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Seminararbeit, 2017
16 Seiten, Note: 1,7
1. Einleitung
2. Formale Werkanalyse
2.1 Gattungsanalyse
2.2 Hintergründe der Figuren
2.2.1 Evchen und Marie
2.2.2 Gröningseck und Zerbin
2.2.3 Mutter und Vater
2.3 Der Weg zur Schwangerschaft: Vergewaltigung oder Verführung?
2.4 Der Kindsmord und die Strafe
2.5 Fazit
3. Schluss
4. Literaturverzeichnis
4.1 Siglenverzeichnis
4.2 Sekundärliteratur
Ziel dieser Arbeit ist, Wagners Drama „Die Kindermörderin“ und Lenz‘ Erzählung „Zerbin oder die neuere Philosophie“ unter formalen Analysepunkten zu untersuchen. Dabei wird zunächst die figurale Konzeption im Hinblick auf die Hauptfiguren und den familiären Hintergrund analysiert. Darauf aufbauend wird der Weg zur Schwangerschaft, der daraus resultierende Kindsmord und die Strafe beleuchtet. Daran knüpft abschließend das Fazit an.
Folgender Fragestellung möchte ich dabei nachgehen: Was leisten die beiden Werke - „Die Kindermörderin“ von Wagner und „Zerbin oder die neuere Philosophie“ von Lenz - in ihrer jeweiligen Form vor dem Hintergrund des historischen Kindsmorddiskurses? Die Auswahl der Werke erfolgte gerade aufgrund der unterschiedlichen Formen. Vor allem Lenz‘ Erzählung verdient meiner Meinung nach wegen der Form des vorgetäuschten historischen Dokuments besondere Beachtung.1 Durch den scheinbaren Realitätsanspruch wird die Funktion der Sozialkritik, die beide Werke üben, noch einmal besonders hervorgehoben. Wagners Drama hingehen ist es, das allein „literaturgeschichtliche Bedeutung, eine Art Langzeitwirkung“2 entfaltete. Der Vergleich eines literaturgeschichtlich herausragenden Werkes und eines - ich möchte fast sagen - vergessenen Werkes erscheint mir vielversprechend. War es vielleicht gerade der Tabubruch Wagners, den Kindsmord auf offener Bühne geschehen zu lassen, der dafür gesorgt hat, dass das Werk literaturgeschichtlich im Gedächtnis bleibt?
Bevor ich mit der Analyse beider Werke beginne, möchte ich die historische Entwicklung der Be- und Verurteilung des Kindsmords vom Mittelalter bis zum 1813 erschienenen Bayrischen Strafgesetzbuch darstellen.
Im Frühmittelalter wurde das Kind als noch nicht voll rechtsfähig eingestuft, somit war die Tötung eines Kindes verglichen mit der Tötung einer voll rechtsfähigen Person milder zu bewerten. Schon im Spätmittelalter hat sich diese Ansicht gewandelt. Da dem ungetauften Kind das ewige Seelenheil verwehrt wurde, galt der Kindsmord nun als eines der schwersten Delikte überhaupt. Die „Constitutio Criminalis Carolina“ sah das Begraben bei lebendigem Leib und Pfählung als Bestrafung vor. Ertränken galt als eine Milderung der Strafe. Diese grausamen Strafen begründeten sich in dem vermehrt auftretenden Kindsmord.3
Ein Wandel setzte erst 1740 ein, dennoch blieb die strafrechtliche Praxis bis 1770 bestehen. Auch das Allgemeine Preußische Landrecht aus dem Jahr 1794 brachte noch keine Veränderungen. Erst im 1813 erschienenen Bayrischen Strafgesetzbuch wurde die Todesstrafe endgültig aufgehoben und die Mutter „zum Zuchthause auf unbestimmte Zeit verurteilt“4.
