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Hausarbeit, 2022
14 Seiten, Note: 1,7
1 Einleitung
2 Teams
2.1 Grundlagen der Teamarbeit
2.1.1 Interdependenz
2.1.2 Handlungsautonomie
2.2 Erfolgsfaktoren der Teamarbeit
2.3 OCEAN-Modell
2.4 Ergebnisse des Experteninterviews
3 Workshop Design
3.1 Inhalt
3.2 Übungen
3.3 Zeitansatz
3.4 Instruktion für Teilnehmer
3.5 Begründung für die Auswahl
4 Feedback
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Anlage
In dieser Hausarbeit in dem Modul Arbeits- und Organisationspsychologie 2 soll das Thema Teammanagement behandelt werden. Es wird zunächst ein Einblick in die Theorie geben. Diese Theorie wurde als Basis in einem Workshop verwendet, um den Teilnehmern das Thema nahezulegen. Im Anschluss an die Theorie wird auf den Workshop eingegangen. Es wird auf den Ablauf und die praktischen Übungen eingegangen und erklärt, wie der Workshop aufgebaut war. Als nächstes wird noch ein möglichst qualitatives Feedback dargelegt, welches den Workshop einer Person des Moduls bewertet.
Jeder Mensch hat bereits in der Schule Berührungspunkte mit Teams gehabt und hat einen subjektiven Eindruck, was Teams sind, wie Teams sich organisieren und wie Teams funktionieren. Dieser Eindruck soll nun mit den vorhandenen Theorien zur Teamarbeit eingeordnet werden.
Die ursprüngliche Bedeutung des Worts Team stammt aus dem Altenglischen und kann mit „ziehen“ übersetzt werden. Dabei wurde früher das Nutzvieh gemeint, welches den Joch über einen Acker ziehen sollte. Moderne Teams sind also eine Gruppe von Menschen, die an etwas Gemeinsamen ziehen. Dabei wird die Aufgabe unter den Teilnehmern1 des Teams so aufgeteilt, dass jeder nach seinem Können und der geistigen Fähigkeit gleichberechtigt ist (Messner, 2014).
Die Psychologen und Professoren Susan A. Mohrman, Susan G. Cohen und Allan M. Mohrman definieren ein Team folgendermaßen:
„A team is a group of individuals who work together to produce products or deliver services for which they are mutually accountable. Team members share goals and are mutually held accountable for meeting them, they are interdependent in their accomplishment, and they affect the results through their interactions with one another. Because the team is held collectively accountable, the work of integrating with one another is included among the responsibilities of each member“ (Mohrman, Cohen, & Mohrman, 1995).
Daraus lassen sich grundlegende Merkmale eines Teams ableiten, die universal auf sämtliche Arten eines Teams anwendbar sind.
Teams bestehen aus mindestens drei Personen und haben:
- ein gemeinsames Ziel
- Aufgabeninterdependenzen, die miteinander abgestimmt werden müssen
- Kontakt- und Kommunikationsmöglichkeiten untereinander
- eine klare Rollenverteilung und Verantwortungsstrukturen
Handlungsautonomie
Regelungen der Teamzusammengehörigkeit und eine Teamführung
Einige dieser Merkmale werden nochmal genauer erläutert.
Der Abstimmungsbedarf innerhalb eines Teams ist nicht strikt und findet ständig statt. Es ist vielmehr eine Abwechslung verschiedener Phasen. In einer Phase müssen sich die Teilnehmer, bei Angelegenheiten, die das gesamte Team betreffen intensiv abstimmen, in einer anderen Phase müssen Dinge abgestimmt werden, die nur ein Teil des Teams betreffen und in einer Phase arbeitet jedes Mitglied des Teams voneinander unabhängig in Einzelarbeit. Dies ist anhand der folgenden Abbildung verdeutlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Interdependenzmuster in Teams (vgl. Busch 2008, S. 63)
Die Handlungsautonomie, also das selbstständige Arbeiten der Teammitglieder, soll in Teams gegeben sein. Der Teamleiter schafft idealerweise ein Umfeld, in dem er sich selbst überflüssig macht, indem sich das Team selbst führen kann (Manz & Sims, 1995). Dies setzt jedoch das nötige Fachwissen und die charakterliche Reife voraus.
Diese Handlungsautonomie kann sich auf vier Kategorien erstrecken (Gemünden & Salomo, 2005):
Bei der Zielsetzungsautonomie ist die Definition des Ziels entscheidend für die Autonomie des Handelns. Sie können entweder exakt und präzise formuliert sein, wie beispielsweise Kennzahlen, sie können flexibel formuliert sein, wie beispielsweise Anforderungen an einen Kunden, oder, wie bei künstlerischen Werken, auch sehr offen und frei ausgeführt sein. Das Team besitzt dabei die Selbstbestimmung das Ziel in mehrere Teilziele zu unterteilen und zu entscheiden, wer welche Aufgaben übernehmen soll.
