Das Thema Partizipation und bürgerschaftliches Engagement wird in Fachkreisen viel diskutiert.
Auf politischer Ebene wurde 1999 eine Enquete-Kommission des deutschen Bundestages
mit dem Ziel eingesetzt, Strategien zur Förderung des freiwilligen gemeinwohlorientierten
Engagements zu erarbeiten.1 In unserem Nachbarland Österreich fand am 03.12.2004 das
„1. internationale Symposium des Österreichischen Instituts für Jugendforschung (ÖIJ)“ statt,
auf dem mehr als 100 Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Länden aus Wissenschaft,
Politik und Jugendarbeit Konzepte zur Integration und Beteiligung von Jugendlichen erarbeiteten.
In Deutschland hat sich unter anderem die Bundeszentrale für Politische Bildung zusammen
mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen
Bundesjugendring diesem Thema gewidmet.3 Eine weitere Initiative ist das Programm „Soziale
Stadt“, welches in 285 deutschen Städten Projekte zur Verbesserung vor allem strukturschwacher
Stadtteile unter Einbeziehung der Bürger durchführt. Die Bertelsmannstiftung hat
mit ihrer Initiative „mitWirkung!“ wiederholt in Publikationen zum Thema Partizipation auf
die Wichtigkeit, Jugendliche und junge Erwachsene stärker einzubeziehen, hingewiesen.
Gleichzeitig wird von Seiten der Kirchen, z.B. durch die Katholische Arbeitnehmer-
Bewegung Deutschlands (KAB), in dieser Richtung gearbeitet, die mit ihrer Kampagne „Motor
für Demokratie im Ort“ dieses Thema in Bezug auf Erwachsene angeht.6 Selbst die Vereinten
Nationen haben am 12.08.2007 den Internationalen Tag der Jugend unter das Motto „Be Seen, Be Heard: Youth Participation for Developement“ gestellt und betont, dass Jugendliche
in die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen einbezogen werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation
1.2 Überlegungen zur Forschungsfrage
1.3 Übersicht des Themenspektrums
2 Vorstellung der aktuellen Erhebungen und Handlungsansätze
2.1 Erhebungen zur Lebenssituation junger Menschen
2.1.1 Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2006
2.1.2 Studie der Initiative „mitWirkung!“ zum Partizipationsverhalten junger Menschen
2.1.3 Zwischenfazit – Analyse der Daten beider Erhebungen
2.2 Handlungsansätze
2.2.1 Empfehlungen der Initiative „mitWirkung!“
2.2.2 Das „Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung“
3 Theorien zu Gesellschaftsstruktur und Lebenswelt sozial schwacher junger Menschen und deren Handlungsrelevanz im Hinblick auf Partizipationsprojekte
3.1 Ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital und deren Einflüsse auf die Chancen zur Partizipation
3.1.1 Analyse der Sozialstruktur nach Pierre Bourdieu:
3.1.2 Relevanz im Hinblick auf den Zugang zu Partizipationsprojekten
3.2 Die Lebenswelt sozial schwacher junger Menschen und deren Auswirkungen auf ihr Partizipationsverhalten
3.2.1 Die Lebensumstände junger Menschen aus der Unterschicht
3.2.2 Besonderheiten von jungen Migranten
4 Kritik der aktuellen Partizipationsansätze
4.1 Generelle Schwierigkeiten sozial schwacher junger Menschen beim Zugang zu Partizipationsprojekten
4.2 Das Qualifikationsprogramm der Bertelsmannstiftung „mitWirkung!“
4.3 Die Lebenswelt der erwachsenen Akteure - Wie viel Partizipation ist tatsächlich erwünscht?
5 Neue Wege in der politischen Partizipation: „Wir reden mit“ - Ein Beispielprojekt aus der Sozialen Arbeit
5.1 Ausgangssituation
5.2 Startphase
5.3 Arbeitsphase
5.4 Ergebnisse
5.5 Erkenntnisse für die weitere politische Arbeit
6 Zusammenfassung der Erkenntnisse für Partizipationsprojekte mit sozial schwachen Jugendlichen
6.1 Konzept eines integrativen Partizipationsprojektes
6.1.1 Herangehensweise
6.1.2 Durchführung
6.1.3 Nachhaltige Wirkung
6.2 Fazit
7 Literaturverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ausgangssituation
Das Thema Partizipation und bürgerschaftliches Engagement wird in Fachkreisen viel disku-tiert. Auf politischer Ebene wurde 1999 eine Enquete-Kommission des deutschen Bundesta-ges mit dem Ziel eingesetzt, Strategien zur Förderung des freiwilligen gemeinwohlorientier-ten Engagements zu erarbeiten.1 In unserem Nachbarland Österreich fand am 03.12.2004 das „1. internationale Symposium des Österreichischen Instituts für Jugendforschung (ÖIJ)“ statt, auf dem mehr als 100 Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Länden aus Wissenschaft, Politik und Jugendarbeit Konzepte zur Integration und Beteiligung von Jugendlichen erarbei-teten.2
In Deutschland hat sich unter anderem die Bundeszentrale für Politische Bildung zusammen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Deutschen Bundesjugendring diesem Thema gewidmet.3 Eine weitere Initiative ist das Programm „Sozi-ale Stadt“, welches in 285 deutschen Städten Projekte zur Verbesserung vor allem struktur-schwacher Stadtteile unter Einbeziehung der Bürger durchführt.4 Die Bertelsmannstiftung hat mit ihrer Initiative „mitWirkung!“ wiederholt in Publikationen zum Thema Partizipation auf die Wichtigkeit, Jugendliche und junge Erwachsene stärker einzubeziehen, hingewiesen.5
Gleichzeitig wird von Seiten der Kirchen, z.B. durch die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB), in dieser Richtung gearbeitet, die mit ihrer Kampagne „Motor für Demokratie im Ort“ dieses Thema in Bezug auf Erwachsene angeht.6 Selbst die Ver-einten Nationen haben am 12.08.2007 den Internationalen Tag der Jugend unter das Motto
„Be Seen, Be Heard: Youth Participation for Developement“ gestellt und betont, dass Jugend-liche in die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen einbezogen werden sollen.7
Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 spricht jedem Kind und jedem Jugendlichen das Recht zu, seine Meinung frei zu äußern, und verpflichtet alle Staaten, diese auch bei den an-stehenden Entscheidungen zu berücksichtigen. Von der UN-Vollversammlung wurde das Jahr 2001 zum „Internationalen Jahr der Freiwilligen“ erklärt. Im Jahr 2002 wurden durch die En-quete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ Empfehlungen zum The-ma Partizipation vorgelegt. Am 25.11.2003 wurde durch einen Beschluss des EU-Jugendministerrats das Thema Partizipation der Jugend hervorgehoben. Was sich noch her-ausstellen muss, ist, ob die Jugend dadurch lediglich vereinnahmt und medienwirksam „auf die Bühne“ geholt werden soll oder ihr im Zuge dieser Entwicklung tatsächlich mehr echte Mitbestimmungsmöglichkeiten eingeräumt werden.8
Auch unter Sozialarbeitern ist dieses Thema momentan aktuell. Grund hierfür ist, dass er-kannt wurde, dass die nun erwachsen werdende Generation sich zum Teil sehr wenig mit Po-litik und anderen gesellschaftlichen Strukturen auseinandersetzt, dies aber notwendig ist, da-mit Demokratie funktioniert.