Zur Hochzeit des Kindsmordes wurde 1780 durch Ferdinand Adrian von Lamezan die sogenannte „Mannheimer Preisfrage“ veröffentlicht. Dabei wurde nach Mitteln gesucht, dem vermehrt auftretenden Kindsmord Einhalt zu gebieten. Dass zu dieser Preisfrage rund vierhundert Antworten eingereicht wurden, unterstreicht die Bedeutung der Thematik zur damaligen Zeit.5
Historischer Hintergrund von Wagners Drama war der Fall von Sophie Leypold aus dem Jahr 1775. Akten zu diesem Fall sind 1870 verbrannt, dennoch gelang es dem Literaturhistoriker Froitzheim, zumindest die Eckdaten des Falls zu rekonstruieren: Sophie Leypold wurde zum Tod durch das Schwert verurteilt, begnadigt und in ein Gefängnis gebracht, aus dem sie vorzeitig entlassen wurde. Anzumerken ist, dass ihr der Kindsmord nicht nachgewiesen wurde, nur eine unter Verschluss gehaltene Schwangerschaft mit Totgeburt.6 Der biographische Hintergrund für Lenz‘ Erzählung begründet sich in seiner Verliebtheit in Cleophe Fibich, die der ältere der Brüder Kleist jedoch erfolgreicher umwirbt. Trotz unterzeichnetem Heiratsversprechen mit Geldbuße, wird das Versprechen gebrochen. Die Geldbuße wird nicht bezahlt. Lenz steigert sich weiter in seine Verliebtheit hinein, während Cleophe ihm und zeitgleich dem jüngsten der Brüder Kleist Hoffnungen macht.7 Damit dient Cleophe zweifelsohne als Grundlage für Renate Freudlach.
Das Drama ist stets im Kontext der Aufführungssituation zu sehen, während eine Erzählung eher zum stillen Lesen gedacht ist. So ermöglicht eine Erzählung die Darstellung der Innenwelt der Figuren, während das Drama nur den künstlichen Monolog kennt. Dennoch kann die Plastizität der Figuren auf der Bühne an dieser Stelle Abhilfe schaffen. In Wagners Drama findet sich ein breites Repertoire an Figuren, das einen Blick auf die gesellschaftlichen Schichten zulässt. Evchen und Gröningseck sind die beiden wichtigsten Figuren des Dramas, gerade deswegen ist es bezeichnend, dass sie kaum miteinander in Interaktion treten. Es ergibt sich ein Stück von zentraler Gestalt mit Fokussierung auf die Hauptfigur. Während Evchen am Anfang als gut erscheint, wird ihre Gesinnung im Verlauf des Stücks fragwürdig. Sie wird melancholisch und ermordet ihr neugeborenes Kind in einem wahnhaften Zustand.8 Bei Gröningseck verläuft die Entwicklung gegensätzlich. Er erscheint am Anfang als schlecht und wird im Verlauf des Stücks edel. Er strebt an, sein Heiratsversprechen gegenüber Evchen zu halten und möchte sie auch nach dem Kindsmord noch zur Frau nehmen (Vgl. KM 44, 83ff). Die Relationen der Figuren bestimmen sich in diesem Stück vor allem durch Geschlecht (männliche Vorherrschaft), Klasse (Ständeordnung) und Alter (Generationen innerhalb der Familie). Die Thematisierung von Herrschaft und Unterordnung zeigt sich gerade in der Spiegelfigur des Dienstmädchens, das schwanger vor die Tür gesetzt wird (Vgl. KM 29ff). Durch diese Spiegelung wird Evchens Identität in Frage gestellt und die Katastrophe spitzt sich zu. Das Drama spielt vor allem mit dem Geschlecht. Herrschende Gesetze und Normen werden angeprangert, eindeutige Sozialkritik wird geübt. Deutlich zeigen sich die sozialen Stellungen der Figuren auch sprachlich. Während Gröningseck immer wieder hochgestochenen französischen Floskeln in seine Sätze einfließen lässt, sprechen gerade kleinere Rollen mit elsässischem Dialekt. Im Stück findet sich ein „Ensemble aus französische Floskeln, anakreontischer Kunstsprache, Dialekten, Alltagssprache, Volkssprache und Körpersprache“9. Weiterhin lassen sich im Stück achtzig Aposiopesen finden, von denen lediglich zwanzig ergänzt werden. Die Unterbrechung des Satzes erfolgt dabei planmäßig.10 Wagner weicht ebenso von den klassizistischen fünf Akten ab und verzichtet auf eine Einteilung der Akte in Szenen. Eine Tendenz zur Feingliederung ist somit nicht vorhanden. Das Ende scheint offen zu bleiben, zwar erfährt der Leser von dem Kindsmord, die Verurteilung wird aber lediglich angedeutet. Vor dem Hintergrund der damaligen Rechtsprechung ist eine Begnadigung allerdings ausgesprochen unwahrscheinlich. Die Räume werden im Verlauf des Dramas immer intimer (Zimmer eines Wirtshauses, Wohnzimmer der Familie Humbrecht, Grönings- ecks Zimmer im Haus der Humbrechts, Evchens Schlafzimmer, Wohnzimmer der Familie Humbrecht, Zimmer der Lohnwäscherin Frau Marthan).11 Auch die klassizistische Zeitordnung von einem Sonnenlauf wird durchbrochen, „die Handlung währt neun Monat“ (KM 3), so lange wie eine Schwangerschaft.
