In der folgenden Arbeit soll beispielhaft erläutert werden, wie das christlich-evangelische Übergangsritual der Konfirmation in der ehemaligen DDR von der atheistischen Jugendweihe verdrängt wurde und wie der Erfolgskurs dieser „Art Konfirmation, nur ohne Gott“ zu erklären ist. Um zu verstehen, was die dahinterstehende atheistische Staatsideologie der Sozialistischen Einheitspartei ausmachte, ist es vonnöten, kurz den Atheismusbegriff als Verneinung des Religionsbegriffes aufzugreifen. Das Ziel der Ausführungen ist das Aufzeigen atheistisch-ideologischer Einflüsse auf die Ausübung von Ritualen durch staatliche Interventionen während der sozialistischen SED-Regierung und dessen Wirken bis in die Gegenwart hinein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Terminologische Einordnung
- Religion
- Atheismus
- Die Stellung von Religion in der DDR
- Atheistische Staatsideologie
- Religion und Kirche im sozialistischen Staat
- Ritual zwischen Religions-Bezug und Atheismus-Streben
- Teilnahme zwischen Freiwilligkeit und Zwang
- Religion in den neuen Bundesländern
- Veränderungen mit dem Ende des SED-Regimes
- Atheistisches Ritual ohne sozialistischen Staat
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Ausbreitung des atheistischen Rituals der Jugendweihe im Kontext der ehemaligen DDR und dem damit einhergehenden Wandel von traditionell religiösen Ritualen, wie z.B. der Konfirmation. Ziel der Arbeit ist es, die Einflüsse der atheistischen Staatsideologie der SED auf die Ausübung von Ritualen durch staatliche Interventionen aufzuzeigen und deren bis heute wirkende Spuren zu beleuchten.
- Die atheistische Staatsideologie der SED
- Die Rolle von Religion in der DDR
- Der Wandel von religiösen Ritualen zur Jugendweihe
- Die Auswirkungen der atheistischen Staatsideologie auf die Gegenwart
- Die Bedeutung von Ritualen im kulturellen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Situation in Ostdeutschland im Hinblick auf Religionszugehörigkeit und beleuchtet die Rolle von Ritualen im Kontext von Glaube und Nichtglaube. Im Anschluss wird in Kapitel 2 eine terminologische Einordnung der Begriffe Religion und Atheismus vorgenommen. Kapitel 3 analysiert die Stellung von Religion in der DDR, die atheistische Staatsideologie der SED und die damit verbundene Verdrängung religiöser Praktiken. Dabei werden auch die Aspekte der Freiwilligkeit und Zwang bei der Teilnahme an Ritualen untersucht. Kapitel 4 befasst sich mit den Veränderungen in den neuen Bundesländern nach dem Ende des SED-Regimes, insbesondere mit der Fortführung der Jugendweihe als atheistisches Ritual.
Schlüsselwörter
Atheismus, DDR, Jugendweihe, Konfirmation, Staatsideologie, SED, Religion, Ritual, sozialistischer Staat, Ostdeutschland, Konfessionslosigkeit.
- Quote paper
- Eva Renz (Author), 2021, Atheistisches Ostdeutschland. Spuren atheistischer Staatsideologie der SED anhand des Jugendweihe-Rituals, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1273730