In aktuellen Studien geben viele der jungen Menschen an, sich gar nicht oder sehr wenig für Politik und die Gestaltung eigener Lebensräume etc. zu interessieren oder keine Chance dies-bezüglich zu sehen. Auffallend ist, dass gerade ärmere Bevölkerungsschichten und Menschen mit schlechteren Schulabschlüssen häufiger desinteressiert bezüglich dieser Themenfelder wirken9. Anstatt daran mitzuwirken, dass die Gesellschaft ihren Bedürfnissen entsprechend angepasst wird, ziehen sie sich in ihre Nischen zurück und entfernen sich so noch weiter aus dem Gemeinschaftsleben und der Gesellschaft. Dieser Trend ist beunruhigend, er führt zur Spaltung der Gesellschaft und verhindert eine Integration dieser Gruppen in die Gesellschaft. Wohin dies führen kann, konnte man in den letzten Jahren sehr eindringlich an den Unruhen in den Vorstädten von Paris sehen.
Die Ausgrenzung bzw. Exklusion einzelner Teile der Bevölkerung ist jedoch, auch wenn es ohne größere Ausschreitungen und soziale Unruhen abläuft, auf keinen Fall wünschenswert und führt zu vielfältigen Problemen. Es entstehen Nischen, in denen Teile der Bevölkerung in ihren Subkulturen leben und sich sehr weit von anderen Teilen der Gesellschaft entfernen. So zurückgezogen machen diese Gruppen keinerlei Erfahrungen bezüglich Partizipation und der Gestaltung ihrer direkten Lebenswelt und ihres politischen Umfeldes. Aus Sicht dieser Grup-pen erscheint es schwer oder unmöglich, die Gesellschaft mit zu gestalten, was zu einer Er-wartungshaltung führt, die Partizipation von vornherein sinnlos erscheinen lässt.
Die so bei den Jugendlichen entstehende Wahrnehmung und Einstellung zur Gesellschaft ist keine tragfähige Basis für ein demokratisches Zusammenleben. Die jungen Menschen agieren entsprechend ihrer eigenen Lebenserfahrungen, und diese sind z.B. bei den Jugendgangs oft gewalttätiger und undemokratischer Natur.10 Der Unzufriedenheit mit der Gestaltung des Le-bensumfeldes in ihren Stadtteilen, Jugendeinrichtungen etc. kann dadurch von ihnen nicht adäquat begegnet werden, was dazu führt, dass dieser Zustand von ihnen als unabänderlich wahrgenommen wird. Das wiederum erzeugt Frust bei den jungen Menschen und in der Aus-einandersetzung mit ihrer Umwelt gesellschaftliche Spannungen in vielfältigen Bereichen.
Vorausgesetzt, es wird daran festgehalten, dass in diesem Land weiterhin demokratisch vom Volk fürs Volk entschieden wird, ist es nun dringend geboten, die neue Generation zu „politi-sieren“. Es darf nicht passieren, dass nur bestimmte Teile der Bevölkerung an den Entschei-dungsprozessen teilnehmen. Wenn die Akteure in der Politik nur aus der Mittel- und Ober-schicht stammen und deshalb auch hauptsächlich deren Interessen vertreten, werden andere Teile der Gesellschaft immer frustrierter, weil die getroffenen Entscheidungen nicht ihren Bedürfnissen entsprechen.
Gerade für einen Sozialarbeiter, welcher durch seine Arbeit auch immer politisch tätig ist, da er durch die Art und Weise seines Arbeitens die Gesellschaft mitformt, stellt sich also die Frage, wie er alle Teile der Gesellschaft in die politischen und die direkte Lebenswelt betref-fenden Entscheidungsprozesse einbinden kann.
Der Trend zur Teilnahme an klassischen Formen der Selbstbestimmung bei jungen Menschen ist eher rückläufig.11 In einer demokratischen Gesellschaft ist es jedoch wichtig, dass mög-lichst alle Einzelbedürfnisse und –meinungen weitestgehend mit in die anstehenden Entschei-dungen einbezogen werden. Darüber hinaus ergeben sich auch in anderen Bereichen wie Fa-milie, Schule und Freizeitgestaltung positive Effekte durch aktive Mitarbeit der jüngeren Generation.
Um das Engagement bei Beteiligungsprojekten und in der Politik voran zu treiben, muss man sich den jungen Menschen zuwenden und ihre Lebenswelt verstehen. Nur wenn klar ist, was im Moment bei verschiedenen Gruppen junger Menschen zu einer passiven Haltung gegen-über Mitbestimmungsprojekten und –möglichkeiten führt, wird es gelingen, diese Projekte entsprechend den Bedürfnissen dieser Menschen so zu gestalten, dass diese wieder öfter und engagierter daran teilnehmen.
Oft ist das Desinteresse der jungen Menschen durch die falsche Herangehensweise der er-wachsenen Akteure bedingt. Untersuchungen basieren oft auf dem Weltbild der Erwachsenen, die Fragen der Erhebungen werden von Erwachsenen erdacht.12 Sinnvoll wäre es „mit den jungen Leuten [zu] definieren, welche Fragen wie gestellt werden müssen. Nur indem man das vermeintliche Forschungsobjekt als Subjekt und Experte seiner selbst ernst nimmt, ist es möglich, herauszufinden, welche Fragen eigentlich relevant sind.“13
Bei der Einbindung junger Menschen in Entscheidungsprozesse sollte keine Gruppe ausgelas-sen werden, denn das wird in Zukunft zu enormen Spannungen und Problemen führen. Aus-gangsthese dieser Arbeit ist, dass ein großer Teil der Partizipationsangebote oft strukturell so angelegt ist, dass der Zugang für besser gebildete Menschen aus der Mittelschicht leichter fällt, da ein hoher Intellekt, ein guter Umgang mit der deutschen Sprache und sicheres Auftre-ten oft Schlüsselqualifikationen sind, um an ihnen erfolgreich teilzunehmen.
1.2 Überlegungen zur Forschungsfrage
Wie oben beschrieben, ist die Partizipation aller Gruppen in der Bevölkerung an politischen und lebensraumbezogenen Entscheidungen ein Schlüssel für ein friedliches und faires Zu-sammenleben. Ausgehend von der These, dass im Moment besonders für sozial schwächere und ärmere Jugendliche Hürden bezüglich der Teilnahme an Partizipationsprojekten bestehen, widmet sich diese Arbeit im Besonderen diesen Zielgruppen. Ein weiterer Punkt sind die Be-sonderheiten bei der Arbeit mit Migranten, welche einen erheblichen Teil der beiden oben genannten Gruppen stellen.