In Lenz‘ Erzählung begegnet dem Lesen ein heterodiegetischer Erzähler, der selbst nicht am erzählten Geschehen beteiligt ist. Rückblickend erzählt er, was aus „dem Nachlaß eines Magisters der Philosophie in Leipzig gezogen ist“12. Die Erzählinstanz ist greifbar, bringt sich in Kommentaren, Vorausdeutungen und der direkten Ansprache des Lesers selbst ein und durchbricht dabei den Erzählfluss. Dadurch nimmt die Mittelbarkeit der Darstellung zu und die Erzählung verlagert sich in den narrativen Modus. Da der Erzähler mehr weiß als die Figuren, wird in diesem Kontext von einer Nullfokalisie- rung gesprochen. In anachronischer Reihenfolge wird zwar erzählt, was nacheinander passiert, dennoch wird in Kommentaren der Erzählinstanz der weitere Verlauf der Geschichte vorweggenommen. Die Prolepsen zeigen sich darin, dass bedauert wird, dass Maries Richter nur die Tat an sich und nicht die dahinterstehenden Motive verurteilt haben (Vgl. ZP 15). Die zeitliche Struktur der Erzählung lässt sich anhand der Sätze verdeutlichen, die mit „itzt“ und „hier“ eingeleitet werden. „Ganz anders“ (ZP 7) markiert die Einleitung der Geschichte von Renate und steht für die gegensätzliche Entwicklung verglichen mit Zerbins vorherigem Lebensabschnitt. Die Geschichte mit Hortensie wird folgendermaßen eingeleitet: „Itzt nahm sein Schicksal eine tragischere Wendung“ (ZP 13). Maries Geschichte wird ähnlich eingeleitet: „Hier fing das Schreckliche seiner Geschichte an.“ (ZP 17).13
Sowohl Evchen als auch Marie können als Stellvertreterinnen der sozialen Gruppe der Kindsmörderinnen gesehen werden. Während sich „Die Kindermörderin“ auf Evchen als Hauptfigur fokussiert, liegt der Fokus bei „Zerbin oder die neuere Philosophie“14 auf Zerbin. Dabei gilt es bei der Darstellung von Marie und Evchen die doppelt männliche Perspektive, durch die die beiden Frauen gesehen werden, zu beachten. In „Die Kindermörderin“ wird Evchen durch Wagner als Autor und Gröningseck als Verführer wahrgenommen, während Marie in „Zerbin“ durch die Augen von Zerbin wahrgenommen wird, der wiederum durch den auktorialen Erzähler vermittelt wird.15 Beide verkörpern die Darstellung der verführten Unschuld. Für weibliche Figuren von niedrigerem sozialen Stand ist das typisch.
Evchen wird von Gröningseck als „Kind“ oder „Kleine“ (KM 5) angesprochen, der damit das Merkmal der Geschlechtsvormundschaft transportiert. Im Gegensatz dazu steht Evchens Mutter, die ihre Tochter als „Eve“ (KM 7, 20) anspricht. Dabei gilt es allerdings, die Funktion des „telling name“ zu berücksichtigen. Evchen wird auch im Personenverzeichnis als „Evchen“ (KM 3) aufgeführt, der Name entzieht sich somit dem Zugang der Figuren und verweist dementsprechend auf eine Wertung der Erzählfunktion. Im Verlauf des Stücks durchläuft Evchen einen Wandel: Sie legt ihre Torheit ab.16 Marie ist ausnahmslos die einzige Figur, die durchweg mit positiven Eigenschaften charakterisiert ist. Dadurch wird sie „erhöht und idealisiert“17. Das wiederum unterstreicht die Funktion der Sozialkritik. Die geltenden Gesetze, die selbst für eine verhehlte Schwangerschaft die Todesstrafe vorsahen, wurden damit an den Pranger gestellt. Nicht nur der Tat sollte Beachtung geschenkt werden, sondern auch den dahinterstehenden Motiven (Vgl. ZP 15). Im Verlauf der Erzählung tauschen Marie und Zerbin die Plätze. Während es im ersten Teil der Erzählung Zerbin ist, der nach der wahren Liebe sucht und dabei eine gewisse Naivität und Unfähigkeit zum Leben in der Gesellschaft an den Tag legt, übernimmt Marie diesen Part im zweiten Teil der Erzählung.18 Die Ursache dieser Wandlung begründet sich in Maries bedingungsloser Liebe und Treue Zerbin gegenüber. Dadurch stürzt sich Marie in ihr Unglück.19
Die Kindsmörderin wird als diejenige, die in der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft untergeht, dargestellt. Ihre Leidensgeschichte ist es, die Mitleid und Bedauern hervorrufen soll.20
Gröningseck und Zerbin repräsentieren die soziale Gruppe der Verführer. Während „Zerbin“ sich auch auf Zerbin als Hauptfigur fokussiert, liegt der Fokus bei „Die Kindermörderin“ wie bereits festgestellt auf Evchen, dennoch kommt Gröningseck die zweitwichtigste Rolle im Stück zu.
