Diese Arbeit beschäftigt sich vorrangig mit dem foucault'schen Panopticon. Das panoptische Schema ist nicht nur als zentraler Aspekt von Überwachen und Strafen wahrzunehmen, das weitreichende Auswirkungen auf das Gesamtwerk Foucaults hat , sondern auch mit der digitalisierten Gesellschaft und ihrer Überwachungsmechanismen in Verbindung zu bringen. Diese Thematik besitzt wie mir scheint eine unvergleichliche Aktualität.
Insbesondere zu Zeiten der Covid-19-Pandemie, während derer die „soziale Distanzierung“ das Mittel zur Bekämpfung der Pandemie zu sein scheint, wird das Phänomen der digitalen Überwachung weiter in den Fokus gerückt. Einen visuell starken Eindruck hierzu vermittelt der englische Journalist Mark Honigsbaum in seinem jüngst erschienenen Werk: „COVID-19 [traf] auf eine Welt, die so stark vernetzt ist wie nie zuvor, und setzte Infektionsketten in Gang, die die Börsen krachen ließen, den internationalen Flugverkehr zum Erliegen und Weltstädte zum Schweigen brachten.“
Aufgrund der aktuellen Ereignisse sowie des damit verbundenen Fortschritts der Digitalisierung erscheint es mir notwendig im Rahmen dieser Arbeit die Analyse des Panopticons und die Anwendung desselben auf die moderne (Überwachungs-) Gesellschaft vorzunehmen. Der Arbeit liegt daher folgende Fragestellung zugrunde: Inwiefern stimmen die Überlegungen des panoptischen Modells nach Foucault mit der modernen, digitalisierten Gesellschaft überein?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Das Panopticon
- 2.1 Das architektonische Konzept Benthams
- 2.2 Das verallgemeinerungsfähige Funktionsmodell Foucaults
- 2.3 Wirkweise des Funktionsmodells
- 3. Das Funktionsmodell im Rahmen der Corona-Pandemie
- 4. Das Panopticon als Prototyp der (alltäglichen) Überwachung
- 5. Die moderne Überwachungsgesellschaft - ein Postpanopticon?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem panoptischen Modell nach Michel Foucault und untersucht dessen Relevanz für die moderne, digitalisierte Gesellschaft. Sie analysiert, inwiefern die Überlegungen Foucaults zur Überwachung und Disziplinierung im Rahmen der Covid-19-Pandemie und im Kontext der digitalen Gesellschaft Anwendung finden.
- Das panoptische Prinzip und seine Funktionen
- Die Auswirkungen der Disziplinarmacht auf den Einzelnen
- Die Bedeutung des Panopticons im Kontext der digitalen Überwachung
- Die Aktualität des panoptischen Modells in der heutigen Zeit
- Die Herausforderungen der modernen Überwachungsgesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt eine Einführung in Michel Foucaults Werk „Überwachen und Strafen“ und stellt den Kontext seines Denkens dar.
Kapitel zwei widmet sich dem Panopticon. Es untersucht das architektonische Konzept von Jeremy Bentham, das Funktionsmodell Foucaults und die Wirkweise des Modells im Hinblick auf Überwachung und Disziplinierung.
Kapitel drei analysiert die Anwendung des panoptischen Modells im Kontext der Covid-19-Pandemie.
Kapitel vier untersucht das Panopticon als Prototyp der (alltäglichen) Überwachung und beleuchtet dessen Bedeutung in der modernen Gesellschaft.
Kapitel fünf bietet einen Ausblick auf die moderne Überwachungsgesellschaft und diskutiert, ob diese als ein Postpanopticon betrachtet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Überwachung, Disziplinarmacht, Panopticon, Postpanopticon, digitale Gesellschaft, Covid-19-Pandemie, Michel Foucault, Überwachen und Strafen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Das Foucault'sche Panopticon in der digitalisierten Gesellschaft. Überwachen und Strafen zu Zeiten von Corona, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1294614