Dieses Policy Paper befasst sich in Form einer Problemanalyse mit einem gesellschaftlich relevanten Thema, welches in der medialen Öffentlichkeit ignoriert, unterdrückt, vernachlässigt, oder verhindert wird. Das zu analysierende Thema behandelt eine aktuelle, gesellschaftliche Herausforderung.
Konkret werden die ökonomischen Rahmenbedingungen untersucht, welche die Form und die Ausführung der Geburtshilfe und damit das Geburtserleben von Frauen signifikant beeinflussen. Viele Frauen erleben die Geburt ihres Kindes, entgegen der weitverbreiteten Vorstellung, nicht als Wunder. Vielmehr nehmen Frauen die Geburt im schlimmsten Fall mehr als ein traumatisierendes Erlebnis wahr. Auch die Kinder haben aufgrund zu früher oder gar überflüssiger Interventionen häufig mit langfristigen Gesundheitsfolgen zu kämpfen. Negative wahrgenommen Geburten können die subjektive Gesundheitseinschätzung und den Gesundheitszustand der Mütter einige Monate bis mehrere Jahre nach der Geburt signifikant beeinflussen. Das Kind kann durch zu früh erfolgte und teils überflüssige Interventionen langfristige Einschränkungen erhalten. Hinzu kommt erschwerend, dass die Frauen, welche den Umgang der Hebammen und des Personals als Gewalteinwirkung erleben mussten, kaum Hilfe oder Anlaufstellen vorfinden. Hierdurch ergibt sich die Frage nach den Faktoren, welche zu diesen Zuständen führen. Ist der formale, institutionalisierte Ablauf der Geburt bedingt durch zu wenig Zeit, Geld oder wird pauschal gegen Risiken präventiv gehandelt? Hinzu kommt die Tatsache, dass in den diversen Institutionen bemerkenswerte Unterschiede zwischen zentralen Akteuren und deren Ansichten darüber, wie eine Geburt durchzuführen ist, bestehen. Mithilfe der Analyse sollen mögliche Gründe für die Vernachlässigung dieses Themas erläutert werden und identifiziert werden, warum dieses nachhaltig von den Medien ignoriert und vermieden wird.
In der Kommunikationswissenschaft dient die Theorieentwicklung Cohens (1963) als Fundament des Agenda-Setting. Cohen gelang zu der Erkenntnis, dass die Massenmedien einen großen Einfluss darauf haben, worüber eine Gesellschaft nachdenkt. Allerdings haben sie keinen Einfluss auf das subjektive Befinden, welches eine Person zu den jeweiligen Themen entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Methodik und theoretische Annahmen
- 2.1 Agenda-Setting
- 2.2 Der Wert einer Nachricht
- 3 Definierung und Analyse der Problemlage
- 4 Fazit
- 5 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Policy Paper analysiert die Unterdrückung eines gesellschaftlich relevanten Themas in der medialen Öffentlichkeit. Es untersucht die ökonomischen Rahmenbedingungen der Geburtshilfe, die das Geburtserleben von Frauen und die Gesundheit von Kindern beeinflussen. Das Paper beleuchtet die Gründe, warum dieses Thema von den Medien ignoriert wird, und analysiert die Faktoren, die zu dieser Vernachlässigung führen.
- Einfluss von ökonomischen Rahmenbedingungen auf die Geburtshilfe
- Negative Geburtserfahrungen und ihre Folgen für Frauen und Kinder
- Vernachlässigung des Themas in der medialen Öffentlichkeit
- Anwendung der Agenda-Setting-Theorie zur Analyse der Problemlage
- Faktoren, die den Wert einer Nachricht beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beleuchtet die Relevanz der Problematik. Es thematisiert die negativen Auswirkungen von ökonomischen Rahmenbedingungen auf das Geburtserleben von Frauen und die Gesundheit von Kindern. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Methodik und den theoretischen Annahmen, die für die Analyse verwendet werden. Dabei wird die Agenda-Setting-Theorie und die Nachrichtenwerttheorie vorgestellt. Das dritte Kapitel analysiert die Gründe für die Vernachlässigung des Themas in der medialen Öffentlichkeit.
Schlüsselwörter
Agenda-Setting, Nachrichtenwert, Geburtshilfe, ökonomische Rahmenbedingungen, Frauen, Kinder, Gesundheit, Medien, Vernachlässigung, Diskussion, Öffentlichkeit
- Arbeit zitieren
- Saskia Peek (Autor:in), 2019, Agenda Cutting. Wie werden Themen in der Öffentlichkeit unterdrückt, verhindert oder ignoriert?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1274123