Im Kern der Hausarbeit wird die Problematik betrachtet, was passiert, wenn Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler in der Vernehmung auftauchen und wie diese sich auf die polizeilichen Ermittlungen auswirken können. Das Ziel dieser Ausarbeitung ist es aufzuzeigen, wie anfällig das Gedächtnis des Menschen auf Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler ist. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Erscheinungsformen dieser Fehler in der polizeilichen Praxis ableiten. Nur so ist es dem vernehmenden Beamten möglich, Erinnerungs- und Wahrnehmungsfehler zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Durch das Gedächtnis besitzt der Mensch die Fähigkeit sich an Dinge, Personen und Ereignisse zu erinnern. Es bildet die Grundstruktur des täglichen Lebens. Das Gedächtnis ist für den Menschen essenziell, um Routinehandlungen auszuführen, Problemlösungen zu finden, sich räumlich zu orientieren und die Individualität des Menschen aufzubauen.
Auch wenn das Gedächtnis im Alltag in der Regel zuverlässig ist, können sich Fehler in den Erinnerungen und Wahrnehmungen eines Menschen einschleichen. Dies hat für gewöhnlich keine Auswirkungen auf das tägliche Leben. Was passiert jedoch, wenn Zeugenaussagen durch Erinnerungs- und Wahrnehmungsfehler beeinflusst werden? Wie wirkt sich die Beeinflussung eines Polizeibeamten auf die Wahrnehmungen und Erinnerungen eines Zeugen aus? Zeugenaussagen sind für die polizeilichen Ermittlungen von großer Bedeutung und ermöglichen die Aufklärung von Sachverhalten. Zeugenaussagen geben Auskunft über den Täter, den Tathergang oder weitere wichtige Details zum Tatgeschehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gehirn
- Hippocampus
- Amygdala
- Gedächtnis
- Explizites und implizites Gedächtnis
- Mehr-Speicher-Modell
- Erinnerungen
- Wahrnehmung
- Encodierung
- Speicherung und Abruf
- Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler
- Entstehung von Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehlern
- Fehlinformationseffekt
- Imaginationseffekt
- Unterscheiden von echten und falschen Erinnerungen
- Entstehung von Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehlern
- Bezug auf die polizeiliche Praxis
- Bewertung von Personalbeweisen
- Beeinflussung der Vernehmung durch den Polizeibeamten
- Wie kann die Polizei Erinnerungs- und Wahrnehmungsfehler bei der Vernehmung entgegenwirken?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Problematik von Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehlern im Kontext polizeilicher Vernehmungen. Sie analysiert die Anfälligkeit des menschlichen Gedächtnisses für solche Fehler und zeigt auf, wie diese die Ergebnisse von Ermittlungen beeinflussen können. Das Ziel ist es, dem vernehmenden Beamten ein Verständnis für die Funktionsweise des Gedächtnisses und die Entstehung von Erinnerungsfehlern zu vermitteln, um so geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung und Bewältigung dieser Herausforderungen zu entwickeln.
- Die Rolle des Hippocampus und der Amygdala bei der Speicherung von Informationen
- Die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Gedächtnis
- Die Entstehung von Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehlern wie dem Fehlinformationseffekt und dem Imaginationseffekt
- Die Auswirkungen von Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehlern auf die Bewertung von Personenbeweisen
- Der Einfluss von Polizeibeamten auf die Erinnerungen von Zeugen und die Entwicklung von Strategien, um diese Einflüsse zu minimieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler in der Vernehmung und erläutert die Bedeutung von Zeugenaussagen für polizeiliche Ermittlungen. Anschließend werden die biologischen Grundlagen des Gedächtnisses im Gehirn behandelt, wobei die Rolle des Hippocampus und der Amygdala als wichtige Strukturen für die Speicherung von Erinnerungen hervorgehoben wird. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Gedächtnis als System, das zwischen explizitem und implizitem Gedächtnis sowie dem Mehr-Speicher-Modell unterscheidet. In Kapitel vier werden die Prozesse der Wahrnehmung, Encodierung, Speicherung und des Abrufs von Erinnerungen näher betrachtet. Darauf aufbauend werden im fünften Kapitel die verschiedenen Formen von Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehlern analysiert, insbesondere der Fehlinformationseffekt und der Imaginationseffekt. Der Unterschied zwischen echten und falschen Erinnerungen wird ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler, Gedächtnis, Hippocampus, Amygdala, explizites und implizites Gedächtnis, Mehr-Speicher-Modell, Fehlinformationseffekt, Imaginationseffekt, Personenbeweise, polizeiliche Vernehmung und Zeugenaussagen. Weitere wichtige Aspekte sind die Beeinflussung von Zeugenaussagen durch Polizeibeamte und die Entwicklung von Strategien zur Vorbeugung und Bewältigung von Erinnerungsfehlern in der polizeilichen Praxis.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Wahrnehmungs- und Erinnerungsfehler in der Vernehmung und ihre Auswirkungen auf die polizeilichen Ermittlungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1298219