In der vorliegenden Ausarbeitung soll in Form eines Konzeptes bzw. einer Machbarkeitsanalyse dargestellt werden, wie sich die Zukunft für Menschen mit Beeinträchtigungen positiv verändern kann durch die Alltagsnutzung von selbstständig steuernden Fahrzeugen. „Zum Jahresende 2019 lebten rund 7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland." . Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von ca. 6,6 % bei derzeit 83 Millionen Bundesbürgern der BRD. Dazu kommen noch 25,7 Millionen Rentner*innen, die ebenfalls als potenzielle Insassen zukünftiger autonomer Fahrzeuge berücksichtigt werden sollten.
In Summe besteht demnach ein potenzieller Bedarf an autonomen Fahrzeugen für fast ein Drittel der bundesdeutschen Bevölkerung, tendenziell steigend. In dieser Arbeit wird sich nicht ausschließlich auf die Mobilität fokussiert. Mobilität ist zweifelsfrei für die meisten Menschen ein Grundbedürfnis, kann jedoch mit weiteren (Grund-) Bedürfnissen kombiniert werden. Diese können von der Selbstversorgung bis hin zur sozialen und kulturellen Teilhabe reichen. Die Sicherung eines Arbeitsplatzes und des damit verbundenen Einkommens ist ebenso ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, der für Menschen mit Beeinträchtigungen problematisch sein kann. Unberücksichtigt bei der Umfrage blieb die Anwendung im Hilfekontext.
Die vorliegende Arbeit könnte dazu beitragen, dass autonome Mobilität durch das erweiterte Spektrum an Möglichkeiten, zu mehr Akzeptanz in der Bevölkerung führt. Im Folgenden werden wiederholt die thematischen Zielgruppen thematisiert. Für das Verständnis ist es wichtig zu wissen, dass der Verfasser mit dem Begriff „Menschen mit Beeinträchtigungen“ immer Menschen mit Behinderungen und Menschen mit psychischen Störungen bezieht, während sonst nur „Menschen mit Behinderungen“ oder „Menschen mit psychischen Störungen“ gemeint sind. Die Begriffe „Störungen“ und „Erkrankungen“ sind auf den Schweregrad des psychischen Defizits hin bezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autonomie und der aktuelle Stand der Gesetzeslage
- Realisierte und visionäre Voraussetzungen
- Infrastrukturelle Betrachtungen
- Datenerhebung- und Verarbeitung
- Nutzung biometrischer Merkmale
- Datenspeicherung und -übermittlung
- Einsatzmöglichkeiten im Hilfekontext
- Behinderungen
- Psychische Erkrankungen
- Förderfaktoren bei Autonomiedefiziten
- Technische Unterstützungssysteme / Kommunikation
- Kosten und Kostenträger / gesetzliche Regelungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Möglichkeiten, die autonome Fahrzeuge für Menschen mit Beeinträchtigungen bieten, und skizziert ein Konzept zur positiven Veränderung ihres Alltags durch den Einsatz solcher Fahrzeuge. Dabei werden sowohl die aktuelle Gesetzeslage und die notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen beleuchtet als auch die konkreten Einsatzmöglichkeiten im Hilfekontext betrachtet.
- Autonomie und ihre Bedeutung für Menschen mit Beeinträchtigungen
- Der aktuelle Stand der Gesetzeslage bezüglich autonomer Fahrzeuge
- Notwendige infrastrukturelle und technologische Voraussetzungen
- Potenziale und Herausforderungen im Einsatz autonomer Fahrzeuge für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen
- Förderfaktoren für die Autonomie von Menschen mit Beeinträchtigungen durch den Einsatz autonomer Fahrzeuge
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Thematik des Einsatzes autonomer Fahrzeuge für Menschen mit Beeinträchtigungen vor und unterstreicht den potenziellen Bedarf sowie die Bedeutung der Mobilität und Teilhabe. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Autonomie im Kontext der vorliegenden Arbeit und beleuchtet den aktuellen Stand der Gesetzeslage in Bezug auf autonome Fahrzeuge, insbesondere die Einstufung von Automatisierungsstufen. Das dritte Kapitel beschreibt die notwendigen Voraussetzungen für den Einsatz autonomer Fahrzeuge, darunter infrastrukturelle Aspekte wie Straßen und Navigationsdaten sowie die Bedeutung der Datenerhebung und -verarbeitung. Schließlich werden im vierten Kapitel die Einsatzmöglichkeiten autonomer Fahrzeuge im Hilfekontext für Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen betrachtet.
Schlüsselwörter
Autonome Fahrzeuge, Autonomie, Menschen mit Beeinträchtigungen, Behinderungen, psychische Erkrankungen, Mobilität, Teilhabe, Gesetzeslage, Infrastruktur, Datenerhebung, Datenspeicherung, Hilfekontext.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Koch (Autor:in), 2020, Autonome Fahrzeuge. Chancen für Menschen mit Autonomiedefiziten durch Behinderungen und psychische Störungen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1289179