Besondere Beachtung findet die Frage, welche gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Faktoren relevant zur Bestimmung der Möglichkeiten und Motivation bezüglich Partizipation sind und welche Faktoren davon gerade in Bezug auf die Ausgrenzung bestimmter Gruppen der Gesellschaft für die Arbeit eines Sozialarbeiters Ansätze bieten, diese Gruppen zu integ-rieren.
Die vorliegenden Möglichkeiten zur Aktivierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden beschrieben und durch neue, speziell auf sozial schwache Jugendliche abgestimmte Ideen, ergänzt.
Zusammengefasst lauten die Forschungsfragen und somit der Inhalt dieser Diplomarbeit:
- Welche Faktoren spielen eine ausschlaggebende Rolle zur Bestimmung der Motivation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bezüglich der Teilnahme an Partizipa-tionsprojekten?
- Welche Besonderheiten ergeben sich speziell bei der Arbeit mit sozial schwachen Ju-gendlichen und Migranten bezüglich ihrer Zugangsmöglichkeiten zu solchen Projek-ten?
- Wie muss man unter Beachtung dieser Faktoren vorgehen, um eine Partizipation an politischen Entscheidungsfindungsprozessen und der Lebensweltgestaltung für be-nachteiligte Gruppen zu gewährleisten?
1.3 Übersicht des Themenspektrums
Partizipation (lat.: Teilhabe) „bezeichnet die aktive Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen bei der Erledigung der gemeinsamen (politischen) Angelegenheiten bzw. der Mitglieder einer Organisation, einer Gruppe, eines Vereines etc. an den gemeinsamen Angelegenheiten.“14 Beteiligung ist hier im Sinne von Mitbestimmung zu verstehen und nicht als Form von passi-vem „Dabei-Sein“. In einer Demokratie wie in unserem Land ist es Aufgabe des Staates, die Freiheit des Einzelnen und seine Rechte zu gewährleisten, die Gleichheit vor Recht und Ge-setz eines jeden Individuums sowie aller Minderheiten sicherzustellen und freie Wahlen aller (erwachsenen) Bürger zu ermöglichen.
Stellt man die Begriffe Demokratie und Partizipation in Beziehung zueinander, lässt sich dar-aus auch das Recht eines Jeden auf Partizipation ableiten. Neben den Wahlen in unserem Land gibt es verschiedenste Formen, sich im Gemeinwesen einbringen zu können. Neben der Arbeit in Parteien und Gewerkschaften gibt es die Möglichkeiten, sich in Vereinen, Bürgerini-tiativen, an runden Tischen der Kommunen, in kirchlichen Arbeitskreisen, in der Schule, im Freizeitbereich und anderswo einzubringen.. Im Gegensatz zu den Wahlen ist dort die Mög-lichkeit sich einzubringen oft von einer Vielzahl verschiedener Faktoren abhängig, wie etwa Bildung, Soziale Schicht, Herkunft, Funktionsweise der Einrichtung und ähnlichem.
Möchte man den Zugang zu den verschiedenen Möglichkeiten der Mitbestimmung für alle Mitglieder der Gesellschaft gleichermaßen öffnen, gilt es, sich der verschiedenen Faktoren, welche diesen ermöglichen oder verhindern, bewusst zu werden. Diese Faktoren und die An-gebote selber müssen so gestaltet bzw. den Menschen näher gebracht werden, dass eine An-näherung an das Optimum, nämlich gleiche Chancen für alle, weitestgehend erreicht wird.
Dazu dient in dieser Arbeit eine Darstellung des aktuellen Forschungsstandes sowohl im Hin-blick auf die Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in diesem Land als auch über die aktuellen Handlungsempfehlungen zum Thema Partizipation. Um die Situation jun-ger Menschen in unserem Land zu beschreiben, eignen sich die Untersuchungen der Initiative „mitWirkung!“ der Bertelsmannstiftung15 sowie die Shell Jugendstudie16 am besten, da sie die im Moment wohl umfangreichsten Erhebungen über die Situation junger Menschen im Hinblick auf ihre politische Einstellung, ihr Partizipationsverhalten, aber auch Bildung, Be-rufswahl und Einfluss der Familie und anderer Faktoren darstellen.
Einen Überblick über die aktuellen Handlungsansätze zu Partizipationsprojekten gibt die Initiative „mitWirkung!“ von Bertelsmann, welche unter Hinzuziehung mehrerer Professoren unterschiedlicher Disziplinen und in Partnerschaft mit dem Deutschen Kinderhilfswerk, Uni-cef, der „Gemeinschaftsaktion Schleswig-Holstein – Land für Kinder“ und dem Deutschen Städte- und Gemeindenbund Handlungsanleitungen für die Praxis herausgearbeitet hat.17 Als Beispielprojekt wird das „Aktionsprogramm Jugendbeteiligung“ der Bundeszentrale für poli-tische Bildung (BPB), die mit Jugendlichen aus verschiedenen Städten Projekte initiiert hat und in Richtung Partizipation, besonders sozial schwacher Jugendlicher, gearbeitet hat, darge-stellt.18
Anschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund sozialwissenschaftlicher Erkennt-nisse über verschiedene Formen des „Kapitals“, von sozialem, über kulturelles und symboli-sches bis hin zu ökonomischem Kapital und dessen Einfluss auf die Zugangschancen zu be-stimmten Institutionen des Gemeinwesens und der Politik betrachtet. Es werden Besonderhei-ten von sozial schwachen jungen Menschen und von Migranten abgebildet, um dann unter Hinzuziehung eines Beispieles eines gelungenen Projektes vor diesem Hintergrund ein Kon-zept bzw. eine Handlungsempfehlung für die gleichberechtigte Beteiligung momentan noch strukturell benachteiligter Gruppen zu entwerfen.
Neben der Forderung nach neuen Formen von Partizipationsangeboten ergibt sich zudem die Notwendigkeit, andere, längerfristige Ansätze, zu verfolgen, um eine Beteiligung für alle durch Bereitstellung der verschiedenen Zugangsressourcen zu ermöglichen. Wichtig ist dabei vor allem die Vermittlung von Wissen, also „kulturellem Kapital“. Der Versuch, dies über traditionelle Formen der (politischen) Bildung zu schaffen, erscheint jedoch nicht aussichts-reich. Denn diese Angebote werden von den Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten nor-malerweise als symbolische Herrschafft über sie, einhergehend mit einer Abwertung ihrer eigenen, in ihrer Welt durchaus tauglichen, Wissensformen wahrgenommen. Es gilt, die Angebote an die milieuspezifischen Lebenswelten und die daraus resultierenden unterschiedli-chen Zugänge zu Bildungsangeboten anzupassen.19
Diese Denkansätze gehen über die direkte Modifikation von Beteiligungsvorhaben hinaus. Ihre Umsetzung bedarf einer Zusammenarbeit vieler Teile der Gesellschaft, darunter Schulen, Politik, Nichtregierungsorganisationen und anderer Akteure. Sie werden deshalb im Schluss-teil dieser Arbeit angedeutet, jedoch nicht weiter ausgeführt.
