenn diese größer als zwei Personen ist und vier Merkmale aufweist. Diese sind regelmäßige, sowie strukturierte Interaktionen, gemeinsame Werte, Ziele und Normen, sowie das Wir Gefühl (Zusammengehörigkeitsgefühl) (Vgl. im Folgenden Schimank (2007), S. 219-220)
Es gibt verschiedene Zeitrahmen einer Gruppe. Einige bestehen ein Leben lang, wie z.B. die Familie, auch Primärgruppe genannt. Andere sind von kurzer Dauer, wie z.B. Arbeits- oder Projektgruppen in der Schule oder in einem Unternehmen. Diese nennt man Sekundärgruppen. Das Bestehen von Gruppen hängt von den Interessen ab. Eine Projektgruppe bleibt so lang zusammen, bis das Ziel einer guten Präsentation erreicht wurde. Die Grundvoraussetzung für das Erreichen des Gruppenzieles ist die regelmäßige Interaktion. Jedes Mitglied verfolgt innerhalb der Gruppe eine bestimmte Aufgabe, die am Ende zum Ziel führt. Die Mitglieder untereinander sind voneinander abhängig und müssen somit zusammenarbeiten. Es entstehen folglich ein Zusammenhalt und das „Wir-Gefühl“. (Prändl, 2011)
Neben der Funktion der Gruppe gibt es auch verschiedene Formen der Gruppe. Es gibt die Unterteilung von Primär- und Sekundärgruppen, die informellen- und formellen Gruppen, sowie offenen- und geschlossenen Gruppen. Im Folgenden werden alle Gruppen kurz erläutert.
Der US amerikanische Soziologe Charles H. Cooley (1864-1929) unterschied zwischen primären und sekundären Gruppen. Als Primärgruppe versteht Cooley die Familie, gleichaltrige, sowie die Personen im engeren Umfeld. Die Primärgruppe vermittelt „die früheste und kompletteste Erfahrung vom sozialen Ganzen" (Cooley, 1909, S. 24). Diese Gruppen stehen in regelmäßigem Kontakt, tauschen sich aus, sind Vertraute. Die Beziehungen der Primärgruppe halten oft ein Leben lang.
Als Sekundärgruppe bezeichnet Cooley soziale Gruppen ohne engere persönliche Kontakte. Diese Gruppen sind in der Regel funktionell und verfolgen ein kurzfristiges Ziel, wie z.B. die Organisation eines Festes. Man trifft sich so oft wie nötig, tauscht sich über die wichtigen Dinge aus, um das pragmatische Ziel schnellstmöglich zu erreichen. In dieser Gruppe entsteht kein Wir- Gefühl und sie löst sich wieder auf, sobald ihr Soll erfüllt ist. (Vgl. ein ähnliches Beispiel bei Schimank (2007), S. 225)
In formellen Gruppen gibt es gemeinsame Ziele, Regeln und Normen, an die es sich zu halten gilt. Mitglieder der formellen Gruppe finden sich häufig in der Arbeitswelt wieder. Typisch für solch eine Gruppe ist es, dass die Mitglieder verschiedene Rollen einnehmen, die sie auszuführen haben. Beziehungen innerhalb dieser Gruppe beziehen sich fast ausschließlich auf den Austausch der Aufgabenbewältigung. Ein Beispiel wäre das Team eines Pflegeheimes, welches strukturelle und organisatorische Entscheidungen trifft. Hierbei nehmen die verschiedenen Mitglieder des Teams Aufgabe wahr, welche alle dem Ziel dienen, den Bewohnern das Leben zu verschönern. (Kernbaum, V. (2009))
Informelle Gruppen entstehen meist spontan und sind nicht von strengen Normen abhängig. Sie dienen der Erfüllung persönlicher Bedürfnisse. Beispiele für solche Gruppen sind Familien, Freunde, der Sportverein, aber auch Freundschaften die aus einer formellen Gruppe heraus entstehen. Sie finden häufig durch gemeinsame Interessen zusammen und sind deshalb im Stande, die Organisation gemeinsam zu übernehmen. Das sind beispielsweise Unternehmungen oder Familienfeiern. (Kernbaum, V. (2009))
Des Weiteren wird in offene und geschlossene Gruppen unterschieden. Offene Gruppen können Selbsthilfegruppen oder Gesprächskreise sein. Gekennzeichnet wird diese Gruppe durch die hohe Veränderlichkeit und somit unterschiedlichen Interessen der Mitglieder. (Kernbaum, V. (2009))
Im Gegensatz zur offenen Gruppe gibt es in der geschlossenen Gruppe eine feste Anzahl an Mitgliedern und eine hohe Offenheit gegenüber den anderen Personen. Eine geschlossene Gruppe kann eine (geschlossene) Selbsthilfegruppe sein, sowie eine Therapiegruppe. (Kernbaum, V. (2009))
Eine Person kann in mehreren Gruppen Mitglied sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er strebt nach Zugehörigkeit und Beziehung zu anderen. Ein Teil einer Gruppe zu sein fördert die Zufriedenheit und unterstützt die persönliche Identitätsfindung des Menschen. Dies wird anhand der Tätigkeit einer Person aus dem Bereich der sozialen Arbeit veranschaulicht.
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