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Hausarbeit, 2018
14 Seiten, Note: 1.3
1 Problemstellung
2 Forschungsstand und Fachwissenschaftsbezug
2.1 Machen uns Light-Getränke dick?
2.2 Ist Aspartam krebserregend?
3 Zielsetzung der Ausarbeitung und des Experiments
3.1 Das Experiment
3.1.1 Ablaufplan
3.1.2 Arbeitsblatt mit Lösungen
3.2 Modifikationsmöglichkeiten für andere Lebenswelten
4 Abschlussreflexion
5 Quellenverzeichnis
Kaum eine andere Lebensmittelgruppe schart so viele Vorurteile und „Fake News“ um sich, wie Light-Getränke, bzw. Light-Produkte im Allgemeinen. Wenn man Beispielsweiße nach „Aspartam Krebserregend“ googelt, findet man unter den ersten Treffern Sätze wie „ Aspartam kann das Risiko an Krebs zu erkranken erhöhen.“ (Zentrum der Gesundheit,2017) oder „Süßstoff Aspartam erhöht das Krebsrisiko.“ (Pharmazeutische-Zeitung, 2005). Natürlich sind Quellen wie Zentrum der Gesundheit nicht vertrauenswürdig und andere Treffer bei Google veraltet, aber sie tragen trotzdem zu dem schlechten Image bei, welches Light-Produkte begleitet.
Auf der anderen Seite wird der Verbraucher bei der Google-Suche auch mit Treffern konfrontiert wie „Einer der hartnäckigsten Vorwürfe gegenüber Aspartam: Der Süßstoff würde Krebs erregen. Wissenschaftlich konnte dies jedoch bislang nicht bestätigt werden.“ (Aspartam.at, 2019) und der erste Treffer titelt sogar: „Süßstoff: Aspartam in üblichen Mengen unbedenklich. Der Süßstoff Aspartam ist für Verbraucher unbedenklich. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Risikobewertung der EU-Lebensmittelbehörde Efsa. Zuvor gab es immer wieder Bedenken, dass der Stoff die Gesundheit schädigen und zum Beispiel Krebs auslösen könnte.“ (Stiftung Warentest, 2013). Der Quelle Aspartam.at kann sicherlich Befangenheit vorgeworfen werden, aber Stiftung Warentest wird i.d.R. vertrauen geschenkt.
Ob das schlechte Image gerechtfertigt ist und ob tatsächlich ein Gesundheitsrisiko von Light-Getränken ausgeht, werden wir im Rahmen der Experimente, der Präsentation und dieser Ausarbeitung erörtern.
Als Grundlage der Fragestellung werden wir uns an den beiden Vorurteilen „Aspartam ist Krebserregend“ und „Machen uns Light-Getränke dick?“ abarbeiten.
Im Folgenden Abschnitt werden die beiden ausgewählten Hypothesen von uns fachwissenschaftlich auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft. Die Quellenlage ist dabei relativ unübersichtlich. Wie in der Einleitung bereits erwähnt ist der Forschungsstand leider nicht eindeutig und die Aussagen von verschiedenen Studien teilweise widersprüchlich. Wir haben deshalb entschieden uns auf den aktuellsten Forschungsstand zu konzentrieren und vor allem die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als Quellen heranzuziehen.
Viele Menschen greifen gerne zu Light-Produkten, da sie durch Werbungen wie „0.1% Fett“ oder „ohne Zucker“ trotzdem den gleichen Geschmack versprechen, jedoch die Nachteile von Süßigkeiten, also hoher Zuckergehalt und Fettgehalt, ausmerzen. Dadurch entsteht für uns oberflächlich gesehen, eine „gesündere Alternative“. Aber wie kann dem Lebensmittel etwas entnommen werden und es trotzdem gleich schmecken?
Hierfür und auch für die meisten Diät Produkte werden Zuckeraustauschstoffe verwendet. Zuckeraustauschstoffe enthalten meistens keine Kilokalorien, fördern keine Entstehung von Karies aber besitzen dennoch eine bis zu 300fache Süßungskraft, wie Zucker. Das macht sie sehr lukrativ für Diät-Lebensmittel-Konzerne, da durch Zuckeraustauschstoffe auch sehr viele Kosten eingespart werden können.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Produkte, die als „Light“ Version zur Verfügung stehen, sehr oft mit Zucker „aufgefüllt“ werden um die fehlenden Kilokalorien wettzumachen, wenn sie beispielsweise eine fettreduziertes Lebensmittel versprechen. Sie sind daher keine gesunde Alternative zu dem Ursprungsprodukt.
