In diesem Essay möchte ich mich zum einen dem Menschen Johann Georg Elser nähern. Unter welchen Lebensverhältnissen wuchs er auf und lassen sich daraus Rückschlüsse auf seine spätere Handlungsmotivation erkennen? Zum anderen wird der moralischen Frage nachgegangen, ob Elser eine Art Vorbildfunktion zugeschrieben werden kann (ähnlich dem Hitler-Attentäter vom Juli 1944 – Claus Schenk Graf von Stauffenberg) oder ob er gar als Mörder an unbeteiligten, für den Fortgang der Geschichte unbedeutenden Personen angesehen werden sollte. In Hinblick auf die letzte Frage ergab sich ab 1999 eine heftig geführte Historiker-Debatte zwischen Lothar Fritze und Peter Steinbach bzw. Johannes Tuchel. Jene interessante Kontroverse möchte ich im Rahmen dieses Textes kurz thematisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Johann Georg Elser (1903-1945)
- Leben und Handlungsmotivation
- Kindheit und Jugend
- Zeit nach dem Ersten Weltkrieg
- Die Zeit im Dritten Reich
- Elsers Attentat
- Das Berliner Verhörprotokoll
- Die Kontroverse um Elser
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Biografie von Johann Georg Elser, dem Attentäter auf Adolf Hitler im Jahr 1939. Ziel ist es, Elser als Person zu verstehen und seine Handlungsmotivation zu beleuchten. Darüber hinaus wird die moralische Frage gestellt, ob Elser als Vorbild für Widerstand gegen das NS-Regime angesehen werden kann oder ob er aufgrund seiner Tat als Mörder zu betrachten ist.
- Elsers Lebensumstände und seine Entwicklung als junger Mann
- Seine politische Haltung und Abneigung gegen den Nationalsozialismus
- Die Planung und Ausführung des Attentats auf Adolf Hitler
- Die Debatte um Elser und seine Rolle im Widerstand
- Die Quellenlage zum Fall Elser
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Leben und Handlungsmotivation
- Der Essay beginnt mit einer Beschreibung von Elsers Kindheit und Jugend, die von Armut, Alkoholismus des Vaters und schwierigen Familienverhältnissen geprägt war. Diese frühen Erfahrungen beeinflussten Elser nachhaltig und prägten seine spätere Abneigung gegen Krieg und Gewalt.
- Es wird Elser beruflicher Werdegang dargestellt, der ihn vom Eisendreher zum Schreiner führte und ihm handwerkliches Geschick und Materialkenntnisse vermittelte. Diese Fähigkeiten waren später bei der Konstruktion seiner Zeitbombe von großer Bedeutung.
- Der Abschnitt beleuchtet Elsers politische Entwicklung, die durch den Aufstieg des Nationalsozialismus geprägt war. Elser verabscheute Hitlers Politik und die repressive Natur des Regimes, weshalb er nach der „Machtergreifung“ zunehmend in Konflikt mit den NS-Vorschriften geriet.
- Kapitel 2: Elsers Attentat
- Dieser Abschnitt beschreibt das Attentat auf Hitler, das am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller erfolgte. Elser hatte eine Zeitbombe in einem Säulensockel platziert, die jedoch nicht detonierte, da Hitler den Veranstaltungsort 13 Minuten früher als geplant verließ.
- Es werden die unmittelbaren Folgen des gescheiterten Attentats beschrieben, darunter die Todesopfer und die Reaktion der NS-Presse, die Elser als Werkzeug des britischen Geheimdienstes darstellte.
- Kapitel 3: Das Berliner Verhörprotokoll
- Dieses Kapitel analysiert das Berliner Verhörprotokoll, das erst 1964 entdeckt wurde und wertvolle Informationen über Elsers Motivationen liefert. Das Protokoll zeichnet ein detailliertes Bild von Elsers politischen Ansichten und seiner Abneigung gegen den Nationalsozialismus.
- Der Text beleuchtet Elser kritische Haltung gegenüber den NS-Verbrechen und den Verlust individueller Freiheit. Er erklärt, warum Elser den Krieg für unvermeidlich hielt und Hitler beseitigen wollte, um eine Änderung der politischen Verhältnisse in Deutschland zu erzwingen.
Schlüsselwörter
Johann Georg Elser, Attentat, Adolf Hitler, Nationalsozialismus, Widerstand, Krieg, Motivation, Moral, Historiker-Debatte, Berliner Verhörprotokoll, Quellenlage.
- Arbeit zitieren
- Robin Helm (Autor:in), 2022, Johann Georg Elser und das Attentat von 1939. Handlungsmotivation und die Frage nach der Vorbildfunktion, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1287918