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Unterrichtsentwurf, 2022
20 Seiten, Note: 1,0
1 Bedingungsanalyse
1.1 Schule und Raumsituation
1.2 Klasse und Lernstandbeschreibung
2 Sachanalyse
3 Didaktische Analyse
3.1 Bezug zum Bildungsplan
3.2 Lebensweltbezug derKinder
3.3 Didaktische Reduktion
3.4 Einbettung in die Unterrichtseinheit
4 Methodisch-mediale Analyse
4.1 Begrüßung und Anfangsritual
4.2 Einstieg
4.3 Erarbeitung
4.4 Vertiefung
4.5 Vertiefung!!
4.6 Puffer
4.7 Abschluss
4.8 Ausblick
5 Angestrebte Kompetenzen und Ziele
6 Verlaufsplan
7 Literatur
8 Anhang
Die Grundschule befindet sich im K.. Es handelt sich um eine verbindliche Ganztagsschule mit einem rhythmisierten Schultag, der Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr stattfindet. 76 Prozent der 163 SuS1 haben einen Migrationshintergrund, wobei 19 verschiedene Nationen vertreten sind. An der zweizügigen Grundschule sind 20 Lehrkräfte, 5 Schulbegleitungen, 3 Sonderpädagoginnen, 10 Erzieher und Erzieherinnen des Stadtjugendausschusses und eine Sozialarbeiterin tätig. Das Schulprofil der Grundschule am Wasserturm legt einen Schwerpunkt auf ästhetische Bildung. Außerdem wurde die Schule 2013 als Grundschule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt ausgezeichnet.
Der katholische Religionsunterricht der Erstklässler findet im Kunst- und Musikraum der Schule statt. Dieser ist mit einem Whiteboard ausgestattet. Darüber hinaus stehen die Musikinstrumente der Schule und verschiedene Kunstmaterialien wie beispielsweise Wasserfarben zur Verfügung. Da die Tische in einem „U“ stehen, kann in der Mitte ein Steh- bzw. Sitzkreis gebildet werden.
Die Lerngruppe umfasst insgesamt 3 Mädchen und 7 Jungen und setzt sich aus zwei verschiedenen Klassen zusammen. Die 4 Kinder aus der Klasse 1b sind eher zurückhaltende, stille SuS, wohingegen die Mehrheit der SuS aus der Klasse la sehr aufgeweckte, wilde Schüler sind. Diese sehr unterschiedlichen Pole gilt es, in den Religionsstunden zu vereinen, um beiden Seiten religiöses Lernen zu ermöglichen. Da der Religionsunterricht nicht in der gewohnten Klassenzusammenstellung und zusätzlich in einem anderen Raum stattfmdet, benötigt es klare Rahmenbedingungen, um einen reibungslosen Unterrichtsablauf zu ermöglichen. Generell ist ein Großteil der SuS am Religionsunterricht interessiert - einige von ihnen bezeichnen Religion sogar als ihr Lieblingsfach.
Die meisten der SuS bringen wenig religiöses Hintergrundwissen mit und kennen die Geschichten, die im Religionsunterricht erzählt werden, noch nicht von zu Hause. Das ermöglicht es, die Geschichten mit viel Spannung zu erzählen, da die SuS noch nicht wissen, wie sie ausgehen. P. und V. bringen hingegen recht viel Hintergrundwissen mit. Sie bereichern mit ihren Beiträgen zu den Geschichten immer wieder die Erzählungen ebendieser. V. F. und B. nehmen im Religionsunterricht an den Geschichten interessiert Teil, jedoch arbeiten sie in Vertiefungsphasen häufig ungenau und versuchen sich möglichst schnell, eine Pause zu erschleichen. In dieser Stunde werde ich beobachten, ob ich sie für die Vertiefungsphasen begeistern kann, sodass er vollständig an ihnen teilnehmen. Falls sie während der Fantasiereise nicht leise ist oder während dem Transportieren eines SuS mit einer Trage Quatsch machen, werde ich sie an ihren Platz setzen und sie können der Religionsstunde nur noch zuschauen.
