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Seminararbeit, 2021
13 Seiten, Note: 1
Tabellenverzeichnis
Abstract
1. Einleitung
2. Theorie
2.1. Suchtmittel allgemein
2.2. Snus allgemein
3. Methode
4. Ergebnis
5. Diskussion
Literaturverzeichnis
Tabelle 1. Konsum von Snus
Unsere Gruppe ist überaus sportbegeistert und aktiv in den verschiedensten Sportarten tätig. Vor allem diejenigen, die Fußball spielen werden oftmals mit dem rauchlosen Tabakprodukt Snus konfrontiert. Infolgedessen ist unser Interesse geweckt worden, ob zwischen Snus und sportlicher Aktivität ein Zusammenhang besteht.
Die Arbeit teilt sich zu Beginn in einen Theorieteil auf, in dem auf verschiedene Suchtmittelarten hingewiesen wird und auch die gesetzliche Lage erklärt wird. Anschließend wird im Allgemeinen auf die Droge Snus eingegangen, unter anderem die Gesetzeslage in Österreich erläutert und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper bei der Einnahme von Snus thematisiert. Im Anschluss wird eine Studie näher beleuchtet, die zur Erhebung der Tatsachen herangezogen wurde. Folglich wird das Ergebnis präsentiert und durch eine abschließende Diskussion abgerundet.
Die Arbeit untersucht demnach die Verbindung zwischen Bewegung und Sport und dem Gebrauch von Snus, sowie den Konsum des rußfreien Tabaks. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den Recherchen und der herangezogenen Studie zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Snus und sportlicher Aktivität gibt. Demzufolge stimmt die Annahme, dass Sportler häufiger Snus konsumieren als Nichtsportler.
Jeder von uns hat es zumindest schon einmal beobachtet: Jemand öffnet eine kleine Dose, nimmt einen winzigen Beutel, der einem Teesäckchen ähnelt, hervor und schiebt ihn sich unter die Oberlippe. Mittlerweile weiß bereits die Mehrheit der Menschen, dass es sich hierbei um die Einnahme einer sogenannten »Snüs« handelt. Heutzutage ist Snus sehr populär und oftmals wird es schon früh im Alter von 13 oder 14 Jahren konsumiert. Doch was ist Snus eigentlich und aus was bestehen die kleinen Beutelchen? Aber vor allem stellt man sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Snus und sportlicher Betätigung gibt.
Hinzu kommt, dass die Thematik der Gesundheits- und Leistungsoptimierung im Sport in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Es werden viele Leistungsdaten der Sportler erfasst, um die Leistungen zu optimieren. Nicht nur für Spitzensportler, sondern für die breite Masse der Bevölkerung, hat ein gesunder Lebensstil enorm an Bedeutung gewonnen. Es wird viel Wert auf Ernährung gelegt, da es die Leistungsfähigkeit und Lebenserwartung erhöhen kann. Nichtsdestotrotz gab es in den letzten Jahren bei dem Konsum von Snus einen Anstieg. Leider wurde vor allem bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen - bevorzugt bei der männlichen Bevölkerung - ein erhöhter Gebrauch von Snus festgestellt. Aufgrund dessen gibt es in den Schulen vermehrte Probleme mit Snus, da es die Kinder teilweise im Unterricht und Sportunterricht nutzen. Da unsere Gruppe diese Erkenntnisse selbst erlebt hat, haben wir uns gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen Snus und sportlicher Aktivität gibt. Es sollen Erkenntnisse darüber gemacht werden, ob Sportlerinnen und Sportler vermehrt Snus konsumieren. Als Grundlage für unsere Arbeit haben wir die Ergebnisse einer Studie herangezogen, die wir in unserer Arbeit auswerten, interpretieren und diskutieren. Unsere Arbeit beginnt mit der Theorie zu Suchtmittel allgemein und dem Suchtmittel Snus. Danach wird die Studie näher betrachtet, um die Arbeit am Ende mit einem Ergebnis abzuschließen. Vielleicht gelingen die ersten Schritte, den Gebrauch von Snus in der Bevölkerung zu minimieren.