Gröningseck verkörpert dabei das moderne Männlichkeitsbild. Dementsprechend sind es Verhalten wie Gestik und Mimik, die einen Mann erst tatsächlich zu einem Mann machen. Sowohl in seiner Sprache als auch in seiner Körpersprache zeigt sich, dass er sich die Verfügungsgewalt über das weibliche Geschlecht zuschreibt.21 Der scheinbar spontane Wandel, der sich nach der Szene in der Kammer vollzieht, verwirrt nur auf den ersten Blick. Im Verlauf des Stücks setzt er sich, allerdings mit kleinen Rückfällen, die das Ganze durchaus wirklichkeitsnah erscheinen lassen, fort.22
Lenz schafft einen Erzähler, der deutlich im Gegensatz zu seinem Titelhelden steht. Während Zerbin an Selbstbestimmung und Freiheit glaubt, glaubt die Erzählinstanz an Fremdbestimmung durch Triebe, das Herz oder die Umstände. In Zerbin verbinden sich die Stellung als Zurückgewiesener und als Verführer.23 Zu Beginn der Erzählung wird Zerbin fast ausschließlich positiv beschrieben, aber gerade seine „edle Gesinnung“ ist die „Quelle aller seiner nachmaligen Unglücksfälle“ (ZP 4) und der Grund dafür, dass er sich nur unter einer negativen Entwicklung in die gesellschaftlichen Strukturen einfügen kann.24 Zerbin steht also zwischen dem Ideal der Selbstbestimmung, das er selbst vertritt, und der Fremdbestimmung durch die Gesellschaft, der er angehört. Je mehr die Gesellschaft Zerbin beansprucht, desto mehr weicht er von diesem Ideal ab und ver- wechselt Selbstbestimmung mit Egoismus.25 Die Ehe wird für ihn zu einem Zweckkonstrukt. Eine Heirat mit Marie, die ihn gesellschaftlich schlechter dastehen lässt, kommt für Zerbin nicht mehr in Frage (Vgl. ZP 19).
Die Triebe liegen in der Natur des Verführers, zwar macht er sich an der Kindsmörderin schuldig, wird aber gleichzeitig auch selbst zum Opfer. Es kommt zu einer Verdoppelung der männlichen Figur26, die sich in „Die Kindermörderin“ in Hasenpoth und in „Zerbin“ in der Rolle Zerbins als Zurückgewiesener und Verführer niederschlägt.
Evchens Mutter vermutet bereits im ersten Akt, dass sie sich nicht in einem „honetten“ Haus“ (KM 6) befinden, lässt sich von Gröningseck aber beruhigen beziehungsweise durch seine gehobene Ausdrucksweise täuschen. Dabei verkörpert sie die Figur der älteren Frau, die auf der einen Seite als naive Kupplerin dargestellt wird, auf der anderen Seite aber die Hauptschuld an Evchens Misere trägt27. Evchens Vater verkörpert die ambivalente Vaterfigur. Er heißt den Ballbesuch von Frau und Tochter nicht gut, da es sich für „Bürgersleut“ (KM 20) nicht schickt, auf Bälle zu gehen. Er vertritt somit die herrschende Ständeordnung. Immer wieder schwankt er „zwischen Zorn und Zärtlichkeit“28. Allgemein kann festgehalten werden, dass Evchens Verhältnis zu ihren Eltern gut ist. Evchen ist dankbar für alles, was ihre Eltern für sie getan haben, während sie es ihnen schlecht vergolten hat (Vgl. KM 55).
Über Maries Mutter berichtet der Erzähler kaum. Da ein Kontakt zwischen Zerbin und der Mutter aber zu keinem Zeitpunkt angedeutet wird, kann festgehalten werden, dass sie nicht als naive Kupplerin agiert. Maries Vater schwankt zwischen Verurteilungen und dem Wunsch, an Maries Stelle zu sein, sodass sie ihr Leben weiterführen kann (Vgl. ZP 26f). Auch wenn nicht viel über den Vater bekannt wird, zeigt das, was bekannt wird, dass er die ambivalente Vaterfigur verkörpert.