2 Vorstellung der aktuellen Erhebungen und Handlungsansätze
Betrachtet man die Jugend und die jungen Erwachsenen in unserem Land, bemerkt man, dass es nicht so einfach möglich ist, eine Aussage darüber zu treffen, wie die Jugend heutzutage eigentlich ist. Verschiedene Strömungen, Subkulturen, Ideologien und Biographien werden oft zusammen als „die heutige Jugend“ bezeichnet.
Beim Thema Partizipation junger Menschen bzw. der Frage, wie diese für alle ermöglicht werden kann, ist es jedoch wichtig, die Unterschiede der verschiedenen Gruppen Jugendli-cher, ihre Wünsche und Vorstellungen, zu erfassen. Ein Konzept zur Teilhabe sozial schwa-cher Jugendlicher erfordert einen Überblick der Situation insgesamt, ebenso wie eine Abgren-zung der speziellen Gruppe Jugendlicher, um die es hier geht.
2.1 Erhebungen zur Lebenssituation junger Menschen
Es gibt einige aktuelle Erhebungen zur Situation der Jugend in unserem Land, welche im ge-samten Bundesgebiet mit einer ausreichend hohen Anzahl an erfassten Daten erstellt wurden, um als repräsentativ für den Bundesdurchschnitt zu gelten.
Im letzten Jahr wurde die erste World Vision Kinderstudie zur Situation von Kindern bis 11 Jahren in unserem Land fertig gestellt.20 Vom Deutschen Kinderhilfswerk e.V. wurde der Kinderreport Deutschland 2007 erstellt, welcher sich vor allem der Situation sozial schwacher und ärmerer Kinder widmet.2122 Die Shell Jugendstudie befasst sich mit der Situation der jun-gen Menschen von 12 – 25 Jahren. Die Bertelsmannstiftung „mitWirkung!“ hat im Jahr 2005 eine Untersuchung zum Partizipationsverhalten junger Menschen zwischen 12 und 18 Jahren und den zur Motivation zur Beteiligung relevanten Faktoren durchgeführt.
Um den Umfang dieser Arbeit auf das Wesentliche zu begrenzen und trotzdem einen allge-meingültigen Überblick zu verschaffen, werden im folgenden die Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2006, deren Zielgruppe vom Alter her genau mit der untersuchten Gruppe dieser Arbeit übereinstimmt, und die Untersuchungen der Initiative „mitWirkung!“, welche speziell zum Thema Partizipation viel Material beinhaltet, vorgestellt. Eine Darstellung der Situation sozial schwacher Jugendlicher und von Migranten erfolgt im dritten Teil dieser Arbeit.
2.1.1 Ergebnisse der Shell Jugendstudie 2006
Die Shell Jugendstudie 2006 besteht aus einer quantitativ repräsentativen Umfrage unter Ju-gendlichen und enthält außerdem eine qualitative Erhebung bei nach systematischen Ge-sichtspunkten ausgewählten Jugendlichen durch leitfadengestützte Interviews. Befragt wur-den 2532 Jugendliche im Alter von 12 – 25 Jahren, davon 1774 aus den neuen und 758 aus den alten Bundesländern.
Die Studie beinhaltet bereits eine Auswertung und Zusammenfassung der Ergebnisse der Be-fragung. Hier werden nur die für die Fragestellung dieser Arbeit relevanten Themen erläutert. Im Einzelnen sind das die Trends der politischen Orientierung junger Menschen und ihre Ein-stellung zu Politik und Gesellschaft, die Besonderheiten der Geschlechter, der Stellenwert der Familie in ihrer Welt und der Zusammenhang zwischen Herkunft und Berufswahl.
Ausgangslage
Direkt nach ihrem Interesse an Politik befragt, kann man bei Jugendlichen und jungen Er-wachsenen, wie die letzten Shell Studien zeigen, einen lang anhaltenden Trend nachlassenden Interesses an diesem Thema feststellen. Als Grund dafür wird oft mangelndes Vertrauen in die Politik genannt. Deutlich nachgelassen haben Einbindung in Parteien oder Gewerkschaf-ten sowie andere verbindlichere und längerfristig angelegte Formen der Partizipation bzw. des sich Einbringens in die Gesellschaft.23
An dieser Stelle von einem generell steigenden Desinteresse an Partizipation zu sprechen, wäre jedoch verfrüht. „Einer geringeren Neigung, sich in politischen Parteien und Verbänden aktiv zu engagieren, steht die eindrucksvolle Bereitschaft vieler Jugendlicher gegenüber, sich in einem breiteren gesellschaftlichen Kontext für soziale Belange, für Umweltfragen oder für
Angelegenheiten des unmittelbaren gesellschaftlichen Umfeldes zu engagieren“.24 Insgesamt haben die jungen Menschen sehr hohe Erwartungen bezüglich des Ergebnisses eines Partizi-pationsangebotes. Als besonders wichtige Motivationsfaktoren wurden persönlicher Nutzen und Erfolg des Projektes genannt. Hierzu werden von den Jugendlichen wenig hierarchisch organisierte, vernetzte Zusammenschlüsse mit der Möglichkeit, die Art und Weise der Gestal-tung selber zu bestimmen, gefordert.
Daten und Fakten zu Politik und Gesellschaft
Die zu beobachtende Politikverdrossenheit beschreibt die wachsende Distanz zum politischen Geschehen und seinen Akteuren. Das bekundete Interesse an Politik hat bei Jugendlichen von 55% im Jahre 1984 bis 2002 auf 34% abgenommen, um dann bis 2006 wieder auf 39% anzu-steigen.25 Ältere Jugendliche interessieren sich zudem mehr (48%) als der Durchschnitt, ins-gesamt bekundeten mehr Männer (40%) als Frauen (30%) Interesse für Politik.26
Oft wurde eine Zufriedenheit mit der Demokratie als Staatsform geäußert, kritisiert wurde die konkrete Praxis der Politik in unserem Land. Politikverdrossenheit junger Menschen ist also zumeist gleichbedeutend mit Parteien- und Politikerverdrossenheit, nicht jedoch mit einer Ablehnung der Demokratie als Staatsform insgesamt.