Suchtmittel sind psychotrope Substanzen, die Abhängigkeiten erzeugen. Dazu gehören Opioide, Alkohole, sedativ wirkende Substanzen, psychomotorische Stimulanzien, Halluzinogene und Designerdrogen. Zu den sedativ wirkenden Substanzen zählen Barbiturate und Cannabinoide. Nikotin, Amphetamine und Cocain werden zu den psychomotorischen Stimulanzien zugeordnet und sind weit verbreitet. Des Weiteren fallen unter Halluzinogene die Drogen LSD und die Designerdroge Ecstasy. Alle aufgezählten Suchtmittel üben einen Belohnungseffekt aus. Dies erzeugt ein starkes Verlangen nach dem jeweiligen Suchtmittel in unserem Gehirn, was wiederrum zu einer erneuten Einnahme führt (vgl. Freissmuth, Offermanns & Böhm, 2012, S. 296).
In Österreich werden die Drogen nach unterschiedlichen Kriterien eingeteilt. Die Unterteilung erfolgt nach den gesetzlichen Vorgaben, in »weich« oder »hart«, nach deren Wirkung, nach verschiedenen Stoffklassen, nach deren Herstellung oder Gewinnung und nach der Rechtsgrundlage (vgl. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, o. A.).
Laut dem Gesetz sind sie nicht verboten, sondern je nach Substanz und Anlass wird die Verwendung eingeschränkt. Man kann nicht von legalen und illegalen Substanzen sprechen, da oft illegale Substanzen für den medizinischen Gebrauch und für die Forschung legal verwendet werden dürfen. Umgangssprachlich gehören zu den legalen psychoaktiven Substanzen Alkohol, Nikotin, Tabak und zu den illegalen psychoaktiven Substanzen Kokain und Haschisch (vgl. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, o. A.).
Die Einteilung nach »weichen« und »harten« Drogen ist deswegen erforderlich, da einzelne Drogen einem bestimmten Gefährlichkeitsgrad zugeordnet sind. Die Substanz stellt nicht allein die Gefahr dar, sondern die Form des Konsums ist ausschlaggebend. »Weiche« Drogen haben eine geringe Wahrscheinlichkeit körperlich oder physisch Abhängigkeiten zu erzeugen, können aber dennoch zu einer seelischen oder psychischen Abhängigkeit führen. Zu diesen »weichen« Drogen gehören LSD und Cannabis. Zu den »harten« Drogen gehören Alkohol, Nikotin, Heroin, Kokain und Crack, die wiederum psychisch und auch rasch körperlich abhängig machen (vgl. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, o. A.).
Die Wirkungen erzeugen unter anderem ein beruhigendes und angstlösendes Befinden, verbessern die Stimmung oder sind schlaffördernd und schmerzlindernd. In manchen Fällen können sie auch Halluzinationen hervorrufen. Der Effekt ist bei jedem Individuum anders und hängt größtenteils von der Dosierung ab (vgl. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, o. A.).
Bezüglich der Herstellung der Substanzen werden pflanzlichen Drogen von Pilzdrogen unterschieden. Nichtsdestotrotz werden auch pflanzliche Drogen bearbeitet (teilsynthetisch) und chemisch hergestellt (synthetisch) (vgl. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, o. A.).
Zu den Suchtmitteln zählen nicht nur die bereits erwähnten Substanzen, sondern auch Medikamente und Dopingmittel. Eine Überdosis an Medikamenten kann einen großen körperlichen, sozialen und seelischen Schaden anrichten. Zu diesen Medikamenten zählen Schlaf-, Beruhigungs- und Schmerzmittel. Es gibt auch andere Substanzen, wie Anregungsmittel (Stimulanzien) und anabole Steroide. Anregungsmittel sorgen dafür, dass man das Schlafbedürfnis reduziert, indem sie die Müdigkeit beseitigen und den körperlichen Antrieb steigern. Zu den Anregungsmitteln zählen auch Appetitzügler, Koffein und Amphetamine. Anabole Steroide dienen zur Förderung des Proteinaufbaues nach einer Trainingseinheit und helfen beim Muskelwachstum. Die Beschaffung ohne eine ärztliche Verschreibung, sowie der Besitz und die Weitergabe ist verboten (vgl. gemeinnütziger Förderverein, o. A.).