Light Getränke enthalten den Zuckerzusatzstoff Aspartam, welcher eine 200fache stärkere Süßungskraft enthält als Zucker. Aspartam enthält keine Kalorien und verursacht keine Karies. Durch diese überzeugenden Eigenschaften wird er vermehrt bei Light-Produkten verwendet. Viele Kritiker bezeichnen den Zuckeraustauschstoff als Gefahr für die Gesundheit des Menschen und der Immunologen Erin Elinav kam zu dem Schluss, dass Aspartam die Entstehung von Diabetes Typ 2 fördert. Erin Elinav belegt seine These mit einem Experiment mit Mäusen. Den Mäusen wurde 11 Wochen lang das Wasser mit verschiedenen Süßstoffen in hoher Dosierung verabreicht. Mit viel Zucker, oder ganz ungesüßt. Dann wurde geprüft, wie die Tiere im Glucose-Belastungstest abschnitten.
Es stellte sich heraus, dass die Süßstoffe die Darmbakterien veränderten. Diese schlechten Darmbakterien konnten nachträglich mit Antibiotikum leicht abgetötet werden und der Zustand des Tieres besserte sich und es konnte wieder regulär Glucose verarbeiten. Die Mäuse, denen nicht das gezuckerte Wasser verabreicht wurde, aber ein Teil der Darmflora ihrer, mit Zuckerwasser gefütterten, Artgenossen zugesetzt wurde, wiesen die gleichen Symptome auf und konnten Glucose schlecht verarbeiten und hatten erhöhte Blutzuckerwerte.
Dieser Versuch lässt sich nur bedingt auf den Menschen übertragen, da bisher nur eine Studie von 7 Probanden existiert und bei dieser Studie auch nur die Hälfte der Versuchsteilnehmer eine Verschiebung der Darmflora erlitten, d.h. es ist davon auszugehen, dass auch genetische Faktoren eine Rolle spielen. (vgl. tagesspiegel.de)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Glucose nicht mehr so gut verarbeitet werden kann und dass dies längerfristig zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt, was wiederum zu Diabetes Typ 2 führen kann. Diabetes Typ 2 entsteht, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum viel Glucose-Zucker zu sich nimmt und die Muskeln, Zellen, Gewebe unempfindlicher gegenüber Insulin werden, der Stoff der als „Transporter“ für die Zucker Moleküle dient, da es immer häufiger ausgestoßen wird, dadurch bleibt der Zucker im Blut und es muss von außen Insulin „Insulin Spitzen“ zugeführt werden. Die Blutzuckerwerte sind erhöht und der Körper ist nicht mehr fähig Insulin zu produzieren. (vgl. www.Zuckerkrank.de)
Jedoch sollte man sich hier auf die Wissenschaft verlassen. Beispielweise war Stevia, ein weiterer Zuckeraustauschstoff mit einer 300fachen Süßkraft als Zucker, anfänglich in Lebensmitteln in der EU verboten, aber das Verbot wurde verabschiedet und Stevia ist heutzutage in vielen Lebensmitteln vorzufinden. In Diät-Lebensmitteln wird es bevorzugt durch die gewichtsschonenden Eigenschaften verwendet, da es keine Kalorien enthält und auch keine Karies fördert.
Wir möchten hiermit herauskristallisieren, dass sich die Wissenschaft noch sehr uneinig über die Zulassung von Zuckeraustauschstoffen ist, weil noch zu wenig geforscht wurde.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Es gibt bisher keinen stichhaltigen wissenschaftlichen Beleg für schädigende Wirkungen von Aspartam, es wurde lediglich festgestellt, dass eine übermäßige Aufnahme sich schädigend auf den menschlichen Körper auswirkt. Aspartam besteht wie in Abbildung 1 ersichtlich aus Asparaginsäure, Phenylalanin und Methanol. Die Summenformel lautet dabei C14H18N2O5. Das Methanol ist dafür verantwortlich, dass Aspartam in hoher Konzentration gesundheitsschädliche Wirkungen zeigen kann. Beim Methanol Abbau entsteht Formaldehyd, welches Schäden an den Nieren, in der Leber und vor allem im zentralen Nervensystem verursachen kann. Da das Formaldehyd außerdem die DNA schädigen kann, wird vermutet, dass es Krebserregend ist (DGE, 2007).