Die hier beschriebene Unterrichtsstunde beschäftigt sich mit der Heilung des Gelähmten, welche sowohl im Matthäusevangelium (Mt 9, 1-8), als auch im Markus- (Mk 2, 1-12) und Lukasevangelium (Lk 5, 17-26) zu finden ist. Da die Geschichte bei Lukas am ausführlichsten geschildert wird, habe ich mich für diese Erzählung entschieden, da es für Erstklässler ansprechend ist, wenn die Geschichte ausgeschmückt erzählt wird.
Die nun folgende Sachanalyse beschäftigt sich zunächst allgemein mit Wundergeschichten, Heilungsgeschichten und Wundern sowie einigen allgemeinen Hintergrundinformationen zum Markusevangelium, worauf aufbauen die Bibelstelle Mk 2, 1-12 näher beleuchtet wird.
Das Heilungswunder aus Mk 2, 1-12 zählt zu den Wundergeschichten, welche als wesentlicher Teil der Überlieferung von Jesus von Nazareth gelten (vgl. Lachmann 2012, S. 381). Wundergeschichten treten in den Evangelien in Form von Logien (Aussprüchen Jesu), Summarien (Sammelberichten) und Einzelerzählungen auf, wobei die hier thematisierte Geschichte zu den Einzelerzählungen zählt. Lachmann benennt drei Gattungen von Wundergeschichten: Exorzismen, in denen Jesus Dämonen bekämpft und austreibt; Heilungen, in denen das Gegenüber von Jesu Menschen in Not und Krankheit sind; Rettungswunder, in denen Jesus Menschen aus feindlichen Naturgewalten rettet (vgl. ebd., S. 381f). Am häufigsten sind in den Evangelien Heilungen anzutreffen, zu denen auch die Heilung des Gelähmten in Mk 2 gehört (vgl. ebd., S. 382). Heilungsgeschichten sind Geschichten, in denen Menschen, die an unterschiedlichen Krankheiten und Defekten leiden, geheilt werden (vgl. Ritter 2012, S. 281). Aus christlicher Perspektive sind es hoffnungsstiftende und lebensorientierende menschliche Erfahrungen mit Jesus und Gott (vgl. ebd., S. 282). Sie zählen zu den ältesten und sichersten Bestandteilungen der Jesusüberlieferungen - „exegetisch-theologisch wird heute nicht mehr daran gezweifelt, dass Jesus Wunder getan, Kranke geheilt und Dämonen ausgetrieben hat“ (ebd.).
Wunder gelten generell als „Allgemeingut im religiösen und geistigen Umfeld der Antike“ (Lachmann 2012, S. 382). Wunder können als „ungewöhnliche, staunenerregende Ereignisse, 2 in denen außergewöhnliche Kräfte und überirdische Mächte zu spüren sind“ angesehen werden (ebd., S. 383). Aus christlicher Perspektive ist dabei nicht das Aufheben einer „innerweltlichen Kausalität“ zentral, sondern die Begegnung eines Menschen mit Gott, wodurch Wunder einen Hinweischarakter auf Gott bekommen (vgl. ebd.). Jesu Wunder unterscheiden sich von anderen Wunderüberlieferung der Antike durch Rückbezüge auf alttestamentliche Überlieferung und die alttestamentliche Wundertradition, durch welche die Wunder Jesu als escha- tologisches Zeichen gedeutet werden können, welche die mit Jesus angebrochene Gottesherrschaft als „Wiederaufbau des prophetischen Geistes der Endzeit“ verdeutlichen (vgl. ebd., S. 383f). Dieser Zusammenhang legt nahe, dass Wundergeschichten im Kontext des Gottesreiches zu sehen sind, da Gott durch Wunder Menschen aus „bedrückenden, lebensfeindlichen Umständen und Verhältnissen [befreit] hin auf Heil-Sein, Ganz-Sein“ (Ritter 2012, S. 275). Es kann zwischen drei Verstehenstypen von Wundem unterschieden werden: dem biblizis- tisch-übernatürlichen