Unzufrieden mit der Demokratie in unserem Land, wie sie heute ist, zeigten sich in den alten Bundesländern 34%, in den neuen 57%. Eine Ausnahme stellten die ausländischen Jugendli-chen dar, welche mit 76% angaben, dass sie zufrieden seien.27
Allgemein nach der Demokratie als Staatsform gefragt, gaben in den alten Bundesländern 82%, in den neuen 73% an, diese für gut zu halten.28
Von einer Abkehr von demokratischen Grundwerten kann also keineswegs ausgegangen wer-den, wohl aber von einem sehr ausgeprägten Politikverdruss bezüglich dem Handeln ihrer Akteure. Insgesamt vorherrschend waren die Meinungen, dass Politiker hauptsächlich darauf achten (wieder)gewählt zu werden und die Macht im Staat in den Händen einiger weniger liegt, die machen was sie wollen, und alle anderen haben keinen Einfluss darauf.29
Das Desinteresse der meisten Jugendlichen bezüglich Parteimitgliedschaften (nur 2% sind aktiv) deutet im Hinblick auf die oben beschriebene wesentlich ausgeprägtere Bereitschaft, sich in einem breiter gefassten gesellschaftlichen Rahmen zu engagieren und dem Wunsch nach konkreten mitwirkungsbezogenen Angeboten also auch auf ungenügend vorhandene flexible und projektbezogene Partizipationsmöglichkeiten innerhalb der Parteien hin. Um dem immer geringer werdenden Mitglieder- und Interessentenzustrom entgegen zu wirken, müss-ten die Parteien, über ihr Interesse Mitglieder und Wähler zu binden hinaus, Interesse für die Lebenswelt der Jugendlichen entwickeln und eben solche Möglichkeiten anbieten.30
41 % der Jugendlichen gaben an, keiner der deutschen Parteien eine Lösungskompetenz der aktuellen Probleme zuzusprechen, 6 % machten keine Angabe, die anderen 53 % der Befrag-ten gingen davon aus dass die Parteien zur Lösung der aktuellen Probleme fähig seien, wobei deren Präferenzen der einzelnen Parteien ungefähr ein Bild ergaben, wie wir es auch bei den Wahlen gesehen haben.31
Diese Ergebnisse wurden in der Öffentlichkeit oft als alarmierend gesehen, weil ein schwin-dendes Interesse Jugendlicher am Parteienleben als Gefahr für die Demokratie gesehen wur-de. Hier wird implizit unterstellt, dass die Ansicht bezüglich Parteien bei der älteren Generation anders wäre. Dies ist so nicht richtig. Während z.B. in der vorletzten Shell Umfrage im Jahre 2002 insgesamt 37% der Jugendlichen keiner Partei eine Lösungskompetenz zuspra-chen, waren es in einer Forsa Umfrage 53% der älteren, die sich dieser Aussage anschlossen. Zudem besagt dies nur, dass keiner der angebotenen Parteien vertraut wird, nicht jedoch, dass prinzipiell am System der parlamentarischen Demokratie bzw. an der Institution Partei ge-zweifelt wird.32
Laut Shell Jugendstudie wird politisches Interesse oft von besser gebildeten und selber poli-tisch interessierten Eltern sozial vererbt.33 Die sozialen und kulturellen Faktoren, die dabei eine Rolle spielen, werden in Kapitel 3 dieser Arbeit genauer erläutert und untersucht.
Etwa 24% der Jugendlichen gelten als „Mitwirkungsbezogen“ (=Aktive), 19% bezeichnen sich als „Ordnungsorientiert“ (=eher autoritär strukturierte Demokraten), 28% als „Politikkri-tisch“ (=distanziert) und ebenfalls 28% als „politisch desinteressiert“ (=“unbedarfte Kids“). Gebildet wurden diese vier Gruppen aufgrund einer Typisierung basierend auf einer Klustera-nalyse anhand einer Befragung zu „Demokratiekonzept und Einstellungen zur Politik“ mit 14 Items zu diesen Themen.34 Alle 4 genannten Gruppen gaben insgesamt hohe Zustimmung zur Demokratienorm von sich. Etwas weniger Zustimmung kam nur von den ordnungsorientier-ten Jugendlichen, die sich zum Teil auch „eine starke Hand“ wünschten, um für Ordnung zu sorgen.35
Als wichtigstes gesellschaftliches Betätigungsfeld bzw. Aufgabe der Politik gaben über 75% aller Jugendlichen den Arbeitsmarkt an, gefolgt von Familie (53%), Bildung (42%) und Al-tersversorgung (40%).36
Der Anteil an stark und oft in sozialen Zusammenhängen aktiven Jugendlichen ist bei Migranten (40%) höher als bei Deutschen (32%). Ausländische Mitbürger leben oft in Wohn-gebieten mit vielen Mitbürgern der gleichen Herkunft. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei diesen sozialen Leistungen der Migranten oft um ganz konkrete Hilfe untereinander handelt. Dies erleichtert ihnen den Alltag in unserem Land, fördert allerdings unter Umstän-den auch das Verweilen in ihrer sozialen Nische, da Migranten oft nur in ihrem Stadtteil mit Menschen ihrer Kultur aktiv sind.37
Die Aktivitäten finden zumeist in Vereinen (40%), Schulen und Unis (23%), kirchlichen Zu-sammenhängen (15%) oder selbst organisierten Zusammenhängen (13)% statt. Gewerkschaf-ten und Parteien bilden mit 2 % das Schlusslicht. Auffallend ist, dass gerade die von den Ju-gendlichen am positivsten beschriebenen Möglichkeiten der weitgehenden Selbstorganisation informeller Zusammenhänge sehr unterrepräsentiert sind. Dies lässt auf einen größeren Bedarf in diesem Bereich schließen und ist sicherlich ein guter Ansatzpunkt für Sozialarbeiter.
Obwohl viele Jugendliche mit den gesellschaftlichen Verhältnissen unzufrieden sind, zeigen nur wenige stabiles politisches Engagement. Als Grund wird oft angeführt, dass man nur dann aktiv wird, wenn dabei auch etwas herauskommen kann. Außerdem wird das Bedürfnis arti-kuliert, dass die Aktivitäten den Jugendlichen auch selber etwas bringen müssen. „Insbeson-dere politisches Engagement muss, wenn es kontinuierlich ausgeübt werden soll, mit einem persönlich fassbaren Nutzen verbunden sein“.38
Besonderheiten der Geschlechter
Junge Frauen haben heutzutage mindestens ebenso starken beruflichen und schulischen Ehr-geiz wie ihre männlichen Altersgenossen. Man kann eine Umkehrung des traditionellen Ge-schlechterverhältnisses beobachten, ohne dass sich dies bislang im Durchschnitt des berufli-chen Erfolges junger Frauen niederschlägt. Männer erleben Frauen oft als Gefährdung ihres sozialen Status und wehren sich durch Flucht in alte Muster.39
Besonders stark ausgeprägt ist dieser Konflikt bei manchen jungen Migrantinnen, welche durch die zum Teil strengen Regeln in ihrem Elternhaus noch schwieriger den neuen Wert-vorstellungen der jungen Frauen entsprechen können. Komplett überwunden ist diese Prob-lematik allerdings in westlich sozialisierten Familien auch noch nicht.