Bei der Ressourcenautonomie ist die Selbstbestimmung durch die zur Verfügung gestellten Ressourcen limitiert. Dies ist etwa ein festgelegtes Budget oder sonstige knappe Ressourcen. Das Team kann jedoch innerhalb dieses Rahmens die Ressourcen frei verteilen und nutzen. Auch der Teamleiter ist von diesen knappen Ressourcen betroffen, sodass er die Auswahl des Personals und die Zusammensetzung des Teams regulieren muss.
Die Strukturelle Autonomie betrifft die Einbindung des Teams in die Strukturen des Unternehmens. Die Strukturen legen fest, wem das Team untergeordnet ist und wer weisungsbefugt ist. Zudem muss festgelegt sein, ob die Teammitglieder vollständig zeitlich und räumlich im Team eingebunden sind, oder ob der normale Arbeitsbereich weiterhin bearbeitet werden muss, sodass die Mitglieder nur einen Teil der Arbeitszeit für die Teamaufgaben aufwenden können.
Die soziale Autonomie definiert die Zuständigkeiten, die Art der Aufgabenverteilung, den Partizipationsgrad des Teams und wie die Zusammenarbeit gestaltet ist. Sie umfasst die Regeln eines Teams.
Ein Team ist dann besonders erfolgreich, wenn die Basisprozesse eines Teams, sowie die Teamführung gut aufeinander abgestimmt ist. Die Teamleitung ist dafür verantwortlich, die inhaltlichen Grundsätze und Schwerpunkte festzulegen (Busch & von der Oelsnitz, 2018). Sie geben dem Team eine Richtung und Struktur. Außerdem legt der Teamleiter die Größe des Teams fest und entscheidet die Teamzusammensetzung.
Basisprozesse in der Teamarbeit sind essenzielle Skills, die die Teammitglieder bereits erlernt haben sollten, damit die Arbeit reibungslos und effizient erledigt werden kann. Sie setzen sich aus dem Kommunizieren, dem Reflektieren und dem Koordinieren zusammen. Das Kommunizieren und das prozessorientierte Reflektieren ermöglichen ein harmonisches produktives Arbeitsumfeld. Zusammen mit der Koordination können so Arbeitsabläufe effizient gestaltet werden. Teammitglieder sollten sich gegenseitig Feedback geben, Konflikte bewältigen und sich gegenseitig unterstützen. Dies schafft ein produktives Arbeitsklima (Schawel & Billing, 2018). Zudem Tritt der Nebeneffekt des Teamlernens auf.
Zum einen erlernen die Mitglieder eines Teams durch die Teamarbeit teilweise unterbewusst neues Fachwissen oder Fähigkeiten. Dieser Effekt wird auch als Cross Training bezeichnet (Busch & von der Oelsnitz, 2018). Die Teilnehmer profitieren von dem Wissens- und Fähigkeitsgefälle, welches in der Gruppe besteht. Sowohl während der Teamarbeit, als auch danach dient ein After Action Review der Aktualisierung des Wissens und der Fähigkeiten. Es wird sich bewusst gemacht, welche Fähigkeiten man durch die Teamarbeit neu erlernt hat und welches Wissen man sich aneignen konnte.
Zum anderen tritt bei Teamarbeiten der Effekt des Action Learnings auf. Dieser Effekt kommt vor, wenn die Teilnehmer die Aufgabe kreativ lösen und dabei auf Fehler oder Probleme stoßen.
Das Modell der Persönlichkeitspsychologie, welches auch als Big Five Modell oder Fünf Faktoren Modell geläufig ist, unterteilt die Persönlichkeit eines Menschen in fünf Faktoren.
- Openness to experience
- Conscientiousness
- Extraversion
- Agreeableness
- Neuroticism
Anhand des Ausmaßes dieser Faktoren kann die Persönlichkeit eines Menschen beschrieben und eingeschätzt werden. Es gilt international als das universelle Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung (Asendorpf & Neyer, 2012) und soll im Folgenden kurz erläutert werden.
Der erste Faktor der Offenheit beschreibt das Interesse an Beschäftigungen mit neuen Erfahrungen und Eindrücken. Die Gewissenhaftigkeit beschreibt die Selbstkontrolle, Genauigkeit und Zielstrebigkeit. Mit der Extraversion wird die Aktivität und das zwischenmenschliche Verhalten beschrieben. Der Faktor Verträglichkeit beschreibt die Distanz zwischen einem wohlwollenden, mitfühlenden Verhalten und einem egozentrischen und misstrauischem Verhalten. Neurotizismus ist der Faktor, der die emotionale Stabilität betrifft.
[...]
1 In dieser Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.