Verstehenstyp, bei welchem Wundergeschichten als historische Geschehensberichte von übernatürlichen Wundertaten eines allmächtigen Gottes gelten; dem rationalistisch-natürlichen Verstehenstyp, bei dem Wundergeschichten ebenfalls als historische Geschehensberichte verstanden, Wunderjedoch auf natürliche Weise erklärt werden; den hermeneutisch-persönlichen Verstehenstyp, der Wunder als Glaubenserzählungen versteht, die kein historisches und naturwissenschaftliches Erzählinteresse, sondern ein Glaubensinteresse haben (vgl. Lachmann 2012, S. 385). Lachmann verdeutlicht, dass der dritte Verstehenstyp der Intention und Eigenart neutestamentlicher Wundererzählungen am ehesten gerecht wird (vgl. ebd.). Aus dieser Perspektive gelten Wunder als subjektive Deutung der Wirklichkeit, welche nicht durch Glück oder Zufall gedeutet werden, sondern als Wunder Gottes (vgl. ebd., S. 386). Damit haben sie eine lebensförderliche Intention. Sie zeigen, dass die Wirklichkeit, die wir Menschen kennen, nicht alles ist, sondern sie eröffnen eine Wirklichkeitsvorstellung, mit der Menschen ein gutes und gelingendes Leben führen können, ohne sich mit den Einschränkungen des Lebens abfmden zu müssen (vgl. Ritter 2012, S. 276). Diese durch Wunder eröffnete Wirklichkeitssicht hat etwas mit einer „Sehnsucht nach Mehr als das, was ist“ zu tun (ebd.).
Die biblischen Wundererzählungen der Evangelisten erfolgen nach festen Stilgesetzen mit einem stereotypen Aufbau: Sie starten mit einer Exposition - einer Einleitung, welche Spannung erzeugt und die bisherige Krankheitsgeschichte darstellt; anschließend folgt eine Darstellung des wunderbaren Ereignisses', welche mit einem Erzählabschluss abgerundet wird, der häufig aus einer ,,demonstrative[n] und chorschlußartigefn] [sic] Reaktion über Erfolg und Wirkung des Wunders bei den Beteiligten und Zuschauern“ besteht (Lachmann 2012, S. 382).
Die Personen in Wundererzählungen der Evangelien sind nicht als „unverwechselbare Einzelpersonen“ zu sehen, sondern entsprechen Figurentypen, in denen die Rezipienten eigene Erfahrungen wiedererkennen können (vgl. ebd.). Auch der Aufbau der Heilungsgeschichte in Mk 2 entspricht diesem Aufbau einer Wundererzählung. Bevor sich dieser jedoch näher zugewandt wird, folgen nun einige allgemeine Hintergründe zum Markusevangelium.
Der Verfasser des Markusevangeliums hieß vermutlich selbst Markus, da sich der Name „Markus“ auf keinen der Apostel bezieht (vgl. Niebuhr 2011, S. 106). Er tritt bewusst hinter sein Werk und möchte nicht als Schriftsteller glänzen, sondern hat den Fokus, Jesusüberliefe- rungen zu tradieren (vgl. ebd.). Das Markusevangelium richtet sich wahrscheinlich an Gemeinden, die größtenteils von Heidenchristen geprägt sind und entstand um das Jahr 70 n.Chr. (vgl. ebd.). Es setzt sich aus zwei annähernd gleichlangen Hälften zusammen: einem ersten Teil, der den Schwerpunkt auf die Taten Jesu legt, und einem zweiten Teil, in dem die Passion vordergründig ist (vgl. ebd., S. 100). Der erste Teil, zu dem auch die Heilungsgeschichte gehört, beschäftigt sich mit Machttaten Jesu - vor allem mit Heilungen, Exorzismen und großen Wundem wie der Sturmstillung und der Brotvermehrung (vgl. ebd.). Diese Zeichenhandlungen legen den Anbruch Herrschaft Gottes und das Heilwerden der Welt offen (vgl. ebd.).