Im Feld des politischen Engagements drücken sich die Geschlechtsunterschiede zum Nachteil junger Frauen aus. Macht ist für männliche Jugendliche wichtiger, man findet überwiegend Männer in den institutionalisierten Politikbereichen. Junge Frauen sprechen sich auch im Durchschnitt weniger Kompetenz zu, politische Fragestellungen beurteilen zu können, was sicherlich auch hemmend bezüglich ihres Engagements wirkt. Bei den Männern bestehen of-fensichtlich auch weniger Hemmungen, Vorteile aus ihrer Position zu ziehen.40
Daraus zu schließen, dass junge Frauen unpolitisch sind, wäre jedoch verfrüht, sie „sind nicht unpolitisch, aber sie engagieren sich häufiger jenseits der etablierten Politik im sozialen Be-reich. Da nach wie vor mehr Frauen als Männer soziale Berufe ergreifen, kann dieses Engagement durchaus als Entscheidung im Zusammenhang mit der eigenen beruflichen Zukunfts-planung gesehen werden“41. Bei Männern ist öfter eine berufliche Weichenstellung bezüglich des persönlichen Weiterkommens durch ihr Engagement in der Politik zu verzeichnen.42
Stellenwert der Familie
Die Familie ist weiterhin eine der wichtigsten Lebenswelten junger Menschen. In unserer westlichen Welt ist in den letzten Generationen eine starke Veränderung in der Struktur der Familien aufgetreten. Oft sind sie kleiner, bestehen aus nur noch zwei Personen und sind von Scheidungen geprägt. Außerdem ist eine Zunahme von Eltern unterschiedlicher regionaler Herkunft zu verzeichnen.
„Der sozioökonomische Status des Vaters und der Mutter entscheidet über die Spielräume der persönlichen Entfaltung der Kinder und Jugendlichen. Dieser Status, von finanziellen Res-sourcen, Bildungsgrad und sozialer Anerkennung der Eltern bestimmt, hat sich bei einem Teil der Familien in den vergangenen dreißig Jahren spürbar verbessert. Gleichzeitig hat er sich bei 30% aller Familien enorm verschlechtert“43.
Es ist anzunehmen, dass hier auch die familiäre Situation mit determinierend für die Start-chancen eines jungen Menschen ist. Wenn die Eltern getrennt leben, bekommt der Jugendli-che zumindest nur von einer Seite Wissen und kulturelles Kapital so intensiv mit wie andere von beiden Elternteilen. Außerdem verschlechtert sich durch eine Scheidung oft auch die fi-nanzielle Situation der Familie.
Während es also dem oberen Drittel bezüglich dieser Ressourcen besser geht, die Nachkom-men gut ausgestattet sind und beste Chancen haben, steht das untere Drittel aufgrund von lan-ger Arbeitslosigkeit, schlechter Bildung etc. wesentlich schlechter da. Im Mittelfeld hat sich hingegen wenig verändert. Diese Diskrepanz, welche sich zuerst vor allem in beruflichen Chancenunterschieden äußert, schlägt auch auf die Motivation zur politischen Partizipation durch. Beruflicher Erfolg, der Status der Familie und das Selbstbewusstsein, welches wieder durch die zwei erstgenannten Faktoren mitgeprägt ist, beeinflussen oft die Entscheidung, sich im öffentlichen Raum einzubringen.
„Mit der Zugehörigkeit zu einer dieser drei unterschiedlichen Gruppen sind viele der Zu-kunftsperspektiven von Jugendlichen programmiert.“44 Dadurch entstehen auch schichtspezi-fische Unterschiede beim Zugang zu Partizipationsangeboten sowie eine weitere Verschär-fung der gesellschaftlichen Unterschiede. Ebenso kann man nachweisen, dass auch die ge-samte Lebenseinstellung von familiären Ausgangsbedingungen mit einer zunehmenden Kluft zwischen verschiedenen Familienkulturen geprägt ist.
Herkunft und Berufswahl
Obwohl in der BRD formal die gleichen Chancen für alle Menschen bezüglich ihrer schuli-schen und beruflichen Möglichkeiten bestehen, konnte eine sehr hohe Korrelation zwischen Schulabschluss/akademischem Grad des Vaters und dem beruflichen Erfolg der Kinder nach-gewiesen werden. Jugendliche, deren Väter zumindest ein Fachabitur oder einen höherwerti-gen Abschluss haben, beenden ihre Schullaufbahn nur zu fünf Prozent mit einem Hauptschul-abschluss, 21 % erreichen einen Realschulabschluss bzw. mittlere Reife und 74 % von ihnen schließen mit Abitur oder Fachhochschulreife ab. Bei jungen Menschen, deren Vater keinen oder einen einfachen Schulabschluss haben, zeigt der Trend genau in die entgegen gesetzte Richtung. Zwei Prozent von ihnen beenden die Schule ohne Abschluss, 34 % mit Hauptschul-abschluss, 40 % mit mittlerer Reife und nur 24 % mit der Fachhochschulreife. Vergleicht man die Schulabschlüsse der Jugendlichen mit denen ihrer Mütter ergibt sich ein ähnliches Bild.45
Bildung wird in Deutschland sozial vererbt oder auch durch Nachhilfe, welche finanzielle Ressourcen voraussetzt, gefördert, wobei der Anteil derjenigen, welche Nachhilfe nehmen, unter 25 % liegt und somit nicht allein verantwortlich für die oben angeführten Unterschiede zwischen den Klassen sein kann.
Es gibt zudem Unterschiede bezüglich des Elternhauses und den dort herrschenden Verhält-nissen zwischen den verschiedenen Schichten. „Eltern der sozialen Unterschicht setzen zur Lösung von Konflikten nach Angaben der Jugendlichen eher autoritäre Erziehungsstile ein“.46 Als Ursachen werden Belastungen durch das Wohnumfeld, ein niedriges Einkommen oder Arbeitslosigkeit und geringere Bildung in der Unterschicht angegeben. Häufige Krisen inner-halb der Familien führen außerdem zu schlechterer Verfügbarkeit sozialer Netzwerke, so dass den Jugendlichen der Unterschicht weniger helfende Ressourcen zur Verfügung stehen.47
Zusammenfassung
Im Hinblick auf die Relevanz für das Thema dieser Arbeit werden hier noch einmal die Er- kenntnisse hervorgehoben, auf welche später gesondert eingegangen werden soll.
41 % der Jugendlichen sprechen keiner der Parteien eine Lösungskompetenz zu, insgesamt scheint die Mitgliedschaft in Parteien oder Gewerkschaften nicht als besonders erfüllend bzw. erstrebenswert unter jungen Menschen zu gelten. „Die Entscheidungs- und Handlungsketten zwischen Input und Output in den klassischen Räderwerken des politischen Betriebes sind zu lang, bevor man eine Wirkung auf einen Einsatz spürt. Ideologismen, erstarrte Rituale im in-stitutionalisierten politischen Alltag und rigide Strukturen in den Großorganisationen locken heutzutage kaum einen Jugendlichen hinter dem Ofen hervor („alte Männer in grauen Anzü-gen“), weil man darin für sich persönlich keinen Sinn entdecken kann, weil davon nichts zu erwarten ist, nicht einmal Spaß.“48
Besonders relevant bezüglich der Motivation zur Teilnahme an einem Partizipationsangebot stellt sich aus Sicht der Jugendlichen ihr persönlicher Nutzen und Erfolg des Projektes dar. Zu stark institutionalisierte Angebote werden abgelehnt. Insgesamt stehen einem Engagement der jungen Generation also nicht die fehlende Motivation generell, sondern die Möglichkeiten, wie Partizipation angeboten wird, im Wege.