[...]
1 Vgl. Matthias Luserke: Sturm und Drang. Autoren - Texte - Themen. Stuttgart 1997, S. 245.
2 Ebenda, S. 228.
3 Vgl. Klaus Kastner: Der Kindsmord. Historische, rechtliche und literarische Aspekte. In: Hermann We ber (Hg.): Reale und fiktive Kriminalfälle als Gegenstand der Literatur. Recht, Literatur und Kunst in der Neuen Juristischen Wochenschrift (5). Berlin 2003 (Juristische Zeitgeschichte, Abteilung 6: Recht in der Kunst - Kunst im Recht, Bd. 16), S. 3.
4 Ebenda, S. 8.
5 Vgl. Luserke 1997, S. 221.
6 Vgl. Kastner 2003, S. 10f.
7 Vgl. Johannes F. Lehmann: Leidenschaft und Sexualität. Materialistische Anthropologie im Sturm und Drang. J.M.R. Lenz‘ Die Soldaten und Zerbin. In: Matthias Buschmeier und Kai Kauffmann (Hg.): Sturm und Drang. Epoche - Autoren - Werke. Darmstadt 2013, S. 188f.
8 Vgl. Heinrich Leopold Wagner: Die Kindermörderin. Ein Trauerspiel. Stuttgart 1969, S. 37 und 79-80. Im Folgenden durch die Sigle KM mit Angabe der Seitenzahl zitiert.
9 Yvonne-Patricia Alefeld: Texte und Affekte. Zur Inszenierung der Leidenschaften in Heinrich Leopold Wagners Die Kindermörderin. In: Yvonne-Patricia Alefeld (Hg.): Von der Liebe und anderen schrecklichen Dingen. Festschrift für Hans-Georg Pott. Bielefeld 2007, S. 168.
10 Vgl. Luserke 1997, S. 232.
11 Vgl. Luserke 1997, S. 233.
12 Jakob Michael Reinhold Lenz: Zerbin oder die neuere Philosophie. In: Friedrich Voit (Hg.): J.M.R. Lenz. Erzählungen. Stuttgart 1988, S. 3. Im Folgenden durch die Sigle ZP mit Angabe der Seitenzahl zitiert.
13 Im Rahmen der formalen Analyse wurde mit Franziska Schößler: Einführung in die Dramenanalyse. Stuttgart 2012 und Matias Martinez und Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 9., erweiterte und aktualisierte Auflage. München 2012 gearbeitet. Das durchzieht den weiteren Verlauf dieser Arbeit.
14 Im Folgenden wird die Erzählung nur noch „Zerbin“ genannt.
15 Vgl. Germaine Goetzinger: Männerphantasie und Frauenwirklichkeit. Kindermörderinnnen in der Lite ratur des Sturm und Drang. In: Annegret Pelz et al. (Hg.): Frauen, Literatur, Politik. Dokumentation der Tagung in Hamburg im Mai 1986. Hamburg 1988 (Literatur im historischen Prozeß, neue Folge 21/22; Das Argument, Argument-Sonderband 172/173), S. 270.
16 Vgl. Wolfgang Wittkowski: Plädoyer für Heinrich Leopold Wagners Dramen Die Reue nach der Tat und Die Kindermörderin. In: Wolfgang Wittkowski (Verf.): Hausväter. Im Drama Lessings und des Sturms und Drangs. Frankfurt am Main 2013 (Über deutsche Dichtungen, Bd. 7), S. 280.
17 Goetzinger 1988, S. 270.
18 Vgl. Simone Francesca Schmidt: „Oft ist das Leben ein Tod [...] und der Tod ein besseres Leben“. Selbstmord und Mord im Werk von J.M.R. Lenz. München 2010 (Kontext 10, Beiträge zur deutschsprachigen Literatur), S. 261.
19 Vgl. Ebenda, S. 269f.
20 Vgl. Goetzinger 1988, S. 263.
21 Vgl. Luserke 1997, S. 234.
22 Vgl. Wittkowski 2013, S. 277 und 280.
23 Vgl. Lehmann 2013, S. 193ff.
24 Vgl. Schmidt 2010, S. 242f.
25 Vgl. Ebenda, S. 244f und 247f.
26 Vgl. Goetzinger 1988, S. 263.
27 Vgl. Wittkowski 2013, S. 303.
28 Ebenda, S. 285.