Diese Hausarbeit vergleicht die DDR mit einem Gefängnis und fasst dabei zusammen, wie junge Musikfans dort die staatsgegebenen Einschränkungen ausreizten und dabei Teil einer Subkultur wurden. Als Bezugspunkt dient die britische Synth-Pop-Band Depeche Mode, die am 7. März 1988 ihr einziges Konzert in der DDR gab.
LieblingsmusikerInnen aller Genres sind heutzutage dank sozialer Medien, kostengünstigen Streamingdiensten und ihrer Konzerte zugänglicher denn je. Für Bewohner der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) müsste dies eine utopische Vorstellung gewesen sein. Fanbriefe an Musiker berichteten von den Lebensumständen der Fans, die meistens nicht einmal an simple Poster herankamen. Westliche Musik wurde im Radio mitgeschnitten und untereinander getauscht. Die Chance, den Lieblingskünstler wenigstens einmal im Leben live zu sehen, war verschwindend gering.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Die DDR als Gefängnis
- Populäre Musik in der DDR
- Musikgeschmack der DDR-Jugendlichen Ende der 1980er
- Depeche Mode-Fankultur in der DDR
- Depeche Mode-Konzert am 07. März 1988 in Ost-Berlin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Situation von Musikfans in der DDR, die sich im Kontext des Kalten Krieges in einem »populären Gefängnis« befanden. Es wird erörtert, wie junge Menschen die staatlich auferlegten Einschränkungen im Umgang mit westlicher Musik ausreizten und Teil einer Subkultur wurden. Der Fokus liegt auf dem einzigen Depeche Mode-Konzert in Ost-Berlin im Jahr 1988 als Schlüsselereignis.
- Die DDR als ein »populäres Gefängnis« mit Einschränkungen im Zugang zu westlicher Musik
- Die Entwicklung einer jugendlichen Subkultur in der DDR, die sich der westlichen Popmusik zuwandte
- Die Bedeutung des Depeche Mode-Konzerts im Jahr 1988 für die DDR-Jugend
- Die Ausgestaltung der Depeche Mode-Fankultur in der DDR im Kontext der staatlichen Kontrolle
- Die Rolle von Musik als Ausdruck von Widerstands- und Sehnsuchtsmomenten in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problemstellung des begrenzten Zugangs zu westlicher Musik für DDR-Bürger und setzt die Arbeit in den Kontext der gesellschaftlichen Gegebenheiten. Im zweiten Kapitel wird die DDR als »Gefängnis« im weitesten Sinne betrachtet, wobei die Einschränkungen der Freiheiten und die staatliche Kontrolle hervorgehoben werden. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Rolle populärer Musik in der DDR und die staatliche Regulierung des Musikgeschmacks. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Depeche Mode-Fankultur in der DDR, insbesondere mit dem einflussreichen Konzert von 1988.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: DDR, Popkultur, Musik, Depeche Mode, Gefängnis, Subkultur, staatliche Kontrolle, Jugend, Konsum, Widerstand, Sehnsucht, Kalter Krieg.
- Arbeit zitieren
- Jenny Karpe (Autor:in), 2020, Pop-Gefängnis DDR. Depeche Modes Auftritt in Ost-Berlin 1988, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1267738