Ins Auge fällt außerdem, dass trotz formal gleicher Chancen der größte Einfluss auf die späte-re Berufswahl und den Schulabschluss vom Elternhaus ausgeht. Ärmere Eltern oder Eltern mit niedrigem Bildungsstand wirken sich nachteilig auf das Partizipationsverhalten eines Kindes aus, da dieses, wie später noch gezeigt wird, stark von der Bildung abhängig ist. Die obere Mittelschicht und die Oberschicht sind dadurch bezüglich Partizipation im Vorteil, die vorhandenen Angebote sind eher auf sie zurechtgeschnitten, gerade dort, wo freies Sprechen erforderlich ist und anspruchsvollere Debatten geführt werden.
Betrachtet man die gesellschaftliche Entwicklung der Schichten insgesamt, fällt außerdem auf, dass die Kluft zwischen ihnen eher größer als kleiner wird49 und somit auch der Zugang zu Partizipationsangeboten - wenn dieser Entwicklung nicht entgegengewirkt oder die Parti-zipationsangebote umgestaltet werden - tendenziell immer ungleicher verteilt wird.
Bevor nun hieraus weitere Schlüsse gezogen werden, wird im nächsten Kapitel noch auf die Untersuchungen der Bertelsmannstiftung „mitWirkung!“ eingegangen um dann auf beiden Untersuchungen beruhende Aussagen über das Partizipationsverhalten junger Menschen tref-fen zu können.
2.1.2 Studie der Initiative „mitWirkung!“ zum Partizipationsverhalten junger
Menschen50
Im diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Erhebung der Initiative „mitWirkung!“ aus dem Jahr 2005, entnommen aus der Veröffentlichung „Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland – Daten, Fakten, Perspektiven“ dargestellt. Dabei handelt es sich um ausgewerte-te Erhebungsdaten bezüglich individueller und kommunaler Einflussfaktoren, welche Partizi-pation fördern oder hemmen.
Das Ziel von „mitWirkung!“ ist nach eigenen Angaben die Stärkung der Kinder- und Jugend-partizipation in Deutschland. Partizipation im Gemeinwesen ist laut „mitWirkung!“ für junge
Menschen das wichtigste Feld, in welchem sich entscheidet, welche Einstellung sie zur Politik und Demokratie gewinnen. Es gilt daher, Transparenz über die Möglichkeiten der Partizipati-on herzustellen und Konzepte zu entwickeln, diese auszubauen. Es wurde der Versuch unter-nommen, „Good practice“ Beispiele zu identifizieren und anhand derer die Entwicklung von Strategien zur Beteiligung und die Schaffung von Referenzmodellen voran zu treiben so wie eine nachhaltige und flächige Verankerung zu gewährleisten.
Gestartet wurde die Initiative im Jahr 2004 mit einer Befragung zur Bestandsaufnahme und Eruierung von förderlichen Bedingungen im Bereich Partizipation mit 12084 Kindern und Jugendlichen (12-18 J.), 42 Kommunalverwaltungen und 631 Lehrern.51
Damit stellt diese Studie die bisher umfassendste wissenschaftliche Erhebung in Deutschland zum Thema Partizipation dar.
Erhebung der förderlichen und hinderlichen Einflussgrößen.
Die Untersuchungen ergaben, dass Kinder und Jugendliche oft nur dort mitwirken können, wo die Interessen der Eltern und anderer Erwachsener nicht unmittelbar betroffen sind. Sowohl im Elternhaus wie auch in der Schule war Partizipation besonders in Bereichen, die nicht an der Autorität der Lehrer oder Erziehungsberechtigten rührten, besonders ausgeprägt. Dass damit keine, die jungen Menschen zufrieden stellenden Ergebnisse zu erreichen sind, leuchtet ein. Hier stellt sich die Frage, in wie weit der Ansatz der Beteiligung ernst gemeint ist und auch umgesetzt wird.
Gerade die sensiblen Themen, bei denen Erwachsene ein Stück ihrer Autorität abgeben, sind für Jugendliche besonders spannend, berühren sie doch zumeist schwerwiegendere Bereiche der Lebensgestaltung. Nur wenn Jugendliche auch in sensiblen Bereichen mitentscheiden können, ist zu erwarten, dass durch die dann bei für sie wichtigen Themen erlebten Erfolge eine positive Rückkoppelung entsteht, welche sich auf ihr zukünftiges Partizipationsinteresse auswirkt.52
Als besonders fördernder Faktor wurde eine frühe Mitwirkung mit gutem Ergebnis und per-sönlicher Zufriedenheit mit dem Projekt beschrieben. Wichtig dabei ist, dass diese Erfahrungen außerhalb der Familie in der Schule oder Gemeinde gemacht wurden, da Partizipationser-fahrungen im Elternhaus nicht auf die beiden anderen Institutionen übertragen wurden. Au-ßerdem wirken sich gute Informationen über bestehende Möglichkeiten, ein großer Wunsch etwas zu verändern, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, ein Freundeskreis, welcher eben-falls mitwirkt, und Vereinsaktivitäten positiv aus.53
Partizipation in der Schule:
Statt 74,6% Beteiligung, wie entsprechend den Familien angegeben, äußerten im Bereich Schule nur 14,5% der Befragten, dass sie viel oder sehr viel mitwirken dürfen. Überraschend hoch sind die Abweichungen in der Bewertung, wie viel Partizipation stattfindet, wenn man die Darstellungen von Schülern und Lehrern gegeneinander stellt. Diese betragen zwischen 25 und 50%. Sie sind besonders hoch, wenn es um die Leistungsbewertung und die Festlegung von Hausaufgaben geht, wobei die Lehrer immer zu einem viel höheren Prozentsatz davon ausgehen, dass sie den Schülern die Möglichkeit einräumen, mitzubestimmen.54 Es bleibt also festzuhalten, dass offensichtlich nicht jedes Partizipationsangebot als solches wahrgenommen und anerkannt wird und auch eine echte, ernst gemeinte Chance zur Mitbestimmung von Sei-ten der Lehrer darstellt.
Laut Angaben der Schulleiter besteht das Angebot eines Schülerparlamentes, meist vertreten durch die Schulsprecher, bei jedem zweiten Befragten. 5,3% der Schüler geben an, in einem solchen Gremium mitgewirkt zu haben. Eine Schülervertretung haben über 80% der befragten Schulen, wobei dabei nur 12,8 % der Schüler angeben, bereits mitgewirkt zu haben. Unter den verschiedenen Schulformen haben Gymnasien und Gesamtschulen ein signifikant breiteres Mitwirkungsangebot.55
[...]
1 Vgl. Deutscher Bundestag (1-Jrsg.): Enquete-Kommission, „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ Bericht Bürgerschaftliches Engagement: auf dem Weg in eine zukunftsfähige Bürgergesellschaft, Opladen 2002: Leske + Budrich. Band 4.
2 Vgl. Österreichisches Institut für Jugendforschung (1-Jrsg.): Die Jugend ist die Zukunft Europas – aber bitte noch nicht jetzt. Wien 2005: Jentzsch.