Ein Großteil der in Österreich lebenden Menschen sind abhängig von Tabak, Alkohol, Medikamente und Drogen. Die Zahl der nach Tabak Süchtigen liegt bei 1.193.000 ÖsterreicherInnen. Bei Alkohol sind es fünf Prozent von der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren, die von der Sucht betroffen sind. Dies entspricht ungefähr 370.000 Menschen. Die Medikamentensucht nimmt in Österreich immer mehr zu und liegt bei circa 147.000 ÖsterreicherInnen. Die Zahl der Abhängigen von Drogen oder ähnlichen Substanzen liegt bei 38.000 Menschen (vgl. VIVID, o. A.).
Bei Snus handelt es sich um ein rauchloses Tabakprodukt, das auf die oralen Schleimhäute angewendet wird. Snus ist feucht gehaltener Oraltabak und wird überwiegend in Schweden und Europa konsumiert (vgl. Sieber, Jeykumar, Bornstein & Ramseier, 2016).
In ganz Europa ist der Verkauf von Snus aufgrund der Tabakproduktion-Richtlinie 2001/37EG nicht gestattet. Schweden stellt hier als einziges Land eine Ausnahme dar, denn dort ist der Erwerb und der Verkauf genehmigt. Laut dem Tabaksgesetzt ist es in Österreich verboten rauchfreien Tabak gewerblich zu erwerben oder zu verkaufen. Dennoch läuft der Erwerb über das Internet oder illegal unter der Hand ab. Infolgedessen handelt es sich also um eine Verwaltungsübertretung nach dem Tabakgesetz, wenn jemand in Österreich Snus verkauft oder konsumiert (vgl. Tilgl & Micic, 2014).
Es gibt unterschiedliche Varianten von Snus mit verschiedenen Inhaltsstoffen. Wasser sorgt zu Beginn für die richtige Konsistenz. Der Tabak mit seinem enthaltenen Nikotin und Salz verleihen Geschmack und Aroma, welche die Suchtgefahr anregen. Feuchthaltemittel verhindern das Austrocknen des Produktes und konservieren es. Einige Säureregulatoren schaffen ein leicht basisches Milieu, denn das fördert die Aufnahme von Nikotin und verlängert die Haltbarkeit. Pflanzenfasern sorgen oftmals für einen weicheren Beutel und Süßungsmittel, sowie Aromen kreieren den zusätzlichen Geschmack und Duft (vgl. Swedish Match, o. A).
Es wurde bereits belegt, dass der Konsum von Snus schädlich ist. Laut Recherchen und etlichen Studien wurden nicht nur Auswirkungen auf die Mundhöhle, sondern auch andere Erkrankungen nachgewiesen. Pankreaskarzinome (Bauchspeicheldrüsenkrebs), kardiovaskuläre Erkrankungen (Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems), orale Leukoplakie (weiße Bereiche auf der Schleimhaut), Plattenepithelkarzinom (Hautkrebs), gewöhnliche Karies und vieles mehr sind Folgen und Auswirkungen von regelmäßigem Konsum der Droge. Wie bereits erwähnt, ist Tabak eines der Hauptbestandteile von Snus. Seine schädlichen Inhaltsstoffe sorgen genauso wie bei herkömmlichen Zigaretten für zahlreiche Risiken und Erkrankungen, beispielsweise ein erhöhtes Risiko von Bauchspeicheldrüsenkrebs (vgl. Sieber et al., 2016).
Oftmals wird behauptet, dass der rauchfreie Tabakgebrauch weniger schädlich als das Inhalieren des Rauches sei, aber dem ist nicht so. Beim Inhalieren besteht analog zum rauchfreien Konsum eine definitive Suchtgefahr. Im Gegensatz zum herkömmlichen Rauchen greift der rauchfreie Konsum die Mundhöhle samt Zahnfleisch und Zähnen, den Hals- und Rachenraum sowie die Bauchspeicheldrüse an. Der abnorm hohe Nikotingehalt sorgt darüber hinaus auch für eine nachstehende Abhängigkeitsgefahr (vgl. Pichler o. A.).
Legt man sich eine Snus unter die Oberlippe wird Nikotin im Blutkreislauf freigesetzt und gelangt bis ins Gehirn. Infolgedessen werden Substanzen wie Dopamin ausgesondert, die ein Wohlgefühl und einen »Adrenalinkick« zur Folge haben. Neben dem herkömmlichen Snus gibt es die alternativen Nikotinbeutel, die völlig frei von Tabak sind. Somit verfügen sie über den »Vorteil«, dass die gleiche Menge an Nikotin konsumiert werden kann, nur ohne Tabak (vgl. Northener o. A.).
