Das Kaiserreich war also eine Zeit des Wandels, auch was die Bildung anging. Doch wie wurde dieser Kampf, dieser Wandel ausgetragen und vollzogen? Was waren Forderungen beider Parteien und vor allem, welchen (Forderungen) wurde später tatsächlich Rechnung getragen? In dieser Arbeit soll zunächst kurz das Entstehen des Bildungskampfes ab dem neunzehnten Jahrhundert - seine Wurzeln reichen weiter in die Vergangenheit zurück, doch würde eine noch tiefere Beschäftigung mit diesen den Rahmen der Arbeit sprengen - und vor allem die Entwicklung der realistischen Schulbildung mit der der humanistischen verglichen werden. Es soll klar werden, welche Ungleichheiten herrschten. Welche Vorzüge genoß das Gymnasium, welche Berechtigungen verlangten die Realisten für sich? In diesem Punkt soll dann auch gezielt die Art und Weise, wie die jeweiligen Reformforderungen nach außen getragen wurden, untersucht werden. Hier stehen die Medien in Form der Presse im Vordergrund. Kernfrage der Arbeit ist also, welchen Einfluss die Presse auf die Bildungsreform hatte. Um dies herauszufinden, soll geprüft werden, was genau in den verschiedenen Blättern gefordert wurde - aufgrund des begrenzten Rahmens der Arbeit ist es nur möglich, auf einige wenige, die stellvertretend für die Masse sind, einzugehen. Um dann beurteilen zu können, wie einflussreich dieses Nutzen der Medien war, werden die Beschlüsse der beiden Schulkonferenzen 1890 und 1900 untersucht und analysiert. Es wird geprüft, welche in der Presse geforderten Änderungsmaßnahmen tatsächlich Gehör fanden. Wurden die geforderten Reformen umgesetzt oder blieben sie unberücksichtigt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die höheren Schulen im Kaiserreich: Rolle des Gymnasiums und der realistischen Bildung in Preußen bis zum Kaiserreich im Vergleich
- Die Entwicklung der höheren Schule in Preußen im 19. Jahrhundert vor Gründung des Kaiserreiches: Realistisches vs. humanistisches Bildungsprinzip
- Höhere Schulbildung im Kaiserreich: Forderungen nach endgültiger Gleichstellung der Realschulen mit den Gymnasien
- Der Schulkampf in den Medien - Die Presse als Sprachrohr der Bildungskämpfer
- (Vor-) Letzter Schritt zur Gleichstellung? Die Schulkonferenz von 1890 und die Rolle Kaiser Wilhelms II.
- Die Schulkonferenz von 1890
- Ergebnisse der Schulkonferenz
- Die Schulkonferenz von 1900: Erneuter Anlauf zur Gleichstellung der höheren Schulen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der (Schul-)Bildung im Deutschen Kaiserreich. Im Zentrum steht die wilhelminische Bildungsreform von 1890 bis 1900, die von einem langjährigen Bildungskampf zwischen Anhängern des humanistischen und des realistischen Bildungsprinzips geprägt war. Die Arbeit analysiert die Geschichte dieses Kampfes, die Rolle der Presse als Sprachrohr der Bildungskämpfer und den Einfluss der Medien auf die Reformbestrebungen.
- Die Entwicklung des Bildungskampfes im 19. Jahrhundert und die unterschiedlichen Positionen von Realisten und Humanisten
- Die Rolle der Medien im Bildungskampf, insbesondere der Presse als Sprachrohr der Reformforderungen
- Die Bedeutung der Schulkonferenzen von 1890 und 1900 für die Bildungsreform
- Der Einfluss der Medien auf die Beschlüsse der Schulkonferenzen
- Die Frage, inwieweit die geforderten Reformmaßnahmen tatsächlich umgesetzt wurden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Bildungskampf im Kaiserreich vor und skizziert die Ziele und den methodischen Ansatz der Arbeit. Kapitel 2 untersucht die Entwicklung der höheren Schulen in Preußen vom 19. Jahrhundert bis zum Kaiserreich und beleuchtet die unterschiedlichen Positionen des humanistischen und des realistischen Bildungsprinzips. Kapitel 2.1 analysiert die Entwicklung der höheren Schule in Preußen im 19. Jahrhundert vor Gründung des Kaiserreiches, während Kapitel 2.2 die Forderungen nach Gleichstellung der Realschulen mit den Gymnasien im Kaiserreich betrachtet. Kapitel 2.2.1 geht auf die Rolle der Presse als Sprachrohr der Bildungskämpfer ein. Kapitel 3 befasst sich mit der Schulkonferenz von 1890 und der Rolle Kaiser Wilhelms II. in der Bildungsreform. Kapitel 3.1 analysiert die Schulkonferenz von 1890, während Kapitel 3.2 die Ergebnisse der Konferenz beleuchtet. Kapitel 4 untersucht die Schulkonferenz von 1900 als erneuten Anlauf zur Gleichstellung der höheren Schulen. Die Schlussbetrachtung fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen (Schul-)Bildung, Bildungsreform, humanistisches und realistisches Bildungsprinzip, wilhelminische Zeit, Presse, Medien, Schulkonferenzen, Gleichstellung der höheren Schulen, Kaiserreich.
- Arbeit zitieren
- Samr Ruben Salman (Autor:in), 2022, (Schul-)Bildung im Kaiserreich. Der Einfluss der Medien auf die wilhelminische Bildungsreform 1890-1900, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1284996