3 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung: Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung.http://www.bpb.de/veranstaltungen/UKCY1L,0,0,Aktionsprogramm_f%FCr_mehr_Jugendbeteiligung.html (zugegriffen am 04.03.2008)
4 Vgl. Bund-Länder-Programm 'Soziale Stadt'. http://www.sozialestadt.de/programm/ (zugegriffen am 11.03.2008)
5 Vgl. Bertelsmann Stiftung (1-Jrsg.): Mehr Partizipation wagen. Gütersloh 2007: Verlag Bertelmann Stiftung. 2. Auflage.
6 Vgl. Schäfers, Michael; Zimmermann, Joachim (1-Jrsg.): Partizipation. Von Solidarität, Eigenverantwortung und bürgerschaftlichem Engagement. Münster 2005: LIT Verlag. Band 3.
7 Vgl. Vereinte Nationen: Internationaler Jugendtag 2007 http://www.un.org/esa/socdev/unyin/iyd2007.htm (zugegriffen am 15.03.2008)
8 Vgl. Österreichisches Institut für Jugendforschung (Hrsg.): Die Jugend ist die Zukunft Europas – aber bitte noch nicht jetzt. S.102.
9 Vgl. Shell Deutschland Holding GmbH (Hrsg.): 15. Shell Jugendstudie „Jugend 2006“ Frankfurt am Main 2006: Fischer Taschenbuch Verlag. S.105 u. 107.
10 Meine eigene Erfahrung in der OT Josefshaus diesbezüglich ist, das vor allem die Anführer von Jugendgangs ihre Position durch Gewalt und unsoziales Verhalten erlangen. Die Anführer werden von den anderen Gangmitgliedern als Vorbild gesehen und sorgen somit für eine Aufwertung des undemokratischen Verhaltens unter den Jugendlichen.
11 Vgl. Burdewick, Ingrid (Hrsg.): Jugend – Politik – Anerkennung. Eine qualitative empirische Studie zur politischen Partizipation 11- bis 18- Jähriger. Bonn 2003: Leske + Budrich. Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung. S. 19 – 22.
12 Vgl. Eith, Ulrich; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Band 3: Jugend und Politik – Bestandsaufnahme, Bewertungen und Konsequenzen. Schwalbach 2005: Wochenschau Verlag S.58.
13 Ebd. S.58.
14 Schubert, Klaus; Klein, Martina (Hrsg.): Politiklexikon. Bonn 2007: J.H.W. Dietz Nachf. GmbH. S.226.
15 Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Kinder und Jugendpartizipation in Deutschland Daten, Fakten, Perspektiven http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_17946_17947_2.pdf (zugegriffen am 16.01.2008)
16 Vgl. Shell Deutschland Holding GmbH (Hrsg.): 15. Shell Jugendstudie „Jugend 2006“.
17 Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Kinder und Jugendbeteiligung in Deutschland. Gütersloh 2007: Verlag Bertelsmann Stiftung.
18 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung: Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung.
19 Vgl. Bittlingmayer, Uwe; Hurrelmann, Klaus: Medial vermittelte politische Bildung für Jugendliche aus bildungsfernen Milieus aus soziologischer Sicht. Expertise für die Bundeszentrale für politische Bildung. Manuskript. 2005. S.6.
20 Vgl. World Vision Deutschland e.V. (Hrsg.): Kinder in Deutschland 2007. 1. World Vision Kinderstudie. Frankfurt am Main 2007: Fischer Taschenbuch Verlag.
21 Vgl. Deutsches Kinderhilfswerk e.V. (Hrsg.): Kinderreport Deutschland 2007. Daten, Fakten, Hintergründe. Freiburg 2007: Velber Ver-lag.
22 Vgl. Shell Deutschland Holding GmbH (Hrsg.): 15. Shell Jugendstudie „Jugend 2006“.
23 Vgl. ebd. S.45.
24 Ebd. S.45.
25 Vgl. ebd. S.105.
26 Vgl. ebd. S.106.
27 Vgl. ebd. S.110 – 111.
28 Vgl. ebd. S.113.
29 Vgl. ebd. S.115 – 116.
30 Vgl. ebd. S.127.
31 Vgl. ebd. S.109.
32 Vgl. Roller, Edeltraud; Brettschneider, Frank; van Deth, Jan W.(Hrsg.): Jugend und Politik: “Voll normal“. Wiesbaden 2006: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S.269 – 270.
33 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): 15. Shell Studie - Jugend 2006. S.106.
34 Vgl. ebd. S.116-117.
35 Es verwundert, dass gerade unter den politikkritischen Jugendlichen die Selbsteinschätzung bezüglich ihrer politischen Kompetenz we-sentlich geringer ist, als bei den Mitwirkungsbezogenen. Ebenso verwundert es, dass diese beiden Punkte in dieser Form als Gegensätze verstanden werden. An dieser Stelle liest man die implizite Annahme heraus, dass die Jugendlichen entweder in unserem politischen System funktionieren oder eben nicht, weniger aber eine kritische Hinterfragung unseres Systems bezüglich eines adäquaten Umganges und der Integration mit/von jungen Menschen.
36 Vgl. ebd. S.119 - 120.
37 Vgl. ebd. S. 125
38 Vgl. ebd. S. 130.
39 Vgl. ebd. S.36.
40 Vgl. ebd. S.38.
41 Ebd. S.38.
42 Politische Ämter verhelfen tatsächlich sehr oft zu guten Jobs. In der Shell Jugendstudie wird an dieser Stelle unkritisch impliziert, dass die bestehenden politischen Verhältnisse an und für sich, so wie sie sind, ihre Berechtigung haben. Die oben beschriebene, prinzipiell zu begrü-ßende Emanzipation junger Frauen, sich durch eigenes Engagement einzubringen und auch beruflich voran zu kommen, ist jedoch wieder-um, ebenso wie die Bekleidung politischer Ämter durch Männer, welche sich dadurch einen persönlichen Vorteil verschaffen, zu prüfen und zu bewerten. Es muss unterschieden werden zwischen Machtmissbrauch und –gebrauch, gerade wenn es um gehobene Positionen in der Politik und damit einhergehend besseren beruflichen Chancen geht. Fördernswert ist dieses Engagement mit persönlichem Nutzen, wenn der Wert des Vorteils dem der investierten Arbeit entspricht und nicht durch Vetternwirtschaft ein Vielfaches davon ist.
43 Ebd. S.49.
44 Ebd. S.49-50.
45 Vgl. ebd. S.66.
46 Ebd. S.62.
47 Vgl. ebd. S. 63.
48 Eith, Ulrich; Rosenzweig, Beate (Hrsg.): Jugend und Politik – Bestandsaufnahme, Bewertungen und Konsequenzen. S.72 – 73.
49 Vgl. Shell Deutschland Holding (Hrsg.): 15. Shell Studie - Jugend 2006. S.
50 Vgl. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Kinder und Jugendpartizipation in Deutschland - Daten, Fakten, Perspektiven.
51 Vgl. ebd. S.5.
52 Vgl. ebd. S.14.
53 Vgl. ebd. S.8.
54 Vgl. ebd. S.16 u. 19.
55 Vgl. ebd. S. 17 – 18.