"Es gibt weder ein Subjekt, noch ein Objekt an sich, beides ist nur der abstrakte Ausdruck eines
Verhältnisses." (Petschko 2001)
Edward Sapir vertritt die Auffassung, dass, wenn es als eine allgemeine Aufgabe für menschliche Sprachen angesehen werde, bestimmte Relationen auszudrücken, „zu versprachlichen“, ihnen dafür viele rechnerisch mögliche Optionen offen ständen. Die einzelnen Sprachen wählten aus diesen Optionen jeweils eine oder mehrere individuell aus.
Anhand eines Vergleichs nordamerikanischer Indianersprachen stellt Sapir insgesamt fünf Typen fest, die als Versprachlichung der Agens-Patiens-Verb-Beziehungen in intransitiven und transitiven Sätzen bevorzugt werden. Dabei decken Akkusativ- und Ergativ-Sprachen zusammen über 50% der Welt ab. Sapir konstatierte, dass nominativisch-akkusativische und ergativische Sprachen nichts weiter tun, als zwei logisch mögliche Strukturierungen menschlichen Sprachbaus umzusetzen. Warum nun ausgerechnet diese beiden Strukturierungen bevorzugt werden, ist in der Sprachwissenschaft noch unklar, auch weiß man nicht, weshalb andere mögliche Strukturierungen gar nicht realisiert werden.
Um den unterschiedlichen Umgang mit den Kategorien Subjekt und Objekt
innerhalb der romanischen Sprachen erkennen und verstehen zu können, werden
einleitend diese beiden in der Welt vorherrschenden Sprachtypen anhand der
deutschen Sprache als akkusativischer Typ und der baskischen Sprache, die den
ergativischen Typ repräsentiert, vorgestellt und analysiert.
Danach wird erläutert, in welcher Form in den romanischen Sprachen ergative Strukturen auftreten, denn die Zweiteilung in Akkusativität und Ergativität, die in den
Sprachen der Welt vorliegt, trifft in gewisser Hinsicht auch auf die romanischen
Sprachen zu.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Akkusativischer Sprachtyp
- Ergativischer Sprachtyp
- Akkusativität und Ergativität in den romanischen Sprachen
- De- und A-Sprachen
- Der prädikative Relativsatz
- Der substantivierbare Infinitiv und der persönliche Infinitiv im Portugiesischen
- Der präpositionale Akkusativ
- Die Subjekt- und Objektkonjugation
- Zusammenfassung
- Konträre Ansätze zur Einteilung in De- und A-Sprachen
- Kritik
- Ergative Eigenschaften im Französischen und Italienischen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Konzepte von Subjekt und Objekt in den romanischen Sprachen im Kontext der akkusativischen und ergativischen Sprachtypen. Sie beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen Typen und analysiert die spezifischen Eigenschaften der romanischen Sprachen in Bezug auf die Unterscheidung von Subjekt und Objekt.
- Die verschiedenen Sprachtypen (akkusativisch, ergativ) und ihre charakteristischen Merkmale.
- Die Unterscheidung von De- und A-Sprachen im Kontext der romanischen Sprachen.
- Die Analyse der Subjekt- und Objektkonjugation in den romanischen Sprachen.
- Die Diskussion kontroverser Ansätze zur Einteilung in De- und A-Sprachen.
- Die Untersuchung ergativer Eigenschaften in romanischen Sprachen wie Französisch und Italienisch.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung - Das Kapitel führt in die Konzepte von Subjekt und Objekt ein und erklärt die beiden vorherrschenden Sprachtypen: akkusativisch und ergativ. Es werden Beispiele aus dem Deutschen (akkusativisch) und dem Baskischen (ergativ) vorgestellt, um die Unterschiede zwischen den Typen zu verdeutlichen.
Kapitel 2: Akkusativität und Ergativität in den romanischen Sprachen - Das Kapitel beleuchtet die Anwendung der akkusativischen und ergativischen Prinzipien in den romanischen Sprachen. Es untersucht die Unterschiede in der Subjekt- und Objektmarkierung und die Auswirkungen auf die Satzstruktur.
Kapitel 3: De- und A-Sprachen - Das Kapitel befasst sich mit der Unterscheidung zwischen De- und A-Sprachen, die sich auf die Art und Weise bezieht, wie Prädikate mit ihren Argumenten zusammenhängen. Es werden Beispiele aus dem Portugiesischen gegeben, um die Unterschiede zwischen diesen Sprachtypen zu verdeutlichen.
Kapitel 4: Konträre Ansätze zur Einteilung in De- und A-Sprachen - Das Kapitel diskutiert kritische Ansätze zur Einteilung in De- und A-Sprachen und untersucht, ob diese Einteilung für alle romanischen Sprachen gleichermaßen gültig ist.
Kapitel 5: Schluss - Dieses Kapitel wird in der Vorschau nicht berücksichtigt, da es potenzielle Spoiler enthalten könnte.
Schlüsselwörter
Subjekt, Objekt, Akkusativ, Ergativ, De-Sprachen, A-Sprachen, romanische Sprachen, Sprachtyp, Satzstruktur, Prädikatskern, Verbmorphologie, Kasus, Nominalphrase, Konjugation, Kritik.
- Quote paper
- Gesine Rohrbeck (Author), 2002, Subjekt und Objekt in den romanischen Sprachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/12732