Wie zuvor erwähnt orientiert sich die Heilungsgeschichte in Mk 2, 1-12 an dem typischen dreiteiligen Aufbau von Wundergeschichten: In der Exposition (V. 1-4) wird ein Gelähmter von vier Freunden, unter Überwindung großer Schwierigkeiten, zu Jesus gebracht; in Vers 5- 12a wird der Heilungsvorgang dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Sündenvergebung und Jesu machtvollem Wort steht, welches den Kranken ohne Berührung heilt; den Erzählabschluss bildet ein klassischer Chorschluss, bei dem sich die Umstehenden wundem, außer sich geraten und Gott preisen (V. 12b.c) (vgl. Ritter 2012, S. 282). Das Rollenrepertoire setzt sich aus dem Gelähmten, seinen Freunden, Schriftgelehrten als typisierte Gegner und Jesus selbst zusammen (vgl. ebd., S. 283). Besonders an dieser Heilungsgeschichte ist die Verbindung einer Heilung mit einem Streitgespräch. Bevor Jesus den Gelähmten heilt, wird in der Erzählung ein Streitgespräch zur Sündenvergebung eingeschoben, auf das Jesus mit dem Vergeben der Sünden und einer Inanspruchnahme der Vollmacht Gottes durch die Heilung reagiert (vgl. ebd.). Die Sündenvergebung scheint in diesem Wunder unmittelbar mit der Heilung verwoben zu sein - kranke Menschen sind von der schöpfungsmäßigen Bestimmung entfremdet (vgl. ebd., S. 284). Dennoch steht in dieser Heilungsgeschichte nicht die Sünde, sondern deren Vergebung im Mittelpunkt. Darüber hinaus sind das Wort „Menschensohn“, mit dem sich Jesus wahrscheinlich selbst meint - als Vollmachtsträger Gottes oder als der, „der den Men- sehen im Namen Gottes gegenüber tritt“ - und die Formulierung, dass Jesus den Glauben der Freunde „sieht“ ungewöhnlich (ebd., S. 283). Glaube kommt in den Zeichentaten Jesu immer auf unterschiedliche Weise vor. In dieser Wundererzählung sieht Jesus den Glauben der vier Freunde, ohne dass diese mit Jesus sprechen - Glaube hat also etwas mit Sich-Aufmachen, mit Aktivität und mit Fantasie zu tun (vgl. ebd., S. 284).
Im Bildungsplan aus dem Jahr 2016 finden sich sowohl prozessbezogene als auch inhaltsbezogene Kompetenzen, die für die Stunde relevant sind (vgl. https://www.bildungsplaene- bw.de/site/bildungsplan/get/documents/lsbw/export-pdf/depot-pdf/ALLG/BP2016BW_ALLG _GS_REV.pdf04.07.2022).2
Die an dieser Stelle wichtige prozessbezogene Kompetenz ist vor allem:
- Kommunizieren und dialogfähig sein, da sich die SuS in die Gedanken, Gefühle und Sichtweise des Gelähmten und seiner Freunde hineinversetzen und eigene Gedanken und Gefühle bezüglich des Gelähmtseins äußern sollen.
In Bezug auf die inhaltsbezogenen Kompetenzen lässt sich die Stunde dem Bereich „Jesus Christus“ zuordnen:
- 3.1.5 (5) verschiedene Ausdruckformen für Zuwendung, Geborgenheit, Liebe und Vertrauen der Menschen untereinander und Jesu Zuwendung zu den Menschen finden und darstellen (Heilung eines Gelähmten Mk 2,1-12)
Darüber hinaus besteht ein Bezug zum Bereich „Biber-,
- 3.1.3(1) biblischen Erzählungen zuhören und ausgewählte Geschichten nacherzählen
- 3.1.3 (3) Erfahrungen von Menschen der Bibel mit Gott zu eigenen Erfahrungen und Fragen in Beziehung setzen
Die Heilung des Gelähmten kann die SuS in ihrer Lebenswelt ansprechen, indem es sie an Situationen erinnert, in denen sie selbst hilflos waren. Gott kann in solchen Situationen helfen und uns ermöglichen, diese zu überwinden und hinter uns zu lassen. Darüber hinaus kennen die SuS eventuell Menschen, die im Rollstuhl sitzen und sich in einer ähnlichen Situation wie der Gelähmte befinden. Durch die Unterrichtsstunde wird es den SuS ermöglicht, sich in solche Personen hineinzuversetzen.