In diesem Abschnitt werden die Literatursuche sowie die verwendete Methode unserer Studie näher erläutert. Die Literatursuche fand im Rahmen unserer Lehrveranstaltung »Proseminar Sportpädagogik«, am 12.04.2021, statt. Die jeweiligen Gruppen wurden mittels Zooms in Break-out-Rooms geschickt. In dieser Zusammenkunft hatten wir gemeinsam nach passender Literatur zu dem Thema Snus und körperlicher Bewegung gesucht. Hauptsächliche fand die Literatursuche online unter »Pub-Med« und »Google-Scholar« statt. Da »Pub-Med« eine englischsprachige Literaturseite ist, wurden die Stichwörter auf Englisch eingegeben. Gesucht wurde mit den Worten Snus, adiction, sport und drug. Nachdem jeder ein paar Studien näher betrachtet hat, entschieden wir uns gemeinsam für eine Studie. Die außerwählte Studie wurde in »Pub-Med« gefunden ihr Name lautet „Physical Activity and Snus: Is There a Link?“ und wurde von Henninger, Fischer, Cornuz, Studer & Gmel (2015) erstellt. Die Studie wurde gewählt, da sie all unsere Anforderungen erfüllte. Diese beinhalteten die Themen Snus, sowie Sport und deren Verbindung mit körperlicher Aktivität. Unsere Forschungsfrage untersucht dementsprechend den Zusammenhang von Snus und sportlicher Aktivität.
Die ausgewählte Studie wurde als Kohortenstudie durchgeführt, welche unter die epidemiologischen Studien fallen. Bei dieser Kohortenstudie wurden die Daten von der »Cohort-Study on Substance Use Risk Factors« (C-SURF) verwendet. Die Studie wurde zwischen den Monaten August im Jahre 2010 und November 2011 umgesetzt. Die Probanden der Studie bildeten junge Schweizer, da alle über 18-jährigen Männer, die körperlich und geistig in der Lage sind, verpflichtend einen Militär- oder Zivildienst machen müssen. Insgesamt wurden 13.245 junge Männer zur Teilnahme an der Studie eingeladen, wobei 7564 Personen einwilligten. Danach wurde ein Fragebogen an die Teilnehmer gesendet. Diesen haben nur 5987 Männer ausgefüllt retourniert. Hinzu kommt, dass aufgrund unvollständiger Daten im Fragebogen zusätzliche 244 Personen ausgeschlossen wurden. Unter den täglichen Konsumenten von Snus gab es keine ausreichende Anzahl von Personen, weshalb die Angabe des Konsums von Snus in »weniger als wöchentlich« und »mindestens wöchentlich« eingeteilt wurde. Außerdem wurde der Nasenschnupftabakkonsum gemessen, um zu testen, ob die Verbindung von rauchfreiem Tabakkonsum mit sportlicher Aktivität einzigartig ist oder nicht. Kautabak wurde in dieser Studie nicht berücksichtigt. Zur Messung der körperlichen Aktivitäten der TeilnehmerInnen wurde das »International Physical Activity Questionnaire« (IPAQ) verwendet. Weitere 376 Personen mussten von der Studie ausgeschlossen werden, da diese bei der IPAQ-Messung unvollständige Daten angegeben haben. Schlussendlich konnte die Studie mit 5367 Personen abgeschlossen werden. Die IPAQ-Messung wurde in drei Stufen unterteilt: niedrig, moderat und hoch. Je nach Intensität der sportlichen Ausübung wurde mit unterschiedlichen Koeffizienten multipliziert. StandardDeskriptive Statistiken wurden verwendet, um einen Vergleich zwischen dem Niveau der körperlichen Aktivität und dem Snus- und Schnupftabakverbrauch herstellen zu können. Abschließend wurden noch drei logistische Regressionsmodelle verwendet. Mit dieser Analyse sollte weiters der Zusammenhang zwischen Snus und körperlicher Aktivität gemessen werden (vgl. Henninger, 2015).
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