Die tatsächliche zufuhr von Methanol durch das Aspartam sind allerdings sehr niedrig. Die toxische Wirkung, die die Körperfunktionen beeinträchtigen könnte tritt dadurch nicht ein. Als akzeptable tägliche Dosis Aspartam wurde von der European Food Safety Authority (EFSA) ein ADI-Wert von 40 mg/kg Körpergewicht festgelegt (EFSA, 2006).
Um sich diese übermäßige Aufnahme besser vorstellen zu können, stellen wir eine symbolische Größe für die Menge an zu konsumierenden Light-Produkten auf. Ein durchschnittlicher Erwachsener (75kg) müsste knapp 90 Liter Coca-Cola Light pro Tag zu sich nehmen, um sich den Folgen einer übermäßigen Aufnahme von Aspartam auszusetzen (Ein Rechen Beispiel ist auf dem Arbeitsbogen zu finden).
Da die Grenzwerte selbst bei übermäßigem Konsum kaum zu erreichen sind, kommen wir zu dem Schluss, dass Aspartam unbedenklich ist und die mögliche Krebserregende Wirkung auch von anderen Substanzen erreicht werden, wenn sie in solch exorbitant hohen Dosierungen zugeführt werden. Zu erwähnen ist außerdem, dass bei einer solch hohen Flüssigkeitszufuhr, eine viel höhere Gefahr durch eine Hyperhydratation zu erwarten wäre.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die beiden von uns ins Hauptaugenmerk gefassten und zu teilen wiederlegten „Mythen“ „Aspartam ist Krebserregend“ und „Machen uns Light-Getränke dick?“, sollen die Zielgruppe exemplarisch dienen und dazu anregen weitere Vorurteile abzubauen und vor allem die Quellen von Falschinformationen zu hinterfragen.
Im fachwissenschaftlichen Vortrag in der Universität, haben wir uns auf die beiden von uns ausgewählten Vorurteile konzentriert. Nicholas hat das Mäuse Experiment von Elinav anschaulich vorgestellt und erklärt. Jasper hat anhand einer Mindmap den Aufbau von Aspartam veranschaulicht. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den Inhaltsstoffen, um detailliert zu erklären, warum Aspartam unbedenklich ist.
Ziel des Experiments war es die Schüler*innen für die Energiedichte von Lebensmitteln, insbesondere von Getränken zu sensibilisieren. Als Einstieg wählten wir das Cola-Dosen-Experiment, bei dem eine normale Cola Dose und eine Cola Light Dose in Wasser gelegt werden, um zu beobachten ob die Dosen schwimmen. Gerade für die Zielgruppe empfanden wir es als guten Einstieg, da durch das Experiment ersichtlich wird, dass die Cola Light an der Wasseroberfläche schwimmt und seinem Light Namen dadurch gerecht wird. Dieser Umstand sorgt in der Zielgruppe für einen humoristischen A-ha Effekt und ist damit ein zielgruppengerechter und thematisch passender Einstieg.
Die unterschiedlichen Schwimmeigenschaften der Cola Dosen ist auf ihre unterschiedliche Dichte zurückzuführen, dies wurde im laufe des Experimentes noch durch weitere Lebensmittel verdeutlicht. Der Arbeitsauftrag, sich eine Erklärung für das unterschiedliche Verhalten der Lebensmittel zu überlegen, sollte bei den Schüler*innen dafür sorgen, dass sie sich damit beschäftigen, welche Faktoren Lebensmittel Unterscheiden und das sie eine unterschiedliche Dichte und vor allem eine unterschiedliche Energiedichte aufweisen.
Aufbauend auf der Energiedichte folgte der Arbeitsauftrag zur Berechnung der möglichen täglichen zufuhr von Aspartam. Diese Aufgabe sollte bei den Schülern*innen ein Bewusstsein für Inhaltsstoffe von Lebensmitteln schaffen. Es ist vor allem bei heranwachsenden Menschen wichtig, dass sie sich mit ihrem Konsum auseinandersetzten, denn gerade in diesem alter werden Gewohnheiten für das weitere Leben angenommen. Ziel war es dabei auch dafür zu sensibilisieren, dass Lebensmittel ständig in der Diskussion stehen und es permanent neue Skandale, aber auch Erkenntnisse über Lebensmittel gibt, die einen Einfluss auf das Verbraucherverhalten haben sollten.
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