Als zentrales Lernziel bezüglich Wundergeschichten bezeichnet Ritter das Erkennen der „lebenswendenden Erfahrungen von behinderten, gebrochenen und bedrohten Menschen mit der Heil- und Rettungskraft Gottes bzw. Jesu Christi“ als einen Beitrag zu einem guten und gelingenden Leben (Ritter 2012, S. 281). Diese Erfahrung mit dem Grenzen überwindenden Gott kann Kindern beim Übergang in einen neuen Lebensabschnitt unterstützen (vgl. ebd., S. 277). Wundergeschichten können in der Schule unter verschiedenen Behandlungsaspekten thematisiert werden: unter dem Aspekt einer existenziellen Hoffnungs- und Zukunftsgeschichte., in der kranke Menschen wieder in ein gutes Leben finden; unter dem poetisch-fiktiven Aspekt, der die wirklichkeitsverändernde Bedeutung betont - der Alltag hat nicht das letzte Wort; unter dem Aspekt der Doxologie, bei welcher Gott und Jesus gelobt werden sollen (vgl. ebd., S. 279). Die Heilung des Gelähmten wird in dieser Unterrichtsstunde unter dem Aspekt einer existenziellen Hoffnungs- und Zukunftsgeschichte thematisiert, da es sich um eine Stunde in einer ersten Klasse handelt, wodurch die beiden anderen Aspekte zu abstrakt sind.
Sowohl Lachmann als auch Ritter betonen die Wichtigkeit, Wundergeschichten bereits in der Grundschule zu thematisieren, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, mit diesen durch Erzählen, Nacherleben und Gestalten vertraut zu werden - der narrative Aspekt von Wundern liegt hierbei im Vordergrund (vgl. Lachmann 2012, S. 388; Ritter 2012, S. 277). Gegen Ende der Grundschulzeit kann es dazu kommen, dass sich SuS die Frage stellen, ob die Wunder wirklich so geschehen sind, weswegen eine kritisch realistische Sicht auf Wundergeschichten ab der vierten Klasse, vor allem aber in der Sekundarstufe I, thematisiert werden sollte (vgl. Lachmann 2012, S. 388). Essenziell ist in der Grundschule ein Lebensbezug der Wundergeschichten - die SuS sollen sich in die Geschichten hineinversetzt können (vgl. ebd.). Anhand der Motivmethode können die Motive aus den einzelnen Wundergeschichten aufgegriffen und nachempfunden werden: Die SuS sollen sich als blind erleben und nachempfmden, was es heißt, aus Glauben aufzuspringen, um wieder sehen zu können oder sie sollen das Gelähmtsein nachempfmden und erleben, was es bedeutet wieder gehen zu können (vgl. ebd.; Ritter 2012, S. 281). Durch solche Erfahrungen entsteht eine Nähe der Geschichte zu uns, da sich auf menschliche Erfahrungen und Befindlichkeiten konzentriert wird (vgl. ebd.). Darüber hinaus sollen während des Erzählens „erfahrungsnahe Identifikationsmöglichkeiten“ angeboten werden, wodurch eigene Hoffnungen und Ängste mit in die Geschichte hineingenommen werden können (vgl. Lachmann 2012, S. 388). Wenn die SuS eigene Erfahrungen mit der Wundergeschichte verbinden können, können sie neue grenzüberwindende Vorstellungen und Erfahrungen entwickeln (vgl. Ritter 2012, S. 277).
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1 Im Folgenden wird für den Begriff „Schülerinnen und Schüler“ die gängige Abkürzung „SuS“ verwendet.
2 Der folgende Abschnitt bezieht sich